Am Donnerstag kam es im Skigebiet Cervinia (IT), das an Zermatt angrenzt, zu unschönen Szenen. Weil sich die Wettersituation plötzlich verschlechtert hatte, sollte der Sessellift Cretaz schliessen. Bevor die letzten Fahrgäste oben ankamen, erfassten jedoch so starke Windböen den Lift, dass die Sessel zum Stillstand kamen.
Für die Passagiere, die sich noch auf dem Lift befanden, begannen vierzig klamme Minuten. Eine 48-jährige Frau, die an diesem Tag mit einem Freund in Cervinia Skifahren war, hat gegenüber der «Daily Mail» von der «schrecklichsten Erfahrung ihres Lebens» erzählt.
Die Neuseeländerin Stephanie Burt war Anfang Woche mit ihrer Familie und einem Freund in den italienischen Cervino Ski Resort in Cervinia gereist. Die zweifache Mutter und erfahrene Skifahrerin hatte sich am Donnerstagnachmittag mit einem Freund zum Sessellift Cretaz begeben, als sich die Sicht plötzlich verschlechterte. Kurz vor dem Gipfel sei der Lift abgeschaltet worden, weil die Windtoleranz von 70 km/h überschritten worden war.
Burt berichtet der englischen Zeitung gegenüber, dass sie nur dank ihres Freundes, der 100 Kilo wiege, nicht vom Sessel gefallen sei. Beinahe seien sie ausserdem mit einem anderen Sessel zusammengestossen.
Hinter ihnen sei ein Mann alleine auf dem Lift gesessen, er habe geschrien, als sein Sessel vom Wind herumgeschleudert wurde. Die Abdeckungsvorrichtung am Lift habe dabei «wie ein Segel» gewirkt und das Schleudern verstärkt. Der Mann sei schliesslich vom Sessel heruntergestürzt, ein weiterer Skifahrer habe den Moment auf der Kamera festgehalten. Ob er gesprungen oder gefallen ist, ist nicht klar.
Auch Burt habe überlegt, zu springen, da sie sich vor einem Zusammenstoss mit dem anderen Sessel fürchtete. Sie und ihr Freund hätten diskutiert, ob es besser sei, zu springen oder zu fallen:
In Gedanken an ihre Kinder habe sie sich entschlossen, festzuhalten.
Die Skiliftbetreiber kommunizierten nach dem Vorfall, dass keine Fahrgäste verletzt worden waren. Gemäss Burt hätten die Verantwortlichen des Skigebiets Breuil-Cervinia, betrieben von der Cervino S.p.A., die Gefahr heruntergespielt.
Die neuseeländische Innendesignerin sagte gegenüber der «Daily Mail», sie würde erst wieder in Italien Ski fahren, wenn das Skigebiet seine Sicherheitsstandards verbessere.
(hah)