International
EU

Fraktionsspitzen ebnen Weg für neue EU-Kommission

epa11726661 European Commission President Ursula von der Leyen is taking part in the Global Citizen Now summit at the Getulio Vargas Foundation in Rio de Janeiro, Brazil, 17 November 2024. Ursula von  ...
Die neue EU-Kommission mit Ursula von der Leyen als Präsidentin kann sehr wahrscheinlich ihre Arbeit aufnehmen.Bild: keystone

Fraktionsspitzen ebnen Weg für neue EU-Kommission

20.11.2024, 18:2320.11.2024, 19:05
Mehr «International»

Die neue EU-Kommission von Präsidentin Ursula von der Leyen kann aller Voraussicht nach am 1. Dezember ihre Arbeit aufnehmen. Führende Gruppen im Europäischen Parlament einigten sich nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur in Brüssel darauf, den Vorschlägen für die Besetzung der politischen Spitzenposten zuzustimmen. Eine abschliessende Abstimmung im Plenum des Parlaments steht noch aus, die Zustimmung gilt aber als wahrscheinlich.

Die mächtige EU-Kommission schlägt als einzige Institution in der EU Gesetze für die Staatengemeinschaft vor und überwacht die Einhaltung des EU-Rechts. Die EU-Staaten durften für die Neuaufstellung der Brüsseler Behörde mindestens eine Kandidatin und einen Kandidaten nominieren. Die deutsche Kommissionspräsidentin von der Leyen war bereits im Juli als Chefin der Brüsseler Behörde wiedergewählt worden und hatte das geplante Team für ihre zweite Amtszeit im September vorgestellt.

In den vergangenen Wochen waren die designierten Kommissare dann von den zuständigen Ausschüssen des Europaparlaments angehört worden. Widerstand bildete sich bei den Befragungen der sechs designierten Vizepräsidentinnen und -präsidenten.

Streit um Besetzung

Streit gab es vor allem um den italienischen Kommissaranwärter Raffaele Fitto. Mit ihm würde zum ersten Mal ein Politiker der rechten italienischen Partei Fratelli d'Italia (Brüder Italiens) zu einem der Vizepräsidenten der EU-Kommission ernannt werden. Er sollte Kommissar für Kohäsion und Reformen werden und wäre damit unter anderem für den Europäischen Sozialfonds und einen Fonds für regionale Entwicklung verantwortlich. Die Sozialisten und Sozialdemokraten (S&D) wollten aber nicht, dass ein rechter Politiker eine herausgehobene Position als Vizepräsident bekommt.

Das Mitte-Rechts-Bündnis EVP weigerte sich wiederum zunächst, die derzeitige spanische Umweltministerin und Sozialistin Teresa Ribera als Kandidatin zu bestätigen. Die Sozialistin soll als Vizepräsidentin für Wettbewerbspolitik und den grünen Wandel zuständig werden. Konservative und rechte Abgeordnete aus Spanien werfen ihr vor, die Bevölkerung im Oktober nicht rechtzeitig vor den schweren Überschwemmungen in der Region Valencia gewarnt zu haben. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Die Player der Schweiz-EU-Verhandlungen
1 / 6
Die Player der Schweiz-EU-Verhandlungen
Paul Rechsteiner, Präsident des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes (SGB).
quelle: keystone / anthony anex
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Johnson, Trudeau und von der Leyen witzeln über Putin
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
3 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
3
Kalter Krieg unter Freunden: Europas Kampfjet der Zwietracht
Deutsche und französische Rüstungshersteller rangeln sich um die Führungsrolle beim atombestückten Kampfjet-Projekt FCAS. Das verheisst nichts Gutes für die «nukleare Teilhabe».

Die Welt rüstet auf, die Nato-Staaten ziehen mit. Einzelne werfen dabei sogar ihre gesamte Verteidigungsdoktrin über den Haufen. Der französische Präsident Emmanuel Macron offeriert Nachbarn wie Deutschland eine – noch nicht genauer definierte – Teilhabe an der nuklearen «Force de Frappe». Die französische Abschreckungsmacht verfügt über 290 Atomsprengköpfe.

Zur Story