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Alarmierendes Niveau bei Antibiotikaresistenzen in Subsahara-Afrika

Alarmierendes Niveau bei Antibiotikaresistenzen in Subsahara-Afrika

20.06.2024, 08:0020.06.2024, 10:19
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Antibiotikaresistenzen sind bei Kindern in Subsahara-Afrika einer neuen Studie zufolge signifikant weiter verbreitet als bisher angenommen. Die Resistenzen haben laut den Genfer Studienautoren ein besorgniserregendes Niveau erreicht.

FILE - Nunay Mohamed, 25, who fled the drought-stricken Lower Shabelle area, holds her one-year old malnourished child at a makeshift camp for the displaced on the outskirts of Mogadishu, Somalia on J ...
Frauen und Kinder in einem Flüchtlingscamp in Somalia.Bild: keystone

Trotz der schwerwiegenden Folgen von Antibiotikaresistenzen in Subsahara-Afrika, wo sie besonders verbreitet sind, gebe es nur begrenzte Informationen über diese Problematik bei Kindern, teilten die Universität und das Universitätsspital Genf am Donnerstag mit.

In zwei Übersichtsstudien, die beide in der Fachzeitschrift «eClinicalMedicine» veröffentlicht wurden, untersuchten die Forschenden deshalb die Verbreitung resistenter Bakterienstämme bei Kindern in Subsahara-Afrika. Sie konzentrierten sich dabei auf sogenannte Enterobakterien. Diese Bakteriengruppe ist für die meisten schweren Infektionen bei Neugeborenen in dieser Region verantwortlich.

«Alarmierende Situation»

Für die erste der beiden Studien analysierten die Forschenden Daten von mehr als 30'000 Blut-, Urin- und Stuhlproben. Dabei zeigte sich, dass 41 Prozent aller im Blut gefundenen E. coli-Bakterien gegen die üblicherweise eingesetzten Antibiotika resistent waren. Bei den Klebsiella-Bakterien waren es sogar 85 Prozent.

In der zweiten Studie, für die die Daten von mehr als 9000 Kindern ausgewertet wurden, zeigten die Forschenden, dass etwa ein Drittel aller Kinder Enterobakterien in sich trägt, die gegen jene Antibiotika resistent sind, die eingesetzt werden, wenn andere bereits versagt haben.

Die beiden Studien zeigten eine alarmierende Situation, hiess es von Seiten der Universität und des Universitätsspitals. Insbesondere, weil die Zahlen höher seien als in früheren Studien. Dieses Resultat unterstreiche die Dringlichkeit gezielter Massnahmen zur Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen. (saw/sda)

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