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Krieg in der Ukraine: Russlands perverses Vorgehen in 5 Punkten

Russlands perverses Vorgehen in der Ukraine in 5 Punkten

Donald Trumps Wahl und der Zusammenbruch der Ampel in Deutschland spielen Wladimir Putin in die Hände. Dieser schickt immer mehr eigene Soldaten in den Tod.
21.11.2024, 05:20
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Russland opfert immer mehr Soldaten und Material – kommt aber vorwärts

Wladimir Putin opfert weiterhin zehntausende Soldaten, um ukrainisches Gebiet zu annektieren. 1625 Militärangehörige starben oder verletzten sich im Durchschnitt jeden Tag der letzten Woche. Die Wochenverluste liegen zwischen 9000 und 12’000 Menschen. Das ist Rekord und zehnmal so viel wie zu Beginn des Krieges.

Durchschnittliche russische Truppenverluste pro Tag seit Februar 2022

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Auch die Kriegsmaterialverluste steigen in Rekordhöhen. Doch nur so kann Russland weitere Gebiete der Ukraine einnehmen. Dies vorwiegend südlich von Pokrowsk. Auch die von der Ukraine kontrollierten Gebiete in der Region Kursk werden immer kleiner. Rund die Hälfte davon hat Russland seit August zurückerobert.

Durchschnittliche russische Materialverluste pro Tag seit Februar 2022

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Russlands wiederholtes Säbelrasseln mit Nuklearwaffen

FILE - In this photo taken from video released by Russian Defense Ministry Press Service on Oct. 26, 2022, a Yars intercontinental ballistic missile is test-fired as part of Russia's nuclear dril ...
Test einer Langstreckenrakete im Nordwesten Russlands. Bild: keystone

1994 unterzeichneten die USA, Russland und Grossbritannien sowie die Ukraine, Belarus und Kasachstan das Budapester Memorandum. Die Ukraine verpflichtete sich dabei, sämtliche Nuklearwaffen, die sie noch aus Sowjetzeiten besass, zu vernichten oder aufzugeben. Als Gegenleistung erhielt der junge Staat Sicherheitsgarantien wie die Achtung der Souveränität und der bestehenden Grenzen.

Während die Ukraine ihren Teil der Abmachung erfüllte, hielt sich Russland bekanntlich nicht an seine Versprechen, annektierte 2014 die Krim und marschierte 2022 endgültig in die Ukraine ein. Dass Putin und seine Schergen seit Kriegsbeginn immer wieder mit einem Nuklearschlag drohen, könnte angesichts des Budapester Memorandums zynischer nicht sein – ist aber effektiv. Damit gelang es Moskau immer wieder, die westlichen Verbündeten, namentlich Deutschland, einzuschüchtern. Mehr dazu hier.

Als weitere Einschüchterungstaktik unterzeichnete Wladimir Putin nun eine neue Doktrin. Darin werden die Bedingungen für den Einsatz von Nuklearwaffen neu definiert. Laut den Bestimmungen kann Russland jetzt Nuklearwaffen auch als Abschreckung gegen Bündnispartner militärischer Gegner einsetzen. Die letzte Entscheidungsgewalt obliegt dabei dem Präsidenten.

Die nukleare Bedrohung, zweiter Teil

AKW Saporischschja
Das Atomkraftwerk von Saporischschja ist das leistungsstärkste AKW in Europa. Bild: Keystone

Immer wieder zielen Russlands Angriffe auf die zivile Infrastruktur der Ukraine. Damit soll die Moral gebrochen werden – doch nicht nur das.

Die heftigen Drohnenangriffe vom letzten Sonntag zielten unter anderem auch auf Infrastruktur, welche für die Sicherstellung der drei verbleibenden Atomkraftwerke in der Ukraine benötigt wird. Russland riskiert damit eine Nuklearkatastrophe vom Ausmass von Fukushima oder Tschernobyl – so die Einschätzung des Nuklearexperten Shaun Burnie von Greenpeace gegenüber dem Guardian.

Atomkraftwerke sind ebenfalls auf eine Stromversorgung angewiesen. Fällt diese aus, droht die Instabilität der Anlagen.

Putin zeigt sich offen für Verhandlungen – aber nur mit Trump

FILE - In this June 28, 2019, file photo, President Donald Trump, right, shakes hands with Russian President Vladimir Putin, left, during a bilateral meeting on the sidelines of the G-20 summit in Osa ...
Putin und Trump beim Handshake im Juni 2019. «Amüsiert» ist wohl die korrekte Interpretation von Putins Gesichtsausdruck.Bild: keystone

Kreml-Sprecher Peskow verneint es zwar, fünf «Insider» haben der Nachrichtenagentur Reuters aber Informationen zugespielt, nach denen Wladimir Putin bereit sei, mit Donald Trump über einen Waffenstillstand in der Ukraine zu verhandeln. Putin soll dabei darauf beharren, dass der Konflikt entlang der aktuellen Frontlinien eingefroren wird. Verhandlungsspielraum gäbe es östlich von Saporischschja, Cherson und bei Charkiw und Mykolajiw.

Verhandeln will Putin ausschliesslich mit Donald Trump. Der Schachzug ergibt Sinn. Der kommende US-Präsident hat vollmundig das Ende des Ukrainekriegs versprochen. Und das, noch bevor er als Präsident vereidigt werde. Um sich als glorioser Friedensengel und Halter seiner Versprechen zu präsentieren, wird Trump zugetraut, dem russischen Präsidenten grosszügige Zugeständnisse zu machen. Ausserdem gilt Trump als aussenpolitisch ungeschickt. Seine «Deals» und Alleingänge sind berüchtigt.

So unterzeichnete er 2020 ein Abkommen mit den Taliban, welches später von Trumps ehemaligem Sicherheitsberater H.R. McMaster als «Abtretungsvereinbarung» bezeichnet wurde. Es gilt als der Ursprung des Kollapses der afghanischen Regierung und der erneuten Machtübernahme der Taliban. Seither verschlechterte sich die humanitäre Lage im Land massiv. Diverse Menschenrechte, beispielsweise der Schulbesuch von Mädchen, wurden unter den Taliban eingeschränkt.

Auch der Austritt der USA vom Iran-Nuklear-Deal (JCPOA) während Trumps erster Präsidentschaft gilt als Fehler. Iran hat seither viel Uran von «fast waffenfähiger Qualität» angereichert. Damit sei das Land fähig, mehrere Nuklearwaffen zu produzieren – wenn es denn wolle, warnt Rafael Grossi, Generaldirektor der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO), immer wieder.

Auch Selenskyj spricht von Gebietsabtretungen – aber nur temporär

14.05.2023, Berlin: Wolodymyr Selenskyj, Pr
Wohin geht die Reise der Ukraine? Mehr denn je ist Wolodymyr Selenskyj den Launen seiner «Verbündeten» ausgesetzt.Bild: keystone

Angesichts der Lage, auch hinsichtlich der Neuwahlen in Deutschland, ändert sich der Ton auch in Kiew: «Wir verzichten nicht auf die Rechte der Ukraine auf ihr Territorium», betonte Wolodymyr Selenskyj bei einer Rede vor dem ukrainischen Parlament, «doch vielleicht muss die Ukraine jemanden in Moskau überleben, um ihre Ziele zu erreichen und das gesamte Staatsgebiet wiederherzustellen.»

Mit «jemanden» ist selbstredend Wladimir Putin gemeint. Selenskyj appelliert damit an die Geduld und spricht die Möglichkeit an, die Kontrolle über einige der besetzten Gebiete so lange den russischen Besatzern zu überlassen, bis Putins grosses Pult neu besetzt wird.

In welche Richtung sich Russland in der Post-Putin-Ära entwickelt – und wann es so weit sein wird –, steht indes in den Sternen. Bei einem möglichen Machtkampf oder einem Regimewechsel in Moskau würden aber sowohl die diplomatischen als auch die militärischen Karten neu gemischt.

«Vergesst Afghanistan nicht» – die Situation junger Frauen in Afghanistan

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Die Gesichter des Protestes gegen das Regime in Iran
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Die Gesichter des Protestes gegen das Regime in Iran
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226 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Meierli
21.11.2024 06:54registriert November 2019
Mit Putin wird es keinen Frieden mehr geben. Erst wenn der tot ist, besteht eine Möglichkeit dazu. Wir sind in einer Situation wie vor 100 Jahren. Die Parallelen sind erschreckend.
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AlfredoGermont
21.11.2024 07:39registriert März 2022
Ruzzland ist längst im Krieg mit uns, während wir überlegen ob unsere Rüstungsausgsben bis 2030 oder 35 auf 1% des BIP steigen sollen. Dass wir daneben noch so tun als bräuchten wir die NATO nicht ist nicht mehr naiv sondern lächerlich.
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Kommissar Rizzo
21.11.2024 06:42registriert Mai 2021
Ja, im Moment spricht nicht viel für die Erreichbarkeit der vollständigen ukrainischen territorialen Integrität. Die bittere Realität nach 1000 Tagen Krieg.
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