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Proteste gegen AfD und CDU-Kurs halten in Deutschland an

«Es ist 5 vor 1933» – Proteste gegen AfD und CDU-Kurs halten in Deutschland an

02.02.2025, 19:57
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Allein in Berlin waren es nach ersten Angaben der Polizei rund 160'000 Demonstranten, die Veranstalter gaben 250'000 Teilnehmer an.Bild: imago

Aus Protest gegen die gemeinsame Abstimmung von Union und AfD im Bundestag sind erneut Zehntausende Menschen in ganz Deutschland auf die Strasse gegangen. Allein in Berlin waren es nach ersten Angaben der Polizei rund 160'000 Demonstranten, die Veranstalter gaben 250'000 Teilnehmer an. In Saarbrücken kamen rund 15'000 zusammen und in Kiel zwischen 13'000 und 14'000. Auch in Regensburg, Ulm, Potsdam und anderen Städten zog es Menschen auf die Strasse, während es in Köln eine Bootsdemo auf dem Rhein gab.

Anlass der Demonstrationen ist, dass CDU und CSU am Mittwoch im Bundestag mit Hilfe der AfD einen Antrag zur Verschärfung der Migrationspolitik durchgesetzt hatten. Erstmals beschaffte die AfD dabei im Plenum eine Mehrheit – der beschlossene Antrag hat aber keine bindende Wirkung. Ein von der Union eingebrachter Gesetzentwurf zur Begrenzung der Migration war am Freitag gescheitert.

Demonstration vor der CDU-Parteizentrale

In Berlin versammelten sich die Menschen zunächst vor dem Reichstagsgebäude. Die Demonstration erstreckte sich dann von der Siegessäule bis zur CDU-Parteizentrale. Sie stand unter dem Motto «Aufstand der Anständigen – Wir sind die Brandmauer!» Dazu aufgerufen hatte das Kampagnenbündnis Campact.

Viele Teilnehmer hatten Plakate und Transparente dabei. Auf ihnen war unter anderem zu lesen «Es ist 5 vor 1933» und «Kein Merz im Februar». Auch «Lieber Merz-los als Herz-los» und «CDU, gib uns das C zurück», war zu lesen. Vor der CDU-Parteizentrale leuchteten Demonstranten mit Handylichtern, es gab Buhrufe für den Unionskanzlerkandidaten Friedrich Merz (CDU). Die Demonstranten riefen: «Wir sind die Brandmauer», Merz solle sich schämen.

Friedman: «Die CDU ist eine demokratische Partei»

Der kürzlich aus der CDU ausgetretene Publizist Michel Friedman sagte, bei all der berechtigten Kritik an dem Verhalten der CDU dürfe eines nicht vergessen werden: «Die CDU ist eine demokratische Partei.» Mit Blick auf die AfD fügte er hinzu: «Die Partei des Hasses ist die Partei, die nicht auf dem Boden der Demokratie steht.» Trotzdem bleibe der «Fehler» der CDU für ihn unentschuldbar.

Der ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, sagte, eine Abstimmung wie die von Union und AfD dürfe es nie wieder geben – zumal nur kurz zuvor der Opfer des Nationalsozialismus gedacht worden sei. Ab jetzt müsse gelten: «Man macht nicht gemeinsame Sache mit denen, die die Menschenwürde mit Füssen treten. Punkt.»

Wassersportler demonstrieren mit 350 Booten auf dem Rhein

Unter dem Motto «Bunt statt braun» demonstrierten in Köln Wassersportler mit insgesamt 350 Booten. Bei sonnigem Wetter reihten sie sich vor der Skyline mit dem Dom hintereinander auf dem Rhein auf. Dazu hielten sie Transparente mit Aufschriften wie «Kein Rassismus» und «Für Demokratie und Vielfalt» hoch.

In K�ln ist die erste Rhein Demo mit ca. 350 Teilnehmern an den Start gegangen. Boote bilden dabei eine Brandmauer gegen Rechts auf dem Rhein *** In Cologne, the first Rhine demo started with around 3 ...
Um gegen die jünsten politischen Entwicklungen zu demonstrieren, haben sich Demonstrierende in Köln in rund 350 Booten auf den Rhein begeben. bild: imago

Organisiert wurde die ungewöhnliche Kundgebung von den «Wassersportfreunden Neptun Köln». In dieser Form sei die Demonstration auf dem Wasser eine Premiere, hiess es. Insgesamt hätten sich auf dem Wasser und an Land etwa 1'000 Menschen beteiligt, sagte eine Sprecherin der Wasserschutzpolizei.

Bereits am Samstag waren in etlichen Städten Menschen für Vielfalt und für eine Abgrenzung der Union zur AfD auf die Strasse gegangen. In Hamburg waren es nach Polizeiangaben rund 65'000 Menschen, in Essen etwa 14'000. Auch in Leipzig, Stuttgart, Braunschweig, Würzburg, Augsburg, Bremen und anderen Städten fanden Demonstrationen statt. (sda/dpa)

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117 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Ruby Soho
02.02.2025 20:58registriert Februar 2021
Liebe Demonstranten, geht alle wählen, dann hat die AFD keine Chance. Frei nach Hagen Rether: Wählen ist wie Zähneputzen, wenn man‘s nicht macht, wirds braun.
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Der Buchstabe I (Zusammenhang wie Duschvorhang)
02.02.2025 20:34registriert Januar 2020
In solchen Momenten bin ich froh um unsere CH-Demokratie. In DE kann der Bundestag bis zu den nächsten Bundestagswahlen basically komplett gegen die Bevölkerung regieren.
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Brave
02.02.2025 22:03registriert September 2020
Zu ergänzen im Bericht sind noch folgende Informationen zu Geschehnissen:
Deutschlandweit kommt es nach den Abstimmungen im Bundestag zu Übergriffen gegen Büros der CDU. Eine Mitarbeiterin wird gar mit dem Tode bedroht. Die Aktivisten sehen sich auf der richtigen Seite der Geschichte.
Quelle: NZZ.
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