Das hat nicht lange gedauert: Weniger als eine Woche waren sie in Betrieb, da mussten zwei öffentliche Installationen mit einem Livestream zwischen Dublin, Irland, und New York City bereits wieder abgeschaltet werden. Der Grund: «unangemessenes Verhalten» bei Echtzeit-Interaktionen zwischen Passanten in den beiden Städten.
Die beiden Skulpturen, auch «Portale» genannt, sind runde, linsenartige Installationen mit einer Rund-um-die-Uhr-Videoverbindung ohne Ton. Sie ermöglichten es Bewohnerinnen und Besuchern der beiden Städte, miteinander zu interagieren. Nun waren offenbar einige dieser «Interaktionen» nicht ganz jugendfrei – oder schlicht beleidigend.
Medienberichte sowie Videos in den Sozialen Medien zeigen, wie die Installationen in beiden Städten missbraucht wurden. So hat eine Frau in New York ihr Oberteil hochgerissen und den Menschen in Dublin so ihre Brüste präsentiert. Gemäss dem Portal «TMZ» handelte es sich um ein Model, das auf der Plattform Onlyfans Aufnahmen von sich verkauft.
ICYMI: OnlyFans Model Claims She Got NYC Portal to Dublin Shut Down Over Flashing | Click to read more 👇 https://t.co/hDwYTaQiNb
— TMZ (@TMZ) May 15, 2024
Später habe die Frau in einem TikTok-Video erklärt, sie habe gedacht, die Menschen in Dublin hätten es sich verdient, ihre zwei «New Yorker Kartoffeln» bestaunen zu können.
Doch auch auf der irischen Seite ging nicht alles korrekt zu und her. Gemäss Medienberichten soll in Dublin jemand sein Smartphone vor die Kamera gehalten haben. Auf dem Bildschirm zu sehen: ein Foto im Kontext der Terroranschläge vom 11. September 2001. Zudem sollen mehrere Personen in beiden Städten ihr nacktes Hinterteil präsentiert haben.
Die Portale sind eine Idee des litauischen Künstlers Benediktas Gylys, der laut Daithi de Roiste, Dublins Oberbürgermeister, mit dem Projekt «globale Verbindungen ausbauen» wollte.
Die Schöpfer der Skulpturen untersuchen nun «mögliche technische Lösungen für das unangemessene Verhalten einer kleinen Minderheit von Menschen vor dem Portal», heisst es in einer Erklärung des Dubliner Stadtrats. Das Ziel ist es, die Installationen in ein paar Tagen wieder in Betrieb nehmen zu können. (lak)