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«Windjammers 2» im Test. So gut ist die Fortsetzung des 90er-Jahre Hits

Mehr Future-Retro-Sport-Design in einem Bild geht fast nicht.
Mehr Future-Retro-Sport-Design in einem Bild geht fast nicht.bild: zvg
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Sofort alles stehen und liegen lassen! Denn «Windjammers 2» ist da! Was? Ja genau, WAS?!

In den 90er-Jahren sorgte «Windjammers» für kurzweilige Videospielunterhaltung. Jetzt gibt es eine Fortsetzung zur digitalen Frisbee-Gaudi, die mit viel Retroflair auf eure Bildschirme fliegt. Aber ob das auch heute noch wirklich Spass macht?
20.01.2022, 10:0020.01.2022, 12:16
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«Windjammers» erschien 1994 für die Exoten-Konsole Neo Geo als auch in den Spielhallen und konnte rasch eine grosse Fangemeinde um sich scharen. Kein Wunder, denn der simple wettbewerbsfördernde Spielspass, der im japanischen Original «Flying Power Disc» hiess, erweckte in manchen den schlummernden Sportsgeist und lockte zu blitzschnellen Frisbee-Duellen vor den Bildschirm.

Schnelle Reaktionen sind ein Muss

Das Ziel war und ist auch heute noch einfach: In der Rolle einer futuristischen Sportsmaschine das Frisbee möglichst mit grossem Bums am Gegner vorbei ins Tor donnern. Je nachdem wie spektakulär das flache Objekt an die Wand gepfeffert wird oder vor dem Gegner zu Boden geht, gibt es Punkte.

Und so sah das damals in den 90ern aus...

Die zu steuernde Figur verfügt über verschiedene Wurf- und Kontermöglichkeiten, so dass nie genau im Voraus ersichtlich ist, welche Flugbahn die Scheibe nimmt, wenn sie die Rückreise antritt. Auch diverse Specialmoves dürfen zu gegebener Zeit losgelassen werden. Schnelle Reaktionen sind auf dem normalen Schwierigkeitsgrad ein Muss. Das war damals so und ist heute nicht anders.

Zehn globale Frisbee-Profis

In der Fortsetzung hat sich am grundlegenden Spielprinzip nichts geändert. Das Hauptziel bleibt auch hier immer noch in der Rolle einer Sportskanone so viele Punkte wie möglich und so schnell wie möglich zu holen, um die Arena als Winner zu verlassen. Danach wartet die nächste Stage und so weiter und so fort.

Aufladen, zielen und los gehts: Das Flache muss ins Eckige.
Aufladen, zielen und los gehts: Das Flache muss ins Eckige.bild: zvg

Zehn Sportlerinnen und Sportler mit extravagantem Kleidungsstil und Accessoires stehen zur Auswahl, die sich aber hauptsächlich nur optisch unterscheiden. Grosse Unterschiede in der Spielmechanik hat die Wahl nicht. Da gibt es Wessel aus Deutschland, Scott aus den USA oder die Japanerin Mita. Wer das Original gespielt hat, wird die meisten Figuren wiedererkennen. Ein paar wenige Frisbee-Profis sind neu hinzugekommen. Aber eben, abgesehen von den äusseren Werten sind kaum grosse, matchentscheidende Unterschiede erkennbar.

Die Steuerung braucht viel Beachtung

Die Steuerung von «Windjammers 2» hat ihre Tücken. Einfach nur so auf Knöpfe drücken und mit dem Stick wild herumfuchteln führt hier zu keinem schnellen Erfolg. Der Stick muss gefühlvoll in eine Richtung dirigiert werden. Und gefolgt von einem bestimmten Knopfdruck oder einer Kombination im richtigen Zeitpunkt entfalten sich erst dann die krachenden Frisbee-Attacken, die laut und bunt das Spielfeld erzittern lassen.

Einfach so drauflos spielen und durchs Turnier rennen, ist also gerade zu Beginn kaum möglich. «Windjammers 2» braucht steuertechnisch sehr viel Beachtung und will erlernt werden. Dass einem da der Geduldsfaden schnell mal reissen kann, ist absolut verständlich.

