Die Schweizerische Kriminalprävention warnt Schweizer Internet-Nutzer vor Spam-E-Mails, die den Empfänger mit angeblich kompromittierenden Filmaufnahmen erpressen.
In den Erpressungs-E-Mails schreiben die Betrüger, sie hätten einen Trojaner auf dem Computer oder Smartphone des Opfers installiert und das E-Mail-Konto gehackt. Der Trojaner sei beim Besuch einer Porno-Seite installiert worden. «Nach der Installation nimmt die Frontkamera jedes Mal, wenn Sie masturbieren, ein Video auf», heisst es in der E-Mail weiter. Der Trojaner habe zudem «alle ihre Kontaktinformationen aus sozialen Netzwerken und E-Mail-Adresse gesammelt».
Die Epresser verlangen 300 US-Dollar in der Kryptowährung Bitcoin, ansonsten würden die Videoaufnahmen an alle Kollegen und Freunde gesendet.
Die Schweizerische Kriminalprävention hat einen klaren Verhaltenstipp: Nicht zahlen und die E-Mail löschen. Bei der aktuellen Sextortion-Spam-Welle handelt es sich um eine bekannte Betrugsmasche, sprich eine «leere Drohung».
🚨📩 Aktuell treiben Sextortion-Spam-E-Mails ihr Unwesen
— SKPPSC (@SKPPSC) September 12, 2018
👉 Nicht zahlen und E-Mail in den Junk-Ordner!
Mehr dazu auf https://t.co/6geFVRJgvF pic.twitter.com/HxmPnFk1LC
«Die kriminellen Absender haben die Hoffnung, dass sich unter den Empfängern Personen befinden, welche sich in letzter Zeit Pornos angeschaut haben, durch die Androhung eingeschüchtert werden und deshalb zahlen», schreibt die Schweizerische Kriminalprävention. Der Computer der E-Mail-Empfänger ist also weder infiziert, noch ist die Täterschaft tatsächlich im Besitz von kompromittierendem Material.
Am Ende der Nachricht geben die Erpresser gar noch höhnisch den Tipp, man solle künftig vorsichtiger sein. Die Nachricht endet mit dem Satz: «Bitte besuchen Sie nur sichere Webseiten! Tschüss!»
Der Begriff Sextortion setzt sich aus «Sex» und «Extortion» (engl. Erpressung) zusammen. Nicht immer handelt es sich um eine leere Drohung.
Die Schweizerische Kriminalprävention macht darauf aufmerksam, dass es immer wieder Fälle gibt, «in denen die Opfer die geforderte Geldzahlung leisten, aber das Bild- oder Videomaterial dennoch veröffentlicht wird oder erneute Forderungen gestellt werden.» Sie rät daher: «Zahlen Sie nicht. Überwinden Sie Ihre Scham und erstatten Sie Anzeige.» Nur so erhält die Polizei allenfalls Hinweise zur Täterschaft.
Die letzte Welle hat einem der Betrüger immerhin nette $28,000 eingebracht. Scheint sich also trotz allem zu lohnen.
— Stefan Friedli (@stfn42) September 12, 2018
Weitere Verhaltenstipps finden sich auf der Webseite der Schweizerischen Kriminalprävention.
(oli)
Muss Betrug sein. 300$ reichen nicht, um das anfallende Datenvolumen zu hosten :)