Der Oberste Gerichtshof in Brasilien hat die Auslieferung des Mafiabosses Rocco Morabito an Italien genehmigt. Die Entscheidung fiel einstimmig, wie aus einer Mitteilung des Gerichts am Dienstagabend (Ortszeit) hervorging.
Demnach stellte die italienische Regierung einen Auslieferungsantrag, damit vier strafrechtliche Verurteilungen wegen internationalen Drogenhandels und Beteiligung an einer kriminellen Vereinigung vollzogen werden können. Die endgültige Entscheidung über die Auslieferung obliegt dem brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro.
Morabito gilt als einer der meistgesuchten Mafia-Bosse Italiens und war nach seiner Flucht aus dem Gefängnis in Uruguay 2019, wo er auf seine Auslieferung wartete, im vergangenen Jahr in Brasilien gefasst worden. Der 54-jährige «Kokain-König von Mailand» gehört nach Angaben der italienischen Justiz zur kalabrischen 'Ndrangheta.
Italien listete Morabito bisher als einen der gefährlichsten Flüchtigen des Landes. Er wurde mehr als zwei Jahrzehnte lang international gesucht und in Abwesenheit unter anderem wegen Drogenhandels und Mafia-Zugehörigkeit zu einer 30-jährigen Haftstrafe verurteilt. Morabito soll vor allem für den Drogenhandel zwischen Südamerika und dem norditalienischen Mailand verantwortlich gewesen sein. (aeg/sda/dpa)