Im westafrikanischen Niger sind Zivilisten im Kampf des Militärs gegen Dschihadisten getötet worden. Mehrere Bewohner des Dorfs Tyawa und deren Angehörige sagten der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag, dass etwa 50 Menschen bei einem Drohnenangriff am Freitagabend ums Leben gekommen seien. Die nigrische Militärregierung hatte am Samstagabend im Fernsehen von zivilen Opfern in dem Dorf nahe der Grenze zu Burkina Faso gesprochen, aber keine Zahl genannt.
Demnach habe die Armee mit dem Luftangriff auf eine Attacke terroristischer Gruppen reagiert. Anschliessend seien Leichen von Dorfbewohnern gefunden worden, hiess es weiter. Die Angaben können zunächst nicht unabhängig überprüft werden. Vertreter des Dorfs kündigten an, Namen und Fotos der Toten veröffentlichen zu wollen.
Der Niger liegt neben Mali und Burkina Faso in der Sahelzone und wird von bewaffneten Gruppen terrorisiert, die unter anderem mit den Terrormilizen Al-Kaida und Islamischer Staat verbündet sind. Das Grenzgebiet der drei Staaten gehört zu den gefährlichsten Regionen der Welt. Nach einem Putsch im Juli wird der Niger wie seine zwei Nachbarn von einer selbst ernannten Übergangsregierung unter militärischer Führung regiert. Die Truppen der Ex-Kolonialmacht Frankreich, die seit einem Jahrzehnt beim Anti-Terror-Kampf in der Region halfen, haben das Land daraufhin im Streit verlassen. Die USA und auch Deutschland haben zuletzt signalisiert, die militärische Zusammenarbeit unter bestimmten Bedingungen fortzusetzen. (sda/dpa)