Wer einen solchen Specialmove loslassen möchte, braucht Geduld und Übung.
Wer einen solchen Specialmove loslassen möchte, braucht Geduld und Übung.bild: zvg

Wer sich aber mit der nötigen Zeit reinfuchst, lernt die Spielmechanik nicht nur immer näher kennen, sondern auch schätzen. Mittels Fingerspitzengefühl, Geduld und Taktik werden die eigenen Fähigkeiten verbessert und führen schliesslich zu digitalem Ruhm und Ehre. Kein Wunder, dass dieses Videospiel, vor allem die Originalversion, auch heute noch bei verschiedenen E-Sport-Veranstaltungen zum Zuge kommt.

Die erste Version von «Windjammers» wird gerne für E-Sport-Turniere verwendet.

Ganz viele 90er-Jahre-Vibes

Audiovisuell macht die Fortsetzung einfach eine saugute Figur. Die 2D-Animationen sehen klasse aus, sind flüssig und versprühen dank der poppigen, sehr knackigen Farbauswahl ganz viel 90er-Jahre-Flair.

Zusätzliche gibt es einen treibenden Soundtrack, der uns sofort in eine Zeit zurückversetzt, als wir uns am Nachmittag vor dem Fernseher unzählige Animes reingezogen haben. Übrigens: Auch wenn es das hektische Treiben nicht immer zulässt, sollte der Spielfeldrand der unterschiedlichen Arenen näher betrachtet werden. Dort gibt es allerlei zu entdecken und wer genau hinsieht, erkennt liebevolle Eastereggs.

In manchen Arenen leuchtet und blitzt es gewaltig. Dabei die Übersicht zu behalten, ist nicht ganz einfach.
In manchen Arenen leuchtet und blitzt es gewaltig. Dabei die Übersicht zu behalten, ist nicht ganz einfach.bild: zvg

Und sonst so?

«Windjammers 2» verfügt nicht nur über den klassischen Arcade-Modus, sondern hat selbstverständlich auch einen Online- und Versus-Modus im Gepäck. Auch unterhaltsame, aber keineswegs bahnbrechende Minispiele sind wieder mit dabei.

Eine neu entwickelte Version des Erstlings erschien übrigens mit aufgebohrter Optik bereits vor Jahren für die Playstation 4, Playstation Vita und die Nintendo Switch. Die Marke «Windjammers» hat sich mittlerweile zu einem kleinen Kult entwickelt. Wie oben schon erwähnt, wird der Titel nicht nur gerne für E-Sport-Turniere verwendet, sondern kann auch eine beachtliche Fanbasis vorweisen, die sich im Internet mit zahlreichen Merchandise-Sachen zudecken darf.

Lust auf ein Making of? Bitteschön...

Genau wie damals

Fazit: Der französische Videospielentwickler Dotemu hat schon mit «Streets of Rage 4» gezeigt, dass die Jungs und Mädels es drauf haben und Retro-Marken mit dem nötigen Feinschliff in die Jetzt-Zeit katapultieren können. Auch diese jüngste Mission ist ihnen gelungen.

Zwar ist die Einstiegshürde etwas gar hoch, doch hat man sich mit allem vertraut gemacht, macht «Windjammers 2» immer noch genau so viel Spass wie damals. Durchaus darf der eher kleinere Umfang und das Preis-Leistungs-Verhältnis kritisiert werden. Auf der Haben-Seite setzt sich jedoch dieses unbezahlbare Retro- und Arcade-Flair aus den 90er-Jahren fest, das «Windjammers 2» jederzeit ausstrahlt.

«Windjammers 2» ist erhältlich für Nintendo Switch, Playstation 4, Xbox One, Game Pass und PC. Freigegeben ab 3 Jahren.

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Dinge, die du nur kennst, wenn du ein 90er-Jahre-Kind warst
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Dinge, die du nur kennst, wenn du ein 90er-Jahre-Kind warst
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So sieht es aus, wenn ein Typ aus den 90ern ins 2018 reist
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