Digital
Microsoft

Microsoft Surface Duo: Preis und Erscheinungsdatum enthüllt

Microsoft positioniert das Surface Duo als Firmen-Smartphone für mobiles Arbeiten.
Microsoft positioniert das Surface Duo als Firmen-Smartphone für mobiles Arbeiten.

Microsofts Surface Duo kommt am 10. September – die wichtigsten Infos im Überblick

Die Gerüchteküche brodelt seit Tagen. Nun bestätigt Microsoft: Das neuartige Dual-Screen-Smartphone Surface Duo erscheint in den USA am 10. September. Auch die wichtigsten technischen Daten sind bekannt.
12.08.2020, 11:5912.08.2020, 16:35
Mehr «Digital»

Nun ist es offiziell: Das Surface Duo ist ab dem 10. September erhältlich, allerdings zunächst nur in den USA. Dort kann es ab sofort vorbestellt werden. Die Preise für das Surface Duo beginnen bei 1399 Dollar, schreibt Frank Buchholz, Senior Product Marketing Manager bei Microsoft, in einem am Mittwochmorgen veröffentlichten Blog-Beitrag. Damit ist es deutlich teurer, als von vielen erwartet wurde.

Wer sich in der Schweiz für das neuartige Gerät interessiert, muss sich gedulden: «Es ist aktuell nicht bekannt, wann und zu welchem Preis das Surface Duo in der Schweiz erhältlich sein wird», sagt Microsoft Schweiz.

Anders als die ersten Falt-Geräte von Samsung und Huawei hat das Surface Duo kein faltbares Display, sondern zwei separate Screens, die durch zwei kleine Scharniere verbunden sind und sich um 360 Grad ...
Anders als die ersten Falt-Geräte von Samsung und Huawei hat das Surface Duo kein faltbares Display, sondern zwei separate Screens, die durch zwei kleine Scharniere verbunden sind und sich um 360 Grad umklappen lassen.bild: microsoft
Im Gegensatz zu faltbaren Geräten wie Samsungs Galaxy Fold verwendet das Surface Duo für die beiden Displays echtes Glas. Es unterstützt zudem den Surface Pen.
Im Gegensatz zu faltbaren Geräten wie Samsungs Galaxy Fold verwendet das Surface Duo für die beiden Displays echtes Glas. Es unterstützt zudem den Surface Pen.
Der Schutz-Bumper ist im Lieferumfang enthalten.
Der Schutz-Bumper ist im Lieferumfang enthalten.

Firmenkunden im Visier

«Das Surface Duo repräsentiert die nächste Welle mobiler Produktivität und inspiriert die Menschen, neu zu überdenken, was mit einem Gerät in der Hosentasche möglich ist», heisst es im Blog-Artikel, der sich primär an Firmenkunden richtet.

«Es kann Dinge, die Geräte mit nur einem Bildschirm nicht können, Punkt.»
Hardware-Chef Panos Panaythe verge

Microsofts Vision für das Surface Duo ist es, die Produktivität unterwegs zu erhöhen. Hierzu hat der Windows-Konzern auch an der Software gearbeitet, um die Vorteile der Hardware zu ergänzen. Das Stichwort heisst Multitasking. War produktives Arbeiten bislang die Domäne des PCs, Laptops und allenfalls Tablets, soll dies nun auch mit dem Smartphone möglich werden.

Animiertes GIFGIF abspielen
Das Surface Duo bietet die Möglichkeit, auf jeder Seite eine separate App zu nutzen, oder eine App über beide Displays hinweg.

So funktioniert das Duo

Das Surface Duo hat zwei 5,6 Zoll grosse Amoled-Displays, die sich mit zwei kleinen Scharnieren vollständig nach vorne und hinten umklappen lassen (360 Grad). Geöffnet ergibt sich eine Display-Fläche von 8.1 Zoll.

Animiertes GIFGIF abspielen
Die beiden Displays (je 1800 x 1350 Pixel) lassen sich um 360 Grad umklappen.

Es läuft mit einer von Microsoft und Google für Dual-Screen-Geräte optimierten Android-Version. Das Surface Duo bietet so die Möglichkeit, auf jeder Seite eine separate App zu nutzen, oder eine App über beide Displays hinweg. «Surface Duo bietet die einfachste Möglichkeit, unterwegs Multitasking zu betreiben, indem es die Leistungsfähigkeit von Microsoft 365 (früher Office 365) und das gesamte Ökosystem der mobilen Android-Apps zusammenbringt», schreibt Microsoft. Beispielsweise können Fotos aus der Foto-App auf einem Display in die Powerpoint-App auf dem anderen Display gezogen und dort eingefügt werden.

Animiertes GIFGIF abspielen
Das GIF zeigt, wie das Surface Duo genutzt werden kann.

