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G20-Gipfel in Indien: China will mehr Zusammenarbeit mit der EU

G20-Gipfel in Indien: China will mehr Zusammenarbeit mit der EU

10.09.2023, 08:4910.09.2023, 08:49
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China hat auf dem G20-Gipfel in Indien für mehr Zusammenarbeit mit der Europäischen Union geworben. China und Europa als zwei Haupttreiber der globalen Entwicklung sollten noch enger kooperieren, sagte Chinas Ministerpräsident Li Qiang am Samstag in Neu-Delhi in einem Gespräch mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Chinas staatliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete in der Nacht zum Sonntag von dem Treffen am Rande des Gipfels wichtiger Industrie- und Schwellenländer.

China stehe bereit, mit Europa zusammenzuarbeiten, um in diesem Jahr einen EU-China-Gipfel auszurichten und das gegenseitige Vertrauen zu stärken, erklärte Li dem Bericht zufolge. Die Entwicklung der Volksrepublik berge Möglichkeiten und keine Risiken für Europa und die Welt. China hoffe, dass die EU ihre marktwirtschaftlichen Grundsätze und den fairen Wettbewerb aufrechterhalte und damit eine «diskriminierungsfreie Umgebung» für chinesische Firmen, die in Europa investieren wollten, bereitstelle, erklärte Li demnach.

China's Premier Li Qiang, right, speaks at the 26th ASEAN-China Summit during the 43rd ASEAN Summit in Jakarta, Indonesia, Wednesday, Sept. 6, 2023. (Yasuyoshi Chiba/Pool Photo via AP)
Chinas Ministerpräsident Li Qiang.Bild: keystone

China steht im globalen Wettbewerb vor härteren Herausforderungen. Einige Beobachter sehen das Land zunehmend isoliert – unter anderem angesichts des chinesischen Machtstrebens gibt es im Westen Bemühungen, wirtschaftliche Abhängigkeiten zu verringern.

Zum G20-Gipfel reiste mit Li die Nummer zwei an – Staatschef Xi Jinping liess sich von ihm vertreten. Vor dem Treffen hatte das Aussenministerium in Peking mehrfach betont, dass China dem G20-Format «grosse Wichtigkeit» beimesse.

Zwischen G20-Gastgeber Indien und der zweitgrössten Volkswirtschaft der Welt gibt es einen immer härteren Wettbewerb und auch politische Konflikte. China und die USA führen zudem einen Handelsstreit, in dem chinesische Unternehmen mit Sanktionen belegt wurden. Auch dürfte den Chinesen das am Samstag angekündigte Schiffs- und Zugprojekt zwischen der EU, den USA und weiteren Partnern ein Dorn im Auge sein. Das Vorhaben gilt auch als Antwort auf Chinas «Neue Seidenstrasse» – eine Initiative, mit der das Land in zahlreichen Staaten in die Infrastruktur investiert. (sda/dpa)

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14 Kommentare
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der/die Waldpropaganda
10.09.2023 09:21registriert September 2018
"China hoffe, dass die EU ihre marktwirtschaftlichen Grundsätze und den fairen Wettbewerb aufrechterhalte und damit eine «diskriminierungsfreie Umgebung» für chinesische Firmen, die in Europa investieren wollten, bereitstelle, erklärte Li demnach." Genau da liegt der Hund begraben, China bietet nämlich für europäische Firmen keine solche Umgebung. Europa sollte chinesische Firmen gleich behandeln, wie China eueopäische Firmen behandelt. Ein nähere Zusammenarbeit wäre Gift für Europa.
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zaunkönig
10.09.2023 09:41registriert November 2015
Zusammenarbeit mit China sollte es nur geben, wenn gleiche Bedingungen gelten. D.h. Staatsfonds dürfen keine Unternehmen in Europa kaufen, Waren dürfen in Europa nur verkauft werden, wenn diese den Umwelt und Sozialnormen der EU entsprechen (weil sonst Wettbewerbsverzerrung gegenüber Produzenten in der EU) und griffiger Markenpiraterieschutz… und das Privileg bei der Weltpost muss weg (eine weitere Wettbewerbsverzerrung).
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