In die Nesseln gesetzt: Bolsonaro. Bild: EPA
Der rechte brasilianische Präsident Jair Bolsonaro hat mit abfälligen Äusserungen über die Ureinwohner im Amazonasgebiet erneut für einen Eklat gesorgt.
«Mit Sicherheit haben sich die Indigenen verändert und weiterentwickelt. Sie sind immer mehr menschliche Wesen wie wir», sagte der Ex-Militär in der Nacht auf Freitag (Ortszeit) in seinem wöchentlichen Video in den sozialen Netzwerken. «Wir wollen, dass sie sich in die Gesellschaft integrieren und wirklich Besitz von ihren Ländereien ergreifen.»
Vertreter der indigenen Gruppen in Brasilien kritisierten die Äusserungen des Staatschefs als rassistisch. «Wir indigenen Völker, die von dieser Erde stammen, verlangen Respekt. Bolsonaro verletzt erneut die Verfassung, indem er unsere Existenz als menschliche Wesen leugnet», schrieb Sônia Guajajara vom indigenen Dachverband Abip auf Twitter. Die Organisation werde rechtliche Schritte gegen den Präsidenten einleiten.
Bolsonaro sorgt mit seinen Äusserungen häufig für Empörung. In seiner Zeit als Abgeordneter sprach er immer wieder abfällig über Homosexuelle, Frauen und Schwarze. Auch aus seiner Sympathie für die Militärdiktatur in Brasilien macht er keinen Hehl. (aeg/sda/dpa)