Umstrittene iPhone-Spionagesoftware taucht angeblich in der Schweiz auf
Das «Citizen Lab» der Universität Toronto habe eine Untersuchung zur Smartphone-Spyware Pegasus der israelischen Cybersicherheits-Firma NSO Group veröffentlicht, schreibt die Handelszeitung in einer aktuellen Medienmitteilung.
Die kanadischen Forscher hätten nachgewiesen, dass die Software zum Ausspionieren von Smartphones auch in der Schweiz Spuren hinterliess.
Mitte September hatte das Citizen Lab einen Bericht veröffentlicht, wonach es Hinweise zu Spyware-Operationen in 45 Ländern gebe. Die Forscher formulierten vorsichtig, dass auch die Schweiz betroffen sein könnte. Aber: «Da unsere Ergebnisse auf der Geolokalisierung von DNS-Servern auf Länderebene basieren, können Faktoren wie VPNs und Satelliten-Internet-Teleportstandorte zu Ungenauigkeiten führen.»
Swisscom nimmt Stellung
Netzbetreiberin Swisscom selbst hat laut aktuellem Bericht der «Handelszeitung» eine Untersuchung eingeleitet. «Wir konnten keine Anhaltspunkte finden, wonach über das Swisscom-Netz mit Pegasus kommuniziert wird», wird Unternehmens-Sprecher Armin Schädeli zitiert. Swisscom behalte die Situation aber im Auge und reagiere auf allfällige neue Erkenntnisse.
Das Bundesamt für Polizei (Fedpol) wollte sich laut «Handelszeitung» nicht zu einem möglichen Einsatz von Pegasus äussern.
Diese Karte zeigt Länder mit mutmasslichen NSO-Group-Kunden, respektive mit Pegasus-Infektionen
Die israelische Smartphone-Spyware gelte als umstritten, weil die Herstellerin auch Staaten wie Mexiko oder Saudi-Arabien beliefere. Diese setzten Pegasus gegen Vertreter der Zivilgesellschaft wie Journalisten oder Dissidenten ein.
(Quelle: watson)
(dsc/sda)
