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Italien

Meloni warnt bei rechter US-Konferenz vor Spaltung des Westens

epa11886515 Italian Prime Minister Giorgia Meloni waits to welcome Austria's acting Chancellor Alexander Schallenberg (not pictured) upon their meeting at Palazzo Chigi, in Rome, Italy, 10 Februa ...
Giorgia Meloni wandte sich per Videoschalte an das Publikum.Bild: keystone

Meloni warnt bei rechter US-Konferenz vor Spaltung des Westens – und unterstützt Ukraine

Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni hat bei einer rechtskonservativen Konferenz in der Nähe der US-Hauptstadt Washington für den Zusammenhalt des Westens, die US-Partnerschaft mit Europa und die Unterstützung der von Russland angegriffenen Ukraine geworben.
23.02.2025, 05:0623.02.2025, 06:38
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«Europa ist noch lange nicht verloren, und es wird auch nie verloren sein», sagte Meloni, die bei der jährlich stattfindenden sogenannten CPAC per Video zugeschaltet war. Bei dem Treffen kommen traditionell Trump-Fans, Rechtsnationale und die religiöse Rechte zusammen. Bekannte Politiker, die ebenfalls bei der Konferenz zu Gast waren, waren der argentinische Präsident Javier Milei oder der polnische Präsident Andrzej Duda.

Argentina's President Javier Milei speaks at the Conservative Political Action Conference, CPAC, at the Gaylord National Resort & Convention Center, Saturday, Feb. 22, 2025, in Oxon Hill, Md. ...
Auch Milei sprach zum Publikum.Bild: keystone

US-Präsident Donald Trump stand ebenfalls auf der Redeliste. «Unsere Gegner hoffen, dass Präsident Trump sich von uns abwendet. (...) Ich wette, dass denjenigen, die auf eine Spaltung hoffen, das Gegenteil bewiesen wird», sagte Meloni mit Bezugnahme auf den US-Präsidenten.

«Ich weiss, dass einige von Ihnen Europa vielleicht als weit entfernt oder sogar als verloren ansehen. Ich sage Ihnen, das ist es nicht, aber es wurden Fehler gemacht», so die rechtsnationale Meloni weiter. Sie bemühte sich in ihrer Rede den Ton der CPAC (Conservative Political Action Conference) zu treffen: Sie wetterte gegen Linksliberalismus, Eliten, «woke» Ideologien, «Cancel Culture» oder «Mainstream-Medien». Gleichzeitig plädierte sie für die Einheit des Westens, der sich neben Angriffen von Innen auch gegen Angriffe von Aussen schützen müsse.

Meloni: Brauchen «gerechten und dauerhaften Frieden» in der Ukraine

Meloni lobte die Rede von US-Vize J.D. Vance bei der Münchner Sicherheitskonferenz, mit der der Republikaner vor gut einer Woche seine europäischen Verbündeten vor den Kopf gestossen hatte. Vance habe zu Recht erklärt, «dass wir, bevor wir über Sicherheit diskutieren, wissen müssen, was wir verteidigen». Im gleichen Atemzug warnte sie vor einem Handelskrieg zwischen den USA und Europa.

«Wir brauchen nicht zu sagen, wie verflochten unsere Volkswirtschaften sind und wie die unvorhersehbaren Ergebnisse eines Handelskonflikts anderen Grossmächten in die Hände spielen würden.»

Auch das Thema Ukraine sprach Meloni an: «Glück hängt von Freiheit ab, und Freiheit hängt von Mut ab», sagte sie. Gemeinsam habe man dies in den vergangenen drei Jahren in der Ukraine bewiesen, «wo ein stolzes Volk für seine Freiheit gegen die brutale Aggression» kämpfe.

Nun müsse man weiter zusammenarbeiten, um einen «gerechten und dauerhaften Frieden» zu schaffen. Dieser könne nur mit dem Beitrag aller geschaffen werden. Es brauche vor allem eine starke Führung. Dafür stehe US-Präsident Trump. Dieser hatte den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zuletzt als «Diktator» bezeichnet und Kremlchef Wladimir Putin nach dem Mund geredet. (sda/dpa)

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61 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Quaerentius
23.02.2025 08:04registriert Mai 2022
Man muss Frau Meloni zu Gute halten, dass sie als Rechte (rechts-konservative? rechts-populistische?) Politikerin immerhin den Spagat zwischen ihrer politischen Haltung und dem Gemeinwohl der Menschen in Italien und jetzt auch in Europa und der Ukraine versucht. Das kann man sonst von den wenigsten Politikern dieser Couleur behaupten!
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Thomi01
23.02.2025 07:40registriert September 2020
Nachdem genau diese Kreise seit Jahren eine Einigung Europas torpedieren merken sie offenbar, dass ein starkes Europa doch keine schlechte Idee wäre. Etwas spät, nicht wahr?
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Gina3
23.02.2025 07:04registriert September 2023
Mamma mia, Frau Meloni!
Zu viele komplexe Informationen auf einem Kongress, bei dem man nur sagen muss:
"Ich nehme die Kettensäge und säge die Auswüchse eines Staates weg, der schlechte* Eliten begünstigt".

Betonung auf “schlechte Eliten” WEIL die trumpsche, mileische & wie die alle heißen: das ist dann mal die “richtige” Elite oh du Herrliberg.
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