In der Nacht zu Mittwoch seien zwei Drohnen zum Absturz gebracht worden, die auf das Kreml-Gelände zugeflogen seien, teilte das russische Präsidialamt mit. Putin sei unverletzt geblieben. Wenig später zitierten staatliche russische Medien Kremlsprecher Dmitri Peskow mit den Worten, Putin sei zum Zeitpunkt der versuchten Attacke gar nicht im Kreml gewesen, sondern in seiner Residenz Nowo-Ogarjowo.
«Wir betrachten diese Handlungen als einen geplanten Terrorakt und Anschlag auf das Leben des Präsidenten der Russischen Föderation», heisst es in der Kreml-Mitteilung. «Die russische Seite behält sich das Recht vor, Gegenmassnahmen zu ergreifen, wo und wann sie es für angebracht hält.» Unabhängig überprüft werden konnten die Angaben zunächst nicht. Von ukrainischer Seite gab es noch keine Reaktion.
Kreml-Berichte über einen angeblichen Anschlagsversuch auf Präsident Wladimir Putin haben in Russland für grosse Aufregung gesorgt. Dass zwei Drohnen bis auf das Kreml-Gelände gelangt seien, werfe Fragen über den Zustand der Luftverteidigung auf, schrieb etwa der Duma-Abgeordnete Sergej Mironow am Mittwoch auf Telegram.
Zugleich forderte er die «Eliminierung der terroristischen Elite der Ukraine». Parlamentschef Wjatscheslaw Wolodin teilte mit: «Wir werden die Anwendung von Waffen fordern, die in der Lage sind, das terroristische Kiewer Regime zu stoppen und zu zerstören.»
«In erster Linie hat der Vorfall die Schwäche der russischen Luftverteidigung demonstriert», kommentierte der russische Politologe Abbas Galljamow das Geschehen. Deshalb glaube er nicht an eine so genannte «False-Flag»-Aktion, die der Kreml selbst inszeniert habe. Wenn überhaupt, dann könne es sich seiner Einschätzung nach höchstens um eine Inszenierung durch russische Hardliner handeln, die Putin so überzeugen wollten, der Ukraine nun auch offiziell den Krieg zu erklären.
Unterdessen tauchten in Russlands sozialen Netzwerken weitere Videos auf, die den nächtlichen Zwischenfall auf dem Kreml-Gelände zeigen sollen. So ist in einem Clip etwa zu erkennen, wie ein verhältnismässig kleines Objekt auf die Kuppel des Senatspalasts zufliegt – und dann offenbar abgeschossen wird. Kurz ist ein Feuerball zu sehen, dann Funken, die zur Seite fliegen.
Für Verwunderung sorgten dabei bei Beobachtern zwei Gestalten, die während des Drohnen-Anflugs auf einer Seite die Kuppel hinauf zu klettern scheinen. Was es mit ihnen auf sich hat, war zunächst unklar. (sda/dpa)
Was ich für wahrscheinlicher halte, ist das es die Russen selber waren, damit sie die Unterdrückung der eigenen Bevölkerung ausweiten können.