Ermittler aus mehreren europäischen Ländern und den USA haben mit Unterstützung von Europol einen berüchtigten Geldwäschedienst im Internet abgeschaltet.
Auch Ransomware-Banden wie Zeppelin, SunCrypt, Mamba, Dharma oder Lockbit hätten den «ChipMixer»-Dienst genutzt, um erhaltene Lösegeldzahlungen zu waschen, teilte die europäische Polizeibehörde Europol am Mittwoch mit. Es soll sich um den weltgrössten Dienst dieser Art handeln.
Die in Rechenzentren in Deutschland ansässigen Server der Darknet-Plattform wurden beschlagnahmt, wie die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main und das Bundeskriminalamt mitteilten. Zudem seien Kryptowährungen im Wert von rund 44 Millionen Euro sichergestellt worden.
Der Hauptbeschuldigte sei durch die US-Bundespolizei FBI zur Fahndung ausgeschrieben worden, wie es heisst.
Insgesamt wurden laut Europol vier Server beschlagnahmt, die rund 7 Terabyte (TB) an Daten enthielten.
ChipMixer wurde laut Mitteilung 2017 gegründet, war sowohl über das normale Internet («Clear Web») als auch im Darknet verfügbar und hat den Usern laut Europol «vollständige Anonymität» geboten. Diese Art von illegalem Service werde von Kriminellen häufig genutzt, bevor sie die gewaschenen Beträge an (reguläre) Kryptowährungsbörsen umleiten.
Die kriminalpolizeilichen Ermittlungen deuteten darauf hin, dass die Plattform möglicherweise das Waschen von 152'000 Bitcoin (nach aktuellen Schätzungen über 2,65 Milliarden Franken) an Krypto-Assets ermöglicht habe.
Ein grosser Teil dieser illegalen Gelder sei mit Darknet-Märkten, Ransomware-Gruppen, illegalem Warenhandel, der Beschaffung von Material zur sexuellen Ausbeutung von Kindern und gestohlenen Krypto-Assets verbunden.
Folgende nationale Polizeibehörden waren an der Aktion gegen die ChipMixer-Plattform beteiligt:
Laut Europol-Mitteilung gelangten die Ermittler im Zuge der Stilllegung des russischen Darknet-Marktplatzes Hydra Market im April 2022 an Informationen zu illegalen Transaktionen im Umfang von mehreren Millionen Euro.
Die Kantonspolizei Zürich konnte am Mittwoch noch keine Auskünfte zum Fall erteilen. Man werde am Donnerstag eine Medienmitteilung veröffentlichen, hiess es.
Update 16. März: Die Kantonspolizei Zürich teilt mit, sie werde keine «ergänzende Medienmitteilung zu diesem Ermittlungserfolg mehr verbreiten». Und weiter heisst es: