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Alice Schwarzer bestreitet mangelnde Abgrenzung gegen Rechte

Vor Ukraine-Demo – Alice Schwarzer bestreitet mangelnde Abgrenzung gegen Rechte

25.02.2023, 07:2825.02.2023, 07:45
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Kurz vor der Demonstration «Frieden in der Ukraine» am Brandenburger Tor in Berlin hat Alice Schwarzer den Vorwurf einer unzureichenden Abgrenzung gegenüber Rechtsextremen zurückgewiesen. «Selbstverständlich werden wir gegen jede Art von rechtsextremer Propaganda auf dem Platz angehen», versicherte die Frauenrechtlerin der Deutschen Presse-Agentur.

ZU DEN MELDUNGEN UEBER EIN SCHWEIZER KONTO VON ALICE SCHWARZER STELLEN WIR IHNEN AM SONNTAG, 2. FEBRUAR 2014 FOLGENDES ARCHIVBILD ZUR VERFUEGUNG - Zum Abschluss der Frauenvernetzungswerkstatt sprach d ...
Bild: KEYSTONE

Sowohl die Linke-Politikerin Sahra Wagenknecht als auch sie stünden für das Gegenteil von rechter Politik. Sie engagierten sich für soziale Gerechtigkeit, für Frieden und gegen Gewalt. Zu der Kundgebung am Samstag sind nach Angaben der Polizei 10'000 Teilnehmer angemeldet.

Schwarzer hatte vor zwei Wochen zusammen mit Wagenknecht ein «Manifest für Frieden» veröffentlicht. Darin appellieren sie an den deutschen Kanzler Olaf Scholz, «die Eskalation der Waffenlieferungen zu stoppen» und sich «an die Spitze einer starken Allianz für einen Waffenstillstand und für Friedensverhandlungen» zu setzen.

Nordrhein-Westfalen, Köln: Sahra Wagenknecht (Die Linke, l), Politikerin, und Alice Schwarzer, Frauenrechtlerin, stehen im Rheinauhafen am Rhein am 9. Februar 2023.
Alice Schwarzer mit Sahra Wagenknecht (links).Bild: keystone

Scholz weist Appell zurück

Scholz wies den Appell zurück. «Ich teile die Überzeugung dieses Aufrufs nicht», sagte er in der ZDF-Sendung «Maybrit Illner». Der russische Präsident Wladimir Putin würde derzeit nur eine bedingungslose Kapitulation der Ukraine akzeptieren. «Der Moment, der eine Friedensperspektive eröffnet, der muss erst entstehen», so Scholz.

Schwarzer sagte dazu, das «Manifest für Frieden» sei innerhalb von zwei Wochen von 600'000 Menschen unterzeichnet worden. «Wir sind also auf dem besten Weg, eine richtige Bürgerbewegung zu werden. Da überrascht und enttäuscht es mich doch sehr, dass der Kanzler nicht mehr sagt, als dass ihn der Appell nicht überzeugt.»

Eigentlich schätze sie Scholz, insbesondere seine vorsichtige Haltung im Ukraine-Krieg. Umso mehr erstaune es sie, dass er die Bedenken so vieler Menschen offenbar nicht ernst nehme. «Es geht hier um das Überleben der Menschheit», sagte Schwarzer. «Der Uno-Generalsekretär Antonio Guterres hat gesagt, wir gingen mit offenen Augen in den Weltkrieg.»

Nicht generell gegen Waffenlieferungen

Die 80 Jahre alte Herausgeberin des Magazins «Emma» bestritt auch, dass sie generell gegen Waffenlieferungen an die Ukraine sei. «Die Waffenlieferungen müssen aber einhergehen mit diplomatischen Bemühungen», betonte sie. «Selbst führende Militärs sagen, dass wir eine Pattsituation haben und dieser Krieg von keiner Seite klar zu gewinnen sein wird. Dann ist es doch ein Gebot der Menschlichkeit, den Krieg nicht immer weiter zu verlängern.»

Es stimme absolut nicht, dass Sahra Wagenknecht und sie eine Kapitulation der Ukraine in Kauf nehmen wollten. «Aber nach einem Jahr Tod und Zerstörung frage ich auch: Was hält uns davon ab, jetzt schon Verhandlungen zu beginnen anstatt noch drei Jahre damit zu warten?» (sda/apa/dpa)

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48 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Walter Sahli
25.02.2023 08:07registriert März 2014
Putin, Frau Schwarzer, Putin hält uns davon ab, jetzt schon Verhandlungen zu beginnen. Die Einzigen, die das nicht wahrhaben wollen sind entweder Putinisten oder komplett verpeilt.
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Bowl of Cherries
25.02.2023 08:38registriert Juli 2022
Irgendwo gesehen und für sehr einleuchtend befunden:
Wenn Russland aufhört zu kämpfen, gibt es keinen Krieg mehr. Wenn die Ukraine aufhört zu kämpfen, gibt es keine Ukraine mehr.

Es ist ja nicht so, dass man nicht jahrelang versucht hätte, was die Alice da vorschlägt mit Verhandeln, ernstnehmen und so. Nur: geholfen hats nicht. Im Gegenteil. Für Putin sind Menschen, die Verhandeln schwach. Das macht Verhandeln nicht weniger gut. Aber zum jetzigen Zeitpunkt bringts halt einfach nicht so viel.
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Pat da Rat
25.02.2023 09:07registriert Mai 2022
Wer mit Rechten gemeinsame Sache macht, deren Narrativ und Meinung vertritt und stützt, als auch gemeinsam mit bekennenden Anti-Demokraten und freiheitsfendlichen Personen Pamphlete, welche Diktatoren und Massenmördern verteidigt, unterschreibt, der grenzt sich nicht ab von diesen Neo-Faschos, liebe Alice. Geh wieder Steuern hinterziehen, Alice, und zeig wie "sozial" und "philanthropisch" Du ja nach eigener Ansicht bist und wie Du Dich für die Armen, Unterdrückten und die Gleichberechtigung einsetzt... 🤮 Auch der letzte Artikel, den ich über Schwarzer lese, wäre noch einer zuviel.
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