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Video-Kunstinstallation zwischen Dublin und New York geht richtig schief

Unangebrachtes Verhalten: Livevideo-Kunst zwischen Dublin und New York geht gehörig schief

Die Idee des Livevideo-Kunstwerks war es, Menschen «einander näherzubringen». Passantinnen und Passanten auf der Strasse in Dublin und New York konnten einander sehen und zuwinken. Aufgrund fraglichen Verhaltens einzelner Passanten musste die Installation vorerst abgeschaltet werden.
15.05.2024, 16:3815.05.2024, 16:38
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People in both New York and Dublin, Ireland, wave and signal at each other while looking at a livestream view of one another as part of an art installation on the street in New York, Tuesday, May 14,  ...
Die Livevideo-Installation in New York. Bild: keystone

Das hat nicht lange gedauert: Weniger als eine Woche waren sie in Betrieb, da mussten zwei öffentliche Installationen mit einem Livestream zwischen Dublin, Irland, und New York City bereits wieder abgeschaltet werden. Der Grund: «unangemessenes Verhalten» bei Echtzeit-Interaktionen zwischen Passanten in den beiden Städten.

Die beiden Skulpturen, auch «Portale» genannt, sind runde, linsenartige Installationen mit einer Rund-um-die-Uhr-Videoverbindung ohne Ton. Sie ermöglichten es Bewohnerinnen und Besuchern der beiden Städte, miteinander zu interagieren. Nun waren offenbar einige dieser «Interaktionen» nicht ganz jugendfrei – oder schlicht beleidigend.

People view the live stream portal between Dublin and New York, in Dublin, Ireland, on Monday May 13, 2024. (Niall Carson/PA via AP)
Die Installation in Dublin. Bild: keystone

Nacktheit und Terroranschläge

Medienberichte sowie Videos in den Sozialen Medien zeigen, wie die Installationen in beiden Städten missbraucht wurden. So hat eine Frau in New York ihr Oberteil hochgerissen und den Menschen in Dublin so ihre Brüste präsentiert. Gemäss dem Portal «TMZ» handelte es sich um ein Model, das auf der Plattform Onlyfans Aufnahmen von sich verkauft.

Später habe die Frau in einem TikTok-Video erklärt, sie habe gedacht, die Menschen in Dublin hätten es sich verdient, ihre zwei «New Yorker Kartoffeln» bestaunen zu können.

Doch auch auf der irischen Seite ging nicht alles korrekt zu und her. Gemäss Medienberichten soll in Dublin jemand sein Smartphone vor die Kamera gehalten haben. Auf dem Bildschirm zu sehen: ein Foto im Kontext der Terroranschläge vom 11. September 2001. Zudem sollen mehrere Personen in beiden Städten ihr nacktes Hinterteil präsentiert haben.

People view the live stream portal between Dublin and New York, in Dublin, Ireland, on Monday May 13, 2024. (Niall Carson/PA via AP)
Die Installation in Dublin. Bild: keystone

«Mögliche technische Lösungen»

Die Portale sind eine Idee des litauischen Künstlers Benediktas Gylys, der laut Daithi de Roiste, Dublins Oberbürgermeister, mit dem Projekt «globale Verbindungen ausbauen» wollte.

Die Schöpfer der Skulpturen untersuchen nun «mögliche technische Lösungen für das unangemessene Verhalten einer kleinen Minderheit von Menschen vor dem Portal», heisst es in einer Erklärung des Dubliner Stadtrats. Das Ziel ist es, die Installationen in ein paar Tagen wieder in Betrieb nehmen zu können. (lak)

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61 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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MasterJ
15.05.2024 17:17registriert Mai 2021
Na wer hätte gedacht das ein "Portal" in der Öffentlichkeit in einer Stadt wie New York und Dublin, wo Leute bekannt dafür sind sowas zu machen auch machen werden🤣 ein wunder eher dass es eine Woche so laufen gelassen wurde. Würde übrigens in Zürich genauso passieren wenn es nach 22:00 ist und angetrunkene vorbeilaufen würden. Also ist es sooo überraschend? Ich denke nicht
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ass_ASS_in
15.05.2024 18:04registriert Mai 2019
Finde nicht, dass es schief lief. Spiegelt nun mal die Gesellschaft mit all ihren Facetten.
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Paedu87
15.05.2024 17:39registriert Juni 2017
Hat keiner einen Link zu den Kartoffeln? Frage für einen Freund :-D
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