Es laufen alle Android-Apps auf dem Surface Duo. Microsoft hat die eigenen Office-Apps zusätzlich für die wahlweise Nutzung auf einem oder beiden Screens optimiert. Andere App-Entwickler können ihre Apps ebenfalls für Dual-Screen-Geräte optimieren. Amazon hat beispielsweise die Kindle-App so angepasst, dass man das Gefühl hat, wie bei einem Buch durch die Seiten zu blättern.

Microsoft hat auch APIs (Programmierschnittstellen) für die Dual-Screen-Nutzung von Apps entwickelt, die in die Android-Codebasis einfliessen sollen. Dies würde es anderen App-Entwicklern erleichtern, ihre Anwendungen für Dual-Screen-Geräte anzupassen.

Klar ist: Microsoft versucht das Surface Duo als Firmen-Smartphone zu positionieren und betont die Sicherheitsfunktionen des neuen Geräts. So werde «jede Zeile des Firmware-Codes intern geschrieben oder überprüft, wodurch Microsoft in die Lage versetzt wird, direkt und flexibel auf potenzielle Firmware-Bedrohungen zu reagieren und Sicherheitsrisiken in der Lieferkette zu mindern». Zudem sollen IT-Verantwortliche das Surface Duo für die Angestellten leicht konfigurieren können.

Technische Daten

Surface Duo
Das Surface Duo soll zusammengeklappt 0,96 cm dick, also unwsentlich dicker als ein herkömmliches Smartphone.

Das Surface Duo kommt mit einem Snapdragon-855-Prozessor, 6 GB RAM und bis zu 256 GB Speicher in die Läden. Es hat nur eine 11-MP-Kamera, die aufgrund des 360-Grad-Scharniers als Front- und Hauptkamera dient. Die Kamera (f/2.0) hat einen Nachtmodus und ermöglicht einen 7-fachen Zoom. Full-HD und 4K-Videoaufnahmen werden mit 30 und 60 fps unterstützt.

Unter den beiden Displays stecken zwei Akku-Einheiten, die insgesamt eine Kapazität von 3577 mAh haben. Obwohl der Akku somit relativ klein ausfällt, verspricht Microsoft eine «ganztägige Akkulaufzeit», das heisst, bis zu 15,5 Stunden lokale Videowiedergabe, bis zu 10 Tage Standby-Zeit und bis zu 27 Stunden Gesprächszeit.

Erste Einschätzung

Bild
bild: microsoft

Dass die technischen Spezifikationen nicht ganz auf dem neuesten Stand sind, ist offensichtlich, aber für den langfristigen Erfolg nebensächlich. Die entscheidende Frage ist, ob und wie rasch App-Entwickler auf den Zug aufspringen und ob zwei Screens wirklich einen signifikanten Mehrwert bieten. Tun sie es, wird die Zielgruppe gerne über eine mutmasslich mittelmässige Kamera oder allenfalls bescheidene Akkulaufzeit hinwegsehen. Bringen zwei Screens im Arbeitsalltag keinen Mehrwert, können auch die besten Spezifikationen Dual-Screen-Geräte nicht retten.

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Blick ins Allerheiligste: watson besucht das gigantische Hauptquartier von Microsoft in Seattle
1 / 68
Blick ins Allerheiligste: watson besucht das gigantische Hauptquartier von Microsoft in Seattle
Für watson besuchte ich zwei Tage den Microsoft-Campus bei Seattle: 42’220 Menschen arbeiten hier in 125 Gebäuden auf einer Fläche von rund 100 Fussballfeldern.

Auf Facebook teilenAuf X teilen
Microsoft verspricht ab 2030 CO2-negativ zu sein
Video: srf
Das könnte dich auch noch interessieren:
34 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Unicron
12.08.2020 12:27registriert November 2016
Schade, ich hätte mir liebend gerne so ein Ding gegönnt, aber 1400 Stutz für ein Handy?
Ne du.
10313
Melden
Zum Kommentar
avatar
Töfflifahrer
12.08.2020 12:48registriert August 2015
1400 für ein Handy? Ähhhhhh, nein!
6411
Melden
Zum Kommentar
avatar
SD1980
12.08.2020 13:46registriert August 2018
1399 ist der Preis in den USA, bei uns wohl dann noch etwas teurer
401
Melden
Zum Kommentar
34
Darum würde Roger Schawinski keinen Tesla mehr kaufen
Er ist ein Tesla-Fahrer der ersten Stunde, doch nun schüttelt Roger Schawinski den Kopf über das Benehmen von Elon Musk. Wirken sich dessen Eskapaden auf die Absätze der Elektroauto-Marke Tesla aus?

Die Marke Tesla hat ein Chef-Problem. Elon Musks Eskapaden auf X häufen sich, das geht von Hitlervergleichen bis zur plötzlichen Hinwendung Richtung Putin, nachdem er zu Kriegsbeginn die Ukraine noch mit seinen Internet-Satelliten Starlink unterstützt hatte.

Zur Story