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Nach Krypto-Kollaps: Milei weist Vorwürfe zurück

Nach Krypto-Kollaps: Milei weist Vorwürfe zurück

Nach dem Zusammenbruch einer von ihm beworbenen Kryptowährung hat Argentiniens Präsident Javier Milei Vorwürfe zurückgewiesen, er habe das Projekt gefördert.
18.02.2025, 06:3818.02.2025, 06:38
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«Ich habe nicht dafür geworben, ich habe es verbreitet», sagte Milei am Montag im Sender TN. Die Transaktionen oder der anschliessende Zusammenbruch der Kryptowährung seien «ein Problem zwischen Privatpersonen». Der Staat spiele hierbei «keine Rolle». Er selbst habe «in gutem Glauben» gehandelt.

FILE - Then presidential hopeful Javier Milei looks on during a press conference in Buenos Aires, Argentina, Oct. 11, 2023. (AP Photo/Natacha Pisarenko, File)
Javier Milei hat für ein dubioses Krypto-Projekt geworben.Bild: keystone

Milei hatte die Kryptowährung $LIBRA, die von Experten als Schneeballsystem bezeichnet wurde, zuvor im Onlinedienst X beworben. Laut argentinischen Medienberichten hatte Milei am Freitagabend auf X auf das Projekt verwiesen, dessen Ziel daran bestehe, «durch die Finanzierung kleiner Unternehmen und argentinischer Unternehmer das Wachstum der argentinischen Wirtschaft anzukurbeln».

Nur wenige Stunden später löschte Milei den Beitrag und erklärte, er habe sich entschieden, das Projekt nicht mehr zu bewerben, nachdem er mehr darüber erfahren habe. Kurz nach Mileis Werbung hatte die Kryptowährung einen Rekordkurs erreicht – und war dann abgestürzt.

Sondereinheit soll den Fall untersuchen

Nach dem Zusammenbruch der Kryptowährung ordnete Milei eine Untersuchung des Falls an. Er erklärte am Samstag im Onlinedienst X, er habe die Details des Projekts nicht gekannt und «offensichtlich keine Verbindung» dazu gehabt.

Das argentinische Präsidialamt erklärte, angesichts der Ereignisse habe Milei selbst die Antikorruptionsbehörde OA eingeschaltet, «um zu untersuchen, ob ein Mitglied der Regierung einschliesslich des Präsidenten missbräuchlich gehandelt hat». Milei sei in keiner Weise an der Entwicklung der Kryptowährung beteiligt gewesen. Eine Sondereinheit der OA werde zudem die Entstehung der Kryptowährung und alle damit im Zusammenhang stehenden Unternehmen und Personen untersuchen.

Die Börse von Buenos Aires schloss am Montag mit einem Minus von knapp sechs Prozent gegenüber dem Schlussstand vom Freitag. Einige Aktien fielen um bis zu acht Prozent. (sda/afp)

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15 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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ELMatador
18.02.2025 07:39registriert Februar 2020
Es ist unglaublich, wie gewisse Menschen auf Twitter "Wirtschafts-" und "Anlage"-Empfehlungen geben können, und eine ganze Meute rennt ihnen nach.

Dadurch können Märkte verändert werden, und man kann die Spitzen absahnen bzw. die Dipps ausschöpfen. Das ist ein klarer Missbrauch der eigenen Möglichkeit und eine Marktmanipulation.

Ob es jetzt Musk, Milei oder Trump ist – das spielt keine Rolle. Es sollte verboten sein. Ah nein, es ist ja bereits verboten! Es sollte konsequent bestraft werden.
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Gina3
18.02.2025 07:06registriert September 2023
Natürlich trägt er keine Verantwortung!

Er ist Verantwortungslos.


Oder wie nennt man einen Staatschef, der ganze Teile der Gesellschaft, die durch eine aggressive und unethische Wirtschaft geschwächt sind, untergehen lässt?
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