International
Russland

Putins Nachtwölfe steuern Richtung Westen

Putins Nachtwölfe steuern Richtung Westen

Mit «Z»-Symbolen und Russlandfahnen an den Motorrädern wollen Hunderte Mitglieder der Putin-treuen Nachtwölfe von Moskau nach Berlin fahren. Es ist nicht ihr erster derartiger Trip.
30.04.2023, 14:3230.04.2023, 14:32
Mehr «International»
Präsident Wladimir Putin und Nachtwölfe-Chef Alexander Saldostanow auf der Krim.
Die russischen Nachtwölfe kommen.Bild: Keystone/EPA
Ein Artikel von
t-online

Mitglieder der sogenannten Nachtwölfe, einem nationalistischen Motorradclub aus Russland, sind von Moskau aus zu einer Tour nach Berlin aufgebrochen.

Wie eine Journalistin der Nachrichtenagentur AFP beobachtete, startete die Kolonne am Samstag im Südosten der russischen Hauptstadt. Sie bestand aus Hunderten Mitgliedern des Clubs Nachtwölfe, der Kremlchef Wladimir Putin vehement unterstützt.

Mehrere Teilnehmer der Rally trugen russische und sowjetische Fahnen. Einige hatten auf ihren Motorrädern den Buchstaben Z angebracht, der die vom Kreml offiziell als «militärische Spezialoperation» bezeichnete Offensive in der Ukraine symbolisiert. Die Rally trägt den Namen «Die Routen des Sieges».

Die Rally soll am 9. Mai in Berlin enden. Der 9. Mai ist in Russland der Jahrestag des Weltkriegsendes, in Deutschland und anderen europäischen Ländern wird dieser Jahrestag bereits am 8. Mai begangen.

Freund Putins führt die Rally an

Angeführt wird die Rally von Alexander Saldostanow, dem Chef und Gründer der Nachtwölfe, der sich als «Freund» Putins bezeichnet. Saldostanow ist wegen seiner Unterstützung für Russlands Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim im Jahr 2014 mit westlichen Sanktionen belegt.

Die Nachtwölfe Artjom S. und Ivica M. auf dem Friedhof Hörnli. (Basel, 10.5.2022)
Die Nachtwölfe in der SchweizBild: Nicole Nars-Zimmer

Die Rally soll zunächst nach Wolgograd – dem früheren Stalingrad – führen. Der Sieg der Roten Armee über Hitlers Wehrmacht in der dortigen fast sechsmonatigen Schlacht (1942-1943) stellte im Zweiten Weltkrieg einen Wendepunkt im Kampf der Sowjetunion gegen Nazi-Deutschland dar. Am 2. Februar war in Anwesenheit Putins in Wolgograd der 80. Jahrestag dieses Siegs begangen worden.

Nachtwölfe wollen auch durch die Ukraine fahren

Die Rally soll danach in die ostukrainische Region Donezk weiterführen, wo die Teilnehmer humanitäre Hilfe an Zivilisten und russische Soldaten verteilen wollen. Moskau hatte im vergangenen September Donezk und drei andere ukrainische Regionen für annektiert erklärt. Die vier Regionen werden aber nur teilweise von Russland kontrolliert.

Die Nachtwölfe waren 1989 kurz vor dem Zerfall der Sowjetunion gegründet worden. In der Vergangenheit brachen wiederholt Abordnungen des Clubs von Moskau nach Berlin auf, um den Sieg der Roten Armee über Nazi-Deutschland zu feiern. Auch in anderen deutschen Städten tauchen Mitglieder der Gruppe immer wieder auf, etwa im vergangenen Jahr in Köln.

(afp, yer)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
127 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
G. Laube
30.04.2023 14:40registriert April 2020
Ich hoffe doch, dass der Ausflug dieser Bande an der EU-Grenze gestoppt wird!
36913
Melden
Zum Kommentar
avatar
Kleinaberdoktor
30.04.2023 15:02registriert Mai 2020
Die fahren zur Weltwocheredaktion um den Roschee für ein Töfftüürli abzuholen und damit er ein Selfie mit ihnen machen kann……
36420
Melden
Zum Kommentar
avatar
Juliet Bravo
30.04.2023 14:48registriert November 2016
Diese lächerliche „Siegesparade“ wird ja hoffentlich keinen Fuss auf den Boden des Freien Europas setzen können.
33915
Melden
Zum Kommentar
127
    Streit um Sicherheit: Niederlage für Prinz Harry vor Gericht

    Prinz Harry (40) hat im Streit mit dem britischen Innenministerium über die Gewährleistung seiner Sicherheit eine erneute Niederlage vor Gericht erlitten.

    Zur Story