Ein übertragbarer Krebs liess den Bestand des Tasmanischen Teufels drastisch schrumpfen. Eine neue Studie stimmt ein internationales Forschungsteam mit Beteiligung der ETH Zürich nun vorsichtig optimistisch: Genomanalysen deuteten darauf hin, dass die Krankheit selbst ohne Hilfsmassnahmen die bedrohte Art nicht ausrotten werde, berichten die Forschenden im Fachmagazin «Science».
Der erstmals 1996 entdeckte Gesichtskrebs bei Tasmanischen Teufeln (DFTD) liess deren Bestand um schätzungsweise 85 Prozent schrumpfen. Seit Jahren suchen Wissenschaftler nach Möglichkeiten, um die Tiere vor der tödlichen Krankheit zu retten. Doch trotz anfänglichen Vorhersagen, dass der über Bisse übertragbare Krebs zur Ausrottung der Tiere führen könnte, bestehen die Populationen in von der Krankheit heimgesuchten Gebieten weiter.
Um diesem Mysterium auf den Grund zu gehen, sequenzierte das Team mit der Biostatistikerin Tanja Stadler von der ETH Zürich über 11'000 Genome von 51 Tumorproben. Resultat: Kurz nach der anfänglichen Ausbreitung wurde die Krankheit endemisch. Bei einer Endemie bleibt die Zahl der Erkrankungen über die Zeit relativ konstant. So schrumpfte die anfängliche Reproduktionszahl von 3.5 auf einen Wert um 1, schreiben die Forschenden in ihrer Studie.
Die Ergebnisse würden darauf hindeuten, dass DFTD verschwinden oder sogar in den Populationen der Tasmanischen Teufel koexistieren könne. Selbst dann, wenn man die Tiere ohne Hilfsmassnahmen ihrer natürlichen Entwicklung überlasse. Ein Aussterben des Teufels sei unwahrscheinlich. (aeg/sda)