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Burkina Faso und Niger verlassen Sahel-Verbund G5

Burkina Faso und Niger verlassen Sahel-Verbund G5

03.12.2023, 12:37
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Nach Mali im vergangenen Jahr haben nun auch Burkina Faso und der Niger ihren Rückzug aus der Gruppe der Sahelstaaten (G5) und deren gemeinsamer Truppe zur Bekämpfung von Dschihadisten angekündigt. Die G5 «scheitert an der Umsetzung ihrer Ziele», kritisierten die beiden westafrikanischen Nachbarländer am Samstag in einer gemeinsamen Erklärung.

FILE - Soldiers, loyal to Burkina Faso's latest coup leader Capt. Ibrahim Traore, are pictured in Ouagadougou, Burkina Faso, Friday Oct. 14, 2022. Top human rights groups have released new report ...
Soldaten in Burkina Faso.Bild: keystone

«Schlimmer noch, die legitimen Ambitionen unserer Länder, die Sahel-G5 zu einem Gebiet der Sicherheit und Entwicklung zu machen, werden durch eine institutionelle Bürokratie aus einem früheren Zeitalter behindert», fügten die beiden Länder offenbar mit Blick auf die frühere Kolonialmacht Frankreich hinzu. Die G5 dürfe nicht «zum Nachteil unserer Völker ausländischen Interessen dienen und noch weniger dem Diktat irgendeiner Macht, die sie im Namen der Partnerschaft wie Kinder behandelt und ihnen die Souveränität unserer Völker verwehrt».

Die G5 hatte sich 2014 aus den Sahelstaaten Mali, Mauretanien, Burkina Faso, Niger und Tschad gegründet. Zur Bekämpfung der in der Region erstarkenden Dschihadisten stellten die fünf Länder 2017 mit Unterstützung Frankreichs eine gemeinsame Truppe mit mehreren tausend Soldaten auf.

Mali zog sich nach Putsch zurück

Mali zog sich bereits vor gut einem Jahr aus der G5-Truppe zurück. In dem westafrikanischen Land hatte sich das Militär 2020 an die Macht geputscht. Auch in Burkina Faso und im Niger hat mittlerweile das Militär die Macht übernommen: In Burkina ereignete sich der Umsturz vergangenes Jahr, im Niger übernahm die Armee Ende Juli die Macht.

Nach dem Ausscheiden von Burkina Faso und Niger gehören nun nur noch der Tschad und Mauretanien der G5-Sahelgruppe an. Deren Anti-Dschihadisten-Truppe wird grossteils von der Europäischen Union finanziert. (saw/sda/afp)

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