Ein weiteres Unternehmen der maroden Signa Gruppe des Tirolers René Benko hat am Montag beim Landesgericht Innsbruck ein Konkursverfahren beantragt. Dabei handelt es sich um die SDS M2 2026 GmbH, über die Signa Development Selection Beteiligung GmbH eine Tochter der Signa Holding.
Laut dem Eigenantrag des Unternehmens sind vier Gläubiger mit Forderungen im Ausmass von 207 Millionen Euro betroffen, der Grossteil davon entfällt auf Komplementärhaftungen, teilte der Gläubigerschutzverband Creditreform mit. Auf Forderungen aus Lieferung und Leistungen entfallen davon lediglich 5000 Euro. Die Aktiva des Unternehmens werden mit 10'000 Euro beziffert.
Bei der SDS M2 2026 GmbH handelt es sich um die unbeschränkt haftende Gesellschafterin der SDS M2 2026 GmbH & Co KG. Diese wiederum dient als Beteiligungsgesellschaft, die als Zwischengesellschaft für deren Beteiligung an der Signa Development Selection AG fungiert.
Die Insolvenz der SDS M2 29026 GmbH sei auf die Insolvenzeröffnungen bei der Signa Holding und der Signa Development Selection zurückzuführen. Weder von der Holding als Gesellschafter noch von der Signa Development Selection gab es daher eine Zwischenfinanzierung bzw. eine Gewinnausschüttung.
Deutschlands letzter grosser Warenhauskonzern Galeria hingegen kann den Neustart wagen. Das Amtsgericht Essen teilte mit, dass das Insolvenzverfahren zum Monatsende aufgehoben sei.
Zum 1. August startet die bisherige Galeria Karstadt Kaufhof (GKK) unter dem neuen Firmennamen Galeria. Neun Filialen werden im August noch geschlossen, zum 1. September geht es dann mit 83 Standorten weiter – diese Filialzahl soll dauerhaft bleiben.
Mit der Umsetzung des Insolvenzplans habe man das Insolvenzverfahren nach knapp sieben Monaten erfolgreich abgeschlossen, heisst es von dem Unternehmen, das deutschlandweit rund 12'000 Beschäftigte hat. Zum 1. August werden die US-Investmentgesellschaft NRDC und eine Beteiligungsfirma des Unternehmers Bernd Beetz die neuen Eigentümer des Konzerns.
Der vorherige Galeria-Eigentümer, der österreichische Unternehmer René Benko, hatte im vergangenen Jahr 200 Millionen Euro für die Sanierung von Galeria zugesagt, die Hälfte davon als Darlehen. Ausser einer Million Euro Stammkapital ist wegen der Schieflage von Benkos Signa-Gruppe jedoch nichts geflossen. Dadurch war Galeria in Schwierigkeiten geraten und hatte Anfang Januar einen Insolvenzantrag gestellt. Es ist die dritte Insolvenz innerhalb von dreieinhalb Jahren. (yam/sda/awp/dpa)
So clever der Benko (und/oder einer seiner Komplizen) auch gewesen sein mag: hat hier WIRKLICH KEINE der kreditgebenden Banken Lunte gerochen und dieses komplizierte Firmengeflecht hinterfragt?! da fällt doch jedem Laien auf, dass da grosse Geldbeträge einfach im Kreis herumgeschoben werden...