Tesla stösst nach langer Rekordfahrt auf Hindernisse. Der von Tech-Milliardär Elon Musk geführte Elektroautohersteller verfehlte mit seinen Zahlen für das abgelaufene Quartal die Markterwartungen, wie am Donnerstag bekannt wurde. Musk äusserte sich anschliessend besorgt über das hohe Zinsniveau, das die Menschen vom Autokauf abhalte.
Tesla hält mit Preissenkungen dagegen, die wiederum die Profitabilität drücken. Deshalb versuche das Unternehmen, die Kosten «gnadenlos» zu senken, so Chefingenieur Lars Moravy.
Immerhin bekräftigte Tesla das Auslieferungsziel von rund 1,8 Millionen E-Autos in diesem Jahr. Zudem kündigte Musk die erste Auslieferung des um rund zwei Jahre verzögerten Elektro-Pickups Cybertruck für Ende November an. Diese soll ab der «Gigafactory» in Texas erfolgen.
Voraussichtlich 2025 könne Tesla bis zu 250'000 der Wagen pro Jahr bauen, die dem Elektro-Autobauer die vor allem in den USA extrem populäre Fahrzeug-Kategorie erschliessen sollen.
Der Cybertruck war ursprünglich für 2019 angekündigt worden, aber seine Produktion wurde während der Covid-Pandemie mehrfach verschoben. Tesla habe auch sein ursprüngliches Ziel für die Vorproduktion im Jahr 2021 verfehlt, ruft der US-Techblog The Verge in Erinnerung.
Ob der futuristisch geformte Pick-up der erwartete Erfolg wird, bleibt abzuwarten. Immerhin soll es bereits rund 1 Million Reservationen durch Interessierte geben.
Zuletzt verkauften Rivalen wie Ford und General Motors erfolgreich grosse, klassisch anmutende Pickups mit Verbrennungsmotoren und teilweise auch Hybridantrieben.
Musk beklagte, dass der Produktionsstart des Cybertrucks lange dauere, weil das Fahrzeug so ungewöhnlich sei und man erst herausfinden müsse, wie man es baut. «Wir haben uns mit dem Cybertruck unser eigenes Grab gegraben», scherzte er in einer Telefonkonferenz mit Analysten.
Vielen konkreten Fragen wich Musk hingegen aus. So wurde er gefragt, ob Tesla auch die Haftung übernehme, wenn das Fahrzeug von der weiterentwickelten Version des Assistenzsystems «Autopilot» gesteuert werde. Mercedes tut dies mit seinem Assistenzsystem Level 3, das bei niedrigen Geschwindigkeiten auf Autobahnen die Kontrolle übernimmt.
Musk beschränkte sich jedoch darauf, die Mercedes-Technik als nicht besonders nützlich zu bezeichnen, da Tesla viel grössere Ambitionen habe. Während Musk immer wieder vom autonomen Fahren spricht, bleibt der «Autopilot» nur ein Assistenzsystem, bei dem der Mensch am Steuer immer die Verantwortung trägt und jederzeit bereit sein muss, einzugreifen.
Ebenso wich Musk Fragen aus, wann Teslas humanoider Roboter in den Fabriken des Unternehmens arbeiten könnte und wie die Entwicklung des von ihm in Aussicht gestellten fahrerlosen Robotertaxis vorankommt. Er sei mit dem Tempo sehr zufrieden, liess Musk wissen.
Auf die Frage nach den Ausbauplänen für die Tesla-Werke in Grünheide bei Berlin und Austin, Texas, antwortete Musk, dass es derzeit vorrangig sei, die Produktion der bestehenden Fertigungslinien zu maximieren.
Das schwierige wirtschaftliche Umfeld verglich Musk mit einem Sturm. Tesla sei ein robustes Schiff. «Wir gehen nicht unter, aber selbst ein grossartiges Schiff hat in einem Sturm zu kämpfen.» Die Aktie, die vor der Telefonkonferenz noch im Plus lag, beendete den nachbörslichen Handel mit einem Minus von mehr als vier Prozent.
Im abgelaufenen Quartal steigerte Tesla seinen Umsatz im Jahresvergleich zwar um neun Prozent auf 23,35 Milliarden Dollar. Analysten hatten im Schnitt aber mit gut 24 Milliarden Dollar gerechnet.
Der Gewinn brach um 44 Prozent auf 1,85 Milliarden Dollar ein. Die Auslieferungen sanken im vergangenen Quartal unter anderem wegen geplanter Auszeiten zur Modernisierung von Fabriken. Doch diese Stilllegungen waren von den Analysten bereits eingerechnet worden.
(sda/dsc)
Ich bin auf der Suche nach einem neuen E-Auto (ich fahre seit 4 Jahren elektrisch) sowohl das Model Y als auch das Model X probegefahren....
Die Software der anderen Herstellern (nicht deutsche) ist mittlerweile genau so gut, wenn nicht besser. Tesla bringt es nicht hin, eine 360° TopView zu basteln aus ihren x Kameras. Sie schaffen es nicht, Geschwindigkeitsschilder zu lesen und dem Tempomaten zu verfüttern. Sie bauen kein HUD ein, verweigern einem seit neustem den Blinker-Hebel und haben keine Parksensoren. Insgesamt überteuert und unter Par...