Die Familie des indischen Bauern Vesta Mandloi hat sich seit Generationen eine Steinkugel weitervererbt – und sie als göttlich verehrt.
Das ist nicht unüblich in der Gegend, in der Mandloi wohnt. In seinem Dorf und umliegenden Siedlungen werden Steinkugeln als Familien-Totem und Symbol des beliebten Hindu-Gottes Shiva verehrt, dem Hüter des Landes und der Nutztiere. So malen die Bauern den Steinen Gesichtszüge auf oder lassen trächtige Rinder über die Steinkugeln springen, weil sie glauben, dass dies gesunde Nachkommen bringe, schreibt die «Times of India».
Jetzt entpuppte sich das heilige Objekt der Familie von Mandloi – und auch die Totems von Nachbarn – als Dinosaurier-Ei, wie das Bmitirbal Sahni Institute of Palaeosciences (BSIP) in Lucknow bekannt gab.
Das Ei stamme von einem pflanzenfressenden Titanosaurus, der vor Millionen Jahren in Zentralindien gelebt habe, erklärt Forscher Mahesh Thakkar.
Thakkar und andere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler trafen auf den Bauern Mandloi und die vermeintliche Steinkugel, weil in der Region im Bundesstaat Madhya Pradesh ein geologischer Park eröffnet werden soll. Dies, weil das Narmada-Tal in Madhya Pradesh vor Millionen von Jahren als Brutstätte für Dinosaurier diente.
In der fossilienreichen Gegend wurde schon eine Vielzahl von Knochen, Zähnen und Eiern von Sauriern gefunden. Im Januar zum Beispiel hatten Forschende in der Fachzeitschrift «Plos one» über den Fund von 92 Titanosaurier-Gelegen berichtet.
#Dino #FossilNationalPark, Bagh Dhar, Madhya Pradesh Vist under Centre for Promotion of #Geoheritage & #Geotourism (#CPGG)- #BSIP for scientific contributions fostering awareness & preserving #Geoheritage sites@IndiaDST @DrJitendraSingh @guptaakhilesh63 @karandi65 pic.twitter.com/A1bwAFTLF0
— Birbal Sahni Institute of Palaeosciences (@BSIP_official) December 22, 2023
Der Direktor des BSIP habe die Bewohner gebeten, sich an der Säuberung des Geländes zu beteiligen, und erklärte ihnen, dass die in der Region gefundenen Fossilien Teil des nationalen Erbes Indiens seien, wie dem Bericht der «Times of India» zu entnehmen ist. (yam, mit Material der sda/dpa)