Frauen im Nahen Osten und Nordafrika sind laut einem Bericht der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) noch immer stark in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt.
Frauen in der Region bräuchten oft die Erlaubnis ihres männlichen Vormunds – typischerweise ihres Vaters, Bruders oder Ehemanns –, um im In- oder Ausland zu reisen oder einen Pass zu beantragen, hiess es in dem am Dienstag veröffentlichten Bericht.
Vom Verlassen des Hauses bis hin zum Verlassen des Landes gelten zahlreiche Beschränkungen, wie Rothna Begum erklärte, leitende HRW-Forscherin für Frauenrechte. Die Behörden behaupteten demnach, dass die Massnahmen dem Schutz der Frauen dienten – «in Wirklichkeit berauben sie Frauen jedoch ihrer Rechte und ermöglichen es Männern, sie nach Belieben zu kontrollieren und zu missbrauchen», sagte Begum.
Fünfzehn Länder in der Region wenden laut dem HRW-Bericht noch immer Gesetze an, die von Frauen verlangen, entweder ihren Ehemännern zu «gehorchen», mit ihnen zusammenzuleben oder eine Erlaubnis einzuholen, um das Haus zu verlassen, zu arbeiten oder zu reisen. Der 119 Seiten lange Bericht untersuchte dutzende Gesetze, Vorschriften und Richtlinien aus der Region. Er basiert ausserdem auf Informationen von Anwälten, Aktivisten und Frauen in 20 Ländern im Nahen Osten und Nordafrika. (meg/sda/dpa)