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Spoofing: Ukraine leitet russische Shahed-Drohnen zurück zum Absender

A Ukrainian officer examines a downed Shahed drone with thermobaric charge launched by Russia in a research laboratory in an undisclosed location in Ukraine Thursday, Nov. 14, 2024. (AP Photo/Efrem Lu ...
Hier untersucht ein ukrainischer Soldat eine abgefangene Shahed-Drohne.Bild: keystone

Ukraine leitet russische Shahed-Drohnen mit Trick um – zurück zum Absender

Russische Kamikaze-Drohnen sind wohl in grösserer Zahl von der Ukraine umgeleitet worden – nach Russland und zum Verbündeten Belarus. Möglich macht es die elektronische Kriegsführung.
29.11.2024, 20:3130.11.2024, 10:01
Thomas Wanhoff / t-online
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Ein Artikel von
t-online

Seit Tagen gibt es wieder vermehrte heftige russische Luftangriffe auf die Ukraine und ihre Zivilbevölkerung. Am Donnerstag musste der Strom in vielen Regionen abgeschaltet werden, in der Nacht zum Freitag wurde eine medizinische Einrichtung in Kiew getroffen.

Offenbar versucht Russland erneut, mit massiven Angriffen die ukrainische Luftabwehr zu überfordern. Doch Kiew hat einen Trick gefunden, Russland buchstäblich mit seinen eigenen Waffen zu schlagen.

Wie funktioniert «Spoofing»?

Die Drohnen, die Putins Truppen in Richtung Ukraine entsenden, werden über GPS-Signale gesteuert. Diese geben die Koordinaten der Ziele an. Bislang haben sowohl ukrainische als auch russische Spezialeinheiten diese Signale mit eigenen Signalen stören können. Die Drohnen waren daraufhin orientierungslos. Doch jetzt ist findigen ukrainischen Spezialisten etwas Neues gelungen, wie die französische Zeitung «Le Monde» berichtet.

Die Ukrainer wenden eine Technologie an, die als «Spoofing» (deutsch: Täuschung, Verschleierung, Manipulation) bezeichnet wird. «Spoofing» ist eine elektronische Täuschungsmethode, bei der Angreifer Informationen oder Identitäten fälschen, um andere Personen oder Systeme zu täuschen.

Im Falle der russischen Drohnen wird das «Spoofing» eingesetzt, um ihnen einen Zielort vorzutäuschen. Wenn die ursprünglichen Koordinaten ursprünglich auf die Stadt Kiew zeigen, dann überschreiben die ukrainischen Störsender die GPS-Daten und schicken die Drohnen wieder zurück – oder ins benachbarte Belarus.

Billig-Kamikazedrohnen
Die iranische Einweg-Drohne Shahed 136 verwendet kommerzielle, preisgünstige, zivile GPS-Empfänger, wie sie in Onlineshops und im stationären Handel vieler Länder verkauft werden. Bei der russischen Version wird das Navigationssystem durch Einbau russischer GLONASS-Satelliten-Empfänger aufgewertet, die eine grössere Resistenz gegen Störsender haben. Solche Drohnen haben keine intelligente Zielerfassung, sondern steuern lediglich eine vordefinierte Position an, können also nur stationäre Ziele anfliegen.
(Quelle: Wikipedia)

Zwischen dem 24. und dem 26. November sollen 43 russische Shahed-Drohnen die Grenze zu Belarus überquert haben, berichtet das belarussische Hajun-Projekt, das öffentlich zugängliche Informationen aus dem Land sammelt. Deswegen seien sogar viermal Kampfjets des Lukaschenko-Regimes aufgestiegen. Andere Drohnen seien wieder zurück nach Russland geleitet worden.

Was bringt das?

Von September bis Oktober verzeichnete das ukrainische Militär eine Zahl von 3482 unbemannten Flugkörpern, die gegen zivile und militärische Ziele in der Ukraine eingesetzt wurden. Obwohl die meisten Drohnen abgefangen wurden, beschädigten oder entzündeten die Trümmer der abgeschossenen Flugzeuge Dutzende von Wohngebäuden. Da russische Drohnenschwärme die ukrainischen Luftabwehrsysteme überfordern, wird auch auf die elektronische Abwehr gesetzt.

«Die Ukraine entwickelt aktiv und erfolgreich Systeme für die elektronische Kriegsführung (EW) zur Abwehr feindlicher Drohnen, was dazu beiträgt, ihre begrenzten Luftabwehrsysteme und Raketen zu schonen. Diese Systeme machen Drohnen unschädlich, indem sie sie zwingen, ihren Kurs zu ändern und abzustürzen, wenn ihnen der Treibstoff ausgeht»

Die Spoofing-Technologie hat aber auch einen unerwünschten Nebeneffekt. So meldeten Anfang November Bürger in Kiew, dass sie kein Taxi mehr mit ihrem Handy bestellen können. Die Uhren auf dem Telefon vieler Kiewer zeigten eine falsche Zeit an, und nicht wenige Ukrainer sahen als Ortsangabe plötzlich russische Städte wie Moskau und Belgorod. Andere kamen eine Stunde zu spät zur Arbeit, weil der Wecker ihres Smartphones zu spät losging.

Der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte musste daraufhin eine Erklärung herausgeben, dass es aufgrund des Einsatzes elektronischer Kriegsführungssysteme zur Abwehr russischer Luftangriffe zu Störungen von Smartphone-Uhren oder GPS-Signalen kommen kann. Eine Abhilfe für die Bürger kann sein, die automatische Zeiteinstellung abzuschalten. Diese wird nämlich ebenfalls von GPS-Satelliten gesteuert.

Quellen

(t-online/dsc)

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30 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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equide, das Original
30.11.2024 09:05registriert Januar 2021
Wenn das tasächlich so ist, finde ich das cool. Schlaue Jungs. Paket refuse. Zurück an den Absender :-)
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T.M.M.
29.11.2024 23:42registriert September 2023
Ukrainische Spezialisten werden bald äusserst gefragte Fachkräfte in der Nato sein.
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The Guitar Player
30.11.2024 09:11registriert Oktober 2023
Das geschieht den kriegstreibenden Russen und ihren weissrussischen Helfern recht. Bitte mehr elektronische Kriegsführung, um Russlands Wirtschaft und Armee noch mehr zu beschädigen! Denn der kleine Kremlzar versteht leider nur solche Argumente.
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