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Holcim baut aus + Fresenius schlägt sich gut

Der Steinbruch von Holcim am Mormont frisst sich in die H
Der Steinbruch Holcim.Bild: sda
Wirtschafts-News

Holcim baut aus ++ Siemens Healthineers wächst

02.08.2023, 08:0202.08.2023, 09:00

Hugo Boss ist optimistisch für das Gesamtjahr

Der Modekonzern Hugo Boss hat im zweiten Quartal erneut Rekordumsätze erzielt und wird deshalb noch optimistischer für das Gesamtjahr. Das Management erwarte erneut ein Rekordjahr, teilte der Konzern am Mittwoch in Metzingen mit.

Beim Umsatz rechnet Hugo Boss für 2023 nun mit 4,1 bis 4,2 Milliarden Euro. Bisher hatte der Konzern rund 4 Milliarden auf dem Zettel. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) soll um 20 bis 25 Prozent steigen. Bisher war ein Wachstum von rund 20 Prozent angepeilt. Bereits nach dem ersten Quartal hatte der Konzern seine Jahresziele angehoben.

Im zweiten Quartal hat sich das Umsatzwachstum sogar noch beschleunigt. Das führt das Management wie in den vorherigen Quartalen auch auf die Umsetzung seiner neuen Markenstrategie zurück. Die Erlöse kletterten innerhalb eines Jahres um 20 Prozent auf gut eine Milliarde Euro. Das Ebit stieg um 21 Prozent auf 121 Millionen Euro. Unter dem Strich blieb ein Nettogewinn von 75 Millionen Euro. Ein Jahr zuvor waren es 58 Millionen.

Holcim baut Dachgeschäft mit Übernahme in Deutschland aus

Der Baustoffkonzern Holcim baut sein Dachgeschäft mit der Übernahme der Cooper Standard Technical Rubber (CSTR) mit Sitz in Mannheim aus. Die deutsche Anbieterin von langlebigen technischen Gummiprodukten für Dachsysteme verfüge über eine moderne Produktionsanlage und beschäftige ein erfahrenes Team von rund 130 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, teilte Holcim am Mittwoch mit.

Holcim sieht CSTR als Ergänzung zu seinem bestehenden Dachgeