Erstmals seit dem Ende ihrer Chemotherapie hat sich Prinzessin Kate (42) bei einem wichtigen royalen Ereignis in der Öffentlichkeit gezeigt. Die Frau des britischen Thronfolgers Prinz William (42) nahm an dem Gedenken für die Gefallenen der beiden Weltkriege und anderer Konflikte teil.
Der ebenfalls an Krebs erkrankte König Charles III. (75) leitete den National Service of Remembrance am zentralen Kriegerdenkmal Cenotaph im Londoner Regierungsviertel. Dazu gehörten auch Gedenken in Stille und Kranzniederlegungen.
Neben Charles und William legten auch Prinzessin Anne (74) sowie Vertreter von Regierung und Opposition wie Premierminister Keir Starmer von der Labour-Partei Kränze am Cenotaph nieder. Kate beobachtete das Geschehen vom Balkon eines der Regierungsgebäude aus.
Die Princess of Wales trug einen hochgeschlossenen dunklen Mantel mit Schulterklappen und einer Schleife am Kragen. Dazu einen eleganten krempenlosen Hut mit einem grobmaschigen Schleier vor den Augen und schwarzgefärbtem Blumenschmuck.
Nicht dabei war Königin Camilla (77). Sie musste kurzfristig absagen. Sie wollte sich auf Anraten ihrer Ärzte weiterhin von einer Atemwegsinfektion erholen, wie der Palast am Tag zuvor mitteilte.
Camilla hatte sich in den ersten Wochen nachdem erst Charles und dann auch Kate ihre Erkrankungen öffentlich gemacht hatten, als Anker der Stabilität erwiesen, indem sie zahlreiche Termine alleine wahrnahm und für die Erkrankten einsprang. Nun war sie es, die kürzertreten musste. Anlass zur Sorge gebe es aber nicht, betonte ein Palastsprecher. Sie wolle sich lediglich auskurieren und die Gefahr von Ansteckungen vermeiden.
Kate hatte sich bereits am Vorabend bei einem Festakt der Royal British Legion in der Royal Albert Hall an der Seite Williams gezeigt. Der Prince of Wales hatte erst vor wenigen Tagen erstmals seine Gefühle aus den vergangenen zwölf Monaten offenbart, in denen erst sein Vater und dann seine Frau mit Krebs diagnostiziert worden waren. «Es war wahrscheinlich das schwierigste Jahr meines Lebens», sagte er.
Kate hatte sich während ihrer Erkrankung nach anfänglichem Schweigen mehrmals mit sehr persönlichen Botschaften an die Öffentlichkeit gewandt. Zuletzt hatte sie im September mit einem aufwendig produzierten Video, das sie mit William und ihren Kindern beim Spazierengehen zeigte, den Abschluss ihrer Chemotherapie verkündet. Sie kündigte auch eine schrittweise Rückkehr zu öffentlichen Aufgaben an.
Die Royal British Legion, die sich für Veteranen und Hinterbliebene gefallener Soldaten einsetzt, sammelt jedes Jahr zum Weltkriegsgedenken im November Geld mit dem sogenannten Poppy Appeal, dem Aufruf, sich aus Solidarität mit den Gefallenen eine kleine Klatschmohnblüte aus Papier anzustecken.
Der Service of Remembrance wird jeweils an dem Sonntag abgehalten, der am nächsten zum 11. November liegt, dem Jahrestag des Waffenstillstands im Ersten Weltkrieg, und ist fester Bestandteil im royalen Kalender. Zu der Zeremonie gehören zwei Schweigeminuten um 11.00 Uhr und die Kranzniederlegung durch die Royals und bedeutende Politiker. An dem Gedenken nehmen auch Tausende Veteranen teil. (sda/dpa)