Israel stellt sich angesichts der überraschend schnellen Offensive der Rebellen im benachbarten Syrien Medienberichten zufolge auf einen möglichen Kollaps der syrischen Armee ein. Man beobachte die Entwicklungen und sei «auf alle Szenarien vorbereitet, sowohl offensiv als auch defensiv», teilte das israelische Militär mit. In der Nacht habe die israelische Luftwaffe derweil nahe der syrischen Grenzübergänge zum Libanon Routen für den Waffenschmuggel bombardiert, hiess es. Die proiranische Hisbollah habe über diese Routen mit Hilfe Syriens Waffen in den Libanon transportiert.
Das Militär werde jede Bedrohung des Staates Israel beseitigen, die gegen die Vereinbarung über die seit Kurzem geltende Waffenruhe im Krieg gegen die libanesische Hisbollah verstosse, teilte die israelische Armee weiter mit. Mit Blick auf das schnelle Vorrücken der Rebellen in Syrien sagten zuvor zwei israelische Geheimdienstbeamte der US-Nachrichtenseite «Axios», der Zusammenbruch der Verteidigungslinien der syrischen Armee in den vergangenen 24 Stunden sei schneller erfolgt als erwartet. Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz beriet sich mit Vertretern der Militärführung über die Entwicklung in Syrien.
Intensive Verhandlungen über Gaza-Abkommen
Unterdessen laufen die Bemühungen um eine Waffenruhe und die Freilassung der Geiseln im Krieg zwischen Israel und der islamistischen Hamas im Gazastreifen weiter. «Es sind intensive Verhandlungen im Gange, die sich auf die gesamte Region auswirken könnten», sagte der israelische Präsident Izchak Herzog laut eines Sprechers bei einem Treffen mit muslimischen Religionsführern und einflussreichen Imamen arabischer Gemeinden in Israel.
Ägypten hat der Hamas Medienberichten zufolge einen abgeänderten Vorschlag für ein Abkommen unterbreitet. Ägypten war neben Katar und den USA in den vergangenen Monaten als Vermittler in die Verhandlungen involviert gewesen, da Israel und die Hamas nicht direkt miteinander verhandeln. Die Hamas habe bisher nicht mitgeteilt, ob sie bereit sei, den Vorschlag zu diskutieren, meldete die «Times of Israel». Falls sie das wolle, werde Israel eine Delegation nach Kairo schicken, um zu verhandeln, wurde ein Beamter zitiert. (sda/dpa)