International
Papst

Papst Franziskus verbrachte ruhige Nacht im Krankenhaus – Sorge nimmt zu

epaselect epa11905523 A rainbow over the Gemelli Hospital where Pope Francis is hospitalized for tests and treatment for bronchitis, in Rome, Italy, 18 February 2025. Pope Francis was hospitalized on  ...
Das Gemelli-Spital am Dienstag. Papst Franziskus ist zum wiederholten Mal dort.Bild: keystone

Sorgen um Papst werden grösser – keine baldige Entlassung

19.02.2025, 09:0319.02.2025, 12:16
Mehr «International»

Die Sorgen um Papst Franziskus sind grösser geworden. Das 88 Jahre alte Oberhaupt der katholischen Kirche muss nach einer jetzt erkannten Lungenentzündung weiterhin absolute Ruhe wahren.

Von einer baldigen Entlassung aus dem Gemelli-Krankenhaus, wo Franziskus seit Freitag behandelt wird, ist aktuell keine Rede mehr. Inzwischen kommen Gläubige zu der Klinik im Westen von Rom, um für ihn zu beten.

Nach der neuen Diagnose der Ärzte über den «Beginn einer beidseitigen Lungenentzündung» verbrachte der Papst nach Angaben des Vatikans eine ruhige Nacht. Der Begriff bedeutet, dass sowohl der rechte als auch der linke Lungenflügel betroffen sind.

Zudem hiess es in einer Mitteilung, das Krankheitsbild bleibe «komplex». Franziskus leidet demnach an einer Infektion durch verschiedene Erreger, was die Behandlung insgesamt erschwert.

Lungenentzündung in hohem Alter gefährlich

Bei Menschen in hohem Alter gilt eine Lungenentzündung als gefährlich – auch weil das Risiko besteht, dass weitere Organe in Mitleidenschaft gezogen werden. Franziskus wird schon seit längerer Zeit mit Cortison und inzwischen auch mit Antibiotika behandelt. In seinem Umfeld wurde am Mittwoch aber betont, dass der 88-Jährige selbstständig atmen könne. Sein Herz halte sich «sehr gut».

Dem Oberhaupt von weltweit 1,4 Milliarden Katholiken hatten schon in früheren Wintern mehrfach die Atemwege zu schaffen gemacht. Erschwerend kommt dabei hinzu, dass ihm nach einer Operation bereits seit jungen Jahren der obere Teil des rechten Lungenflügels entfernt wurde.

Nun musste er bereits vor Weihnachten die ersten Termine absagen. Mehrfach brach ihm bei Terminen die Stimme weg. Seinen Wohnsitz im Vatikan, die Casa Santa Marta, verliess er kaum noch. Nach längerem Zögern begab er sich vergangene Woche auf Anraten der Ärzte ins Spital.

TV-Kameras vor Spital

Nach Angaben eines Papst-Sprechers verlief auch die fünfte Nacht im Krankenhaus ruhig. Franziskus, der in einem Sondertrakt im zehnten Stock des Gemelli-Krankenhauses liegt, sei dann aufgestanden und habe gefrühstückt. In seinem Zimmer sitze er in einem Sessel. Die Ärzte haben ihm aber «absolute Ruhe» verordnet. Dazu gehört, dass er mit Ausnahme der engsten Mitarbeiter keine Besuche empfangen darf.

Vor der Klinik haben sich inzwischen auch zahlreiche Kamerateams und Fotografen versammelt. Neue Aufnahmen des Papstes gibt es seit Freitag nicht mehr. In den italienischen Medien ist der Gesundheitszustand des Argentiniers – mit bürgerlichem Namen Jorge Mario Bergoglio – seit Tagen Thema Nummer eins.

Kardinal: Schicksal liegt in Händen des Herrn

Ursprünglich hatte es geheissen, der Papst könne möglicherweise an diesem Mittwoch zurück in den Vatikan. Nun gibt es keinen Termin. Der italienische Kardinal Angelo Comastri sagte dem Sender Rai zum Befinden des Pontifex:

«Franziskus ist sehr gelassen. Sein Ruder liegt in den Händen des Herrn.»

Mit seinen 88 Jahren ist Franziskus inzwischen der zweitälteste Papst der Geschichte. Als Nachfolger von Papst Benedikt XVI. ist er seit März 2013 im Amt. Nur Papst Leo XIII. wurde nach den Aufzeichnungen des Vatikans noch älter: Der Italiener starb 1903 mit 93 Jahren. Franziskus' deutscher Vorgänger, mit bürgerlichem Namen Joseph Ratzinger, wurde zwar 95, trat aber schon neun Jahre vor seinem Tod zurück. (rbu/sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
1 Kommentar
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
1
    Juve-Spieler von Trump-Show irritiert: «Ich hatte keine Wahl»
    Donald Trump empfängt das Team von Juventus Turin im Weissen Haus und spricht dabei über seine Politik. Timothy Weah zeigt sich irritiert.

    Es waren kuriose Szenen aus Washington, die am Donnerstag die Runde machten. US-Präsident Donald Trump empfing die Spieler von Juventus Turin, die anlässlich der FIFA-Klub-Weltmeisterschaft in den USA weilen, im Weissen Haus. Doch Trump sprach mit den Fussballern und Funktionären nicht etwa über Fussball oder anderen Sport, sondern pushte seine Politik zu Migration oder Trans-Frauen im Sport und diskutierte die Situation zwischen Israel und dem Iran.

    Zur Story