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Mehr als 1000 afghanische Soldaten suchen Zuflucht in Tadschikistan

Mehr als 1000 afghanische Soldaten suchen Zuflucht in Tadschikistan

05.07.2021, 15:01
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Afghan soldiers pause on a road at the front line of fighting between Taliban and Security forces, near the city of Badakhshan, northern Afghanistan, Sunday, July. 4, 2021. Officials said Sunday that  ...
Afghanische Soldaten in der Grenzregion Badachschan.Bild: keystone

Mehr als 1000 afghanische Soldaten sind aus Angst um ihr Leben vor den islamistischen Talibankämpfern in die zentralasiatische Ex-Sowjetrepublik Tadschikistan geflohen.

Sie seien als Zeichen guter nachbarschaftlicher Beziehungen in der Nacht zum Montag ins Land gelassen worden, teilten die tadschikischen Grenztruppen in der Hauptstadt Duschanbe mit.

Es war die bisher grösste Zahl an Menschen innerhalb eines Tages, die sich in Sicherheit bringen wollten. Bereits in den Tagen zuvor waren Angehörige der afghanischen Regierungstruppen in der Provinz Badachschan vor den Taliban geflüchtet.

Die Islamisten sind im Norden Afghanistans auf dem Vormarsch und haben dort zahlreiche Bezirke unter ihre Kontrolle gebracht. Der tadschikische Präsident Emomali Rachmon zeigte sich bei einem Telefonat mit seinem afghanischen Kollegen Aschraf Ghani besorgt wegen der Spannungen in der Grenzregion.

Tadschikistan hat mit der afghanischen Provinz Badachschan eine mehr als 900 Kilometer lange Grenze. Nach Angaben des Grenzschutzes in Duschanbe hat Tadschikistan weiter die Kontrolle. Besorgt wegen der Lage zeigte sich aber auch Russland.

Kremlsprecher Dmitri Peskow beklagte eine Destabilisierung in Afghanistan wegen des Abzugs der Truppen der USA und ihrer Verbündeten.

Zur Frage möglicher zusätzlicher Kontingente für eine Verstärkung der in Tadschikistan stationierten russischen Streitkräfte sagte er, dies müssten das russische Militär und der Grenzschutz entscheiden. Eine Entsendung russischer Truppen nach Afghanistan werde es aber nicht geben, betonte er. (sda/dpa)

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12 Kommentare
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Joe Hill
05.07.2021 15:19registriert Dezember 2015
Scheint ganz so als wären die USA irgendwie absolut inkompetent darin lokale Armeen aufzubauen; erst verdünnisiert sich die irakische Armee beim geringsten Anzeichen der Daesh und jetzt emigriert die afghanische Armee so rasch geschlossen in die Nachbarländer, dass sich die "geschlagenen" Taliban schon fast schlecht fühlen.
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