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Fritzls Anwältin Astrid Wagner will in Österreich in die Politik

Fritzls Anwältin will in Österreich in die Politik – für die «Liste Gaza»

02.08.2024, 22:39
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Die Anwältin des Inzest-Täters Josef Fritzl tritt zur österreichischen Nationalratswahl an. Die prominente Verteidigerin Astrid Wagner kandidiert für die propalästinensische Liste Gaza. Die Kleinpartei gab bekannt, dass sie bei der Wahl am 29. September voraussichtlich in sieben der neun Bundesländer antreten werde.

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Astrid Wagner gehört zu den bekanntesten Anwältinnen ihres Landes.Bild: APA/APA

Wagner ist eine der bekanntesten Anwältinnen Österreichs – nicht zuletzt wegen ihres Klienten Fritzl. Der 89-Jährige verbüsst eine lebenslange Haftstrafe, weil er seine Tochter 24 Jahre lang im Keller seines Hauses einsperrte, sie dort tausendfach vergewaltigte und sieben Kinder mit ihr zeugte. Wagner kandidiere für die Liste Gaza, weil sich in Österreich keine andere Partei traue, «Position zu beziehen gegen Völkermord», sagte die Juristin in einer Videobotschaft. Bei der Wahl zum Nationalrat, der grossen Kammer des Parlaments, stehen nach Angaben des Innenministeriums voraussichtlich insgesamt 12 Parteien zur Auswahl.

Rechte FPÖ in Umfragen vor Kanzlerpartei

Die rechte FPÖ liegt laut aktuellen Umfragen in der Wählergunst mit etwa 27 Prozent auf erster Stelle. Wenige Prozentpunkte dahinter folgen Kanzler Karl Nehammers konservative ÖVP und die sozialdemokratische SPÖ. Die mit der ÖVP regierenden Grünen und die liberalen Neos liegen jeweils bei etwa 9 Prozent.

epa11469932 Austria's Chancellor Karl Nehammer speaks during a joint press conference with Indian prime minister in Vienna, Austria, 10 July 2024. It is the first visit by an Indian head of gover ...
Österreichs Kanzler Karl Nehammer.Bild: keystone

Klein- und Kleinstparteien wie die Liste Gaza oder die linke Protestgruppe «Keine von denen» sind in bisherigen Umfragen noch nicht abgebildet oder liegen unter den 4 Prozent, die für den Einzug in den Nationalrat nötig wären. Die Bierpartei könnte dies hingegen laut den Demoskopen schaffen. Ihr Gründer Dominik Wlazny kam bei der Bundespräsidentenwahl 2022 auf mehr als 8 Prozent der Stimmen. (dab/sda/dpa)

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9 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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In vino veritas
03.08.2024 02:51registriert August 2018
Ganz ehrlich, ich habe immer wieder mal in Dokumentation und Zeitungsartikeln von ihr gehört, ihren Namen wieder vergessen und sobald von einer durchgeknallten österreichischen Anwältin die Rede war ist mir die werte Frau Wagner zuverlässig aus den dunkelsten Ecken meines Gehirns wieder erschienen. Es verwundert mich, dass Netflix ihr Leben noch nicht verfilmt hat oder einer ihrer Klienten sie um die Ecke gebracht hat. Vielleicht bedingt es zweitens für ersteres?
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Gael Gartner
03.08.2024 04:57registriert Januar 2023
Bierpartei, Liste Gaza, ... die Österreicher haben schon einen sehr eigenen Humor.
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