Am Donnerstag vermeldeten die israelischen Verteidigungskräfte (IDF), dass sie Gaza Stadt von drei Seiten umzingelt hätten.
Gaza Stadt ist die grösste und meistbewohnte Stadt im Gazastreifen und befindet sich direkt am Mittelmeer. Die Bevölkerungszahl lag im Jahr 2014 bei rund 550'000 Menschen. Politisch wird die Stadt – wie der Rest des Gazastreifens – seit Mitte 2007 de facto von der Hamas verwaltet. Gaza Stadt gilt als eine Hochburg der Hamas.
Das wissen wir:
Der Stabschef der IDF, Daniel Hagari, erklärte in einer Fernsehansprache:
In einer Art Werbevideo erklären die IDF, warum die Terroristen in Gaza Stadt nur mit einer Bodenoffensive bekämpft werden könnten und nicht nur aus der Luft. Erwähnt werden etwa die unterirdischen Hamas-Tunnels, in denen die Hamas Raketen und andere Waffen bunkern soll.
Der israelische Präsident, Benjamin Netanyahu, sagte über die Offensive in Gaza Stadt:
Die Soldaten hätten sich unter schwerem Beschuss ein langes Gefecht geliefert. Die Terroristen hätten dabei Panzerabwehrraketen abgefeuert, Sprengsätze gezündet und versucht, auf Fahrzeuge der israelischen Soldaten zu klettern.
Allein bei Gefechten am Donnerstag habe die israelische Armee mehr als 130 Hamas-Kämpfer «eliminiert», so Hagari weiter. Einer von ihnen sei der Hamas-Bataillonskommandeur Mustafa Dalul.
IDF and ISA forces eliminated a Hamas battalion commander during overnight operations.
— Israel Defense Forces (@IDF) November 3, 2023
Mustafa Dalul directed combat against IDF forces and held key positions in Hamas’ Gaza City Brigade.
Our ground, aerial and naval forces continue to operate to eliminate Hamas’ chain of…
Indes stieg die Zahl der Todesopfer unter den IDF-Soldaten innert sechs Tagen auf 19, darunter ein hochrangiger Offizier. Mehrere andere israelische Soldaten wurden bei den Kämpfen verletzt, einige davon schwer.
Die IDF teilte am Donnerstagabend mit, dass nicht nur Bodentruppen in Gaza Stadt operierten, sondern auch die Luftwaffe und die Marine.
So hätten Flugzeuge eine Reihe von Militärhauptquartieren angegriffen, die von hochrangigen Hamas-Beamten genutzt würden.
Zusätzlich unterstützten Raketenboote die Bodentruppen durch Angriffe auf Gebäude, die von Hamas-Kämpfern zuvor mit Sprengfallen ausgestattet wurden.
Fast gleichzeitig mit Hagaris Rede reiste der US-Aussenminister, Antony Blinken, für Gespräche nach Israel und Jordanien.
Blinken sagte, er plane, konkrete Schritte zu besprechen, um den Schaden für die Zivilbevölkerung in Gaza zu minimieren. Er fügte hinzu, dass die Zivilbevölkerung in den vergangenen Tagen weiterhin die Hauptlast des Konflikts getragen habe.
Das Weisse Haus forderte eine «humanitäre Pause», um Hilfslieferungen und Evakuierungen zu erleichtern. Ein Waffenstillstand lehnen die USA aber ab, da ein solcher der Hamas zugutekäme. Auch Jordanien hat eine zunehmende Besorgnis über den Krieg zum Ausdruck gebracht – unter anderem hat der wichtigste Partner für die westliche Nahostpolitik seinen Botschafter in Israel zurückgerufen.
(yam, mit Material der sda)
Wollte Israel wirklich einen Genozid an den Palästinensern verüben, wie viele Hamas-Sympathisanten immer wieder betonen, hätten sie das erstens längst gemacht und zweitens wären sie niemals mit Bodentruppen in den Gazastreifen rein. Da hätte ein Flächenbombardement gereicht. Die Luftwaffe um das durchzuziehen hätte Israel.