International
Deutschland

Abrissarbeiten an eingestürzter Carolabrücke vorerst beendet

14.09.2024, Sachsen, Dresden: Zahlreiche Schaulustige verfolgen am Elbufer den Abriss der eingest
Schaulustige verfolgen die Abrissarbeiten in Dresden.Bild: keystone

Abrissarbeiten an eingestürzter Carolabrücke vorerst beendet

14.09.2024, 21:4514.09.2024, 22:58
Mehr «International»

Vor dem erwarteten Hochwasser sind wichtige Abrissarbeiten an der zum Teil eingestürzten Carolabrücke über die Elbe in Dresden abgeschlossen worden. Das bestätigte Feuerwehrsprecher Michael Klahre. Das betrifft den Teil der Brücke am Ufer zur Neustadt. Damit sind die Arbeiten schneller beendet worden als zunächst geplant. Ursprünglich war Sonntagabend angestrebt worden. Ein Teil der Brücke liegt aber noch immer in der Elbe.

Die Beräumung am Elbufer sei abgeschlossen, sagte Klahre der Deutschen Presse-Agentur. Am Abend sollten noch die Maschinen aus dem Uferbereich herausgefahren werden.

Die Einsatzkräfte hatten wegen der drohenden Hochwassergefahr mit Hochdruck an der Beräumung des Ufers gearbeitet. Brückenteile wurden zerkleinert und mit dem Lastwagen abtransportiert. Auch zwei Bergepanzer der Bundeswehr waren zur Unterstützung vor Ort. Sie postete auf der Plattform X ein Video, das zeigt, wie ein Panzer Schutt beiseiteschiebt.

13.09.2024, Sachsen, Dresden: Ein Bergepanzer 3 der Bundeswehr, auch �B�ffel� genannt, f�hrt vor der historischen Altstadtkulisse zur eingest�rzten Carolabr�cke, um im Fall eines Hochwassers Baumaschi ...
Ein Bergepanzer 3 der Bundeswehr, auch «Büffel» genannt, vor der historischen Altstadtkulisse von Dresden.Bild: keystone

Hochwasser: Alarmstufe 1 bereits Sonntagvormittag erwartet

Der frühere Abschluss kommt rechtzeitig zum nun bereits für Sonntagvormittag erwarteten Pegelstand von vier Metern an der Elbe in Dresden. Bei dieser Höhe wird Alarmstufe 1 ausgerufen, erläuterte der Leiter des Dresdner Umweltamtes, René Herold. Der normale Pegelwert liegt bei rund zwei Metern.

Das Hochwasser könne kommen, ohne dass eine weitere Gefährdung durch die heruntergestürzten Brückenteile bestehe. «Darüber sind wir sehr, sehr froh», sagte Klahre

Ein Teil der Carolabrücke, die nahe der Dresdner Altstadt die Elbe überspannt, war in der Nacht zum Mittwoch eingestürzt. Verletzt wurde niemand. Betroffen war der sogenannte Brückenzug C, auf dem die Strassenbahn fuhr sowie ein Geh- und Radweg lag.

Pegelstand von mehr als fünf Metern erwartet

Umweltamt-Leiter Herold lobte die «superzügig und bestmöglich getroffenen Entscheidungen» der Einsatzkräfte und des Tiefbauamtes, sich auf diesen Bereich zu konzentrieren, der während des anstehenden Hochwassers sehr wichtig für die Strömung sei, die sich durch das im Wasser liegende Teil verlagern muss.

Herold rechnet damit, dass der Wasserstand in den nächsten Tagen die Fünf-Meter-Marke (Alarmstufe 2) überschreitet. Für Mitte nächster Woche wird demnach mit dem höchsten Punkt, dem sogenannten Scheitel, gerechnet. Wie hoch dieser ausfalle, sei noch unklar, sagte Herold.

Am Samstagabend lag der Pegelstand der Elbe in Dresden laut Karte des Landeshochwasserzentrums bei 3,71 Metern (Stand: 21.15 Uhr). Am Sonntagmorgen wird ein Pegelstand von vier Metern erwartet. Dann wären die Arbeiten am Ufer nicht mehr möglich gewesen.

Nach derzeitiger Einschätzung hat das in der Elbe liegende abgestürzte Teil der Betonbrücke keinen grösseren Einfluss auf den Pegelstand. Es kann nach Angaben der Leiterin des Strassen- und Tiefbauamtes, Simone Prüfer, erst entfernt werden, wenn das Hochwasser abgeklungen ist. Ein Konzept für den Abbruch sei in Arbeit.

An den noch stehenden Brückenzügen A und B, auf denen vor dem Einsturz der Autoverkehr verlief, werden Klahre zufolge – parallel zu den Abrissarbeiten am Brückenzug C – Probebohrungen durchgeführt, um festzustellen, wie sich diese Teile verhalten. Es gehe dabei auch um die Ursachenforschung für den Einsturz. Beim bisherigen Monitoring des Bauwerks habe man keine signifikante Veränderung beobachtet. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Die dramatischsten Brückeneinstürze
1 / 20
Die dramatischsten Brückeneinstürze
15. März 2018, Miami, USA:
Nahe bei der Stadt Sweetwater im US-Staat Florida stürzt eine wenige Tage zuvor fertiggestellte Fussgängerbrücke über eine siebenspurige Strasse auf der gesamten Länge ein und begräbt mehrere Autos unter sich. Sechs Menschen kommen bei dem Unglück ums Leben. Die Brücke, die Hurrikanen widerstehen sollte, ist noch nicht in Betrieb, als sie einstürzt. Ein Ingenieur warnte kurz vor dem Einsturz vor Rissbildung am Bauwerk.
... Mehr lesen
quelle: epa/efe / giorgio viera
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Autobahnbrücke in Philadelphia stürzt ein – kurz vorher fahren noch Autos darüber
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
1 Kommentar
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
1
    Spannung vor Konklave steigt: Warum die Papstwahl dieses Mal schnell vorbei sein könnte
    Die Stimmung in Rom wird fiebriger – das führt bei den Kardinälen mitunter zu Aussetzern.

    Einer der Kardinäle, die in diesen Tagen im fast schon sommerlich warmen Rom über die anstehende Papstwahl debattieren, hatte anscheinend etwas falsch verstanden. Er wohnt wie die meisten Purpurträger im vatikanischen Gästehaus Santa Marta, das Papst Johannes Paul II. eigens zur Unterbringung der Kardinäle während des Konklaves hatte bauen lassen.

    Zur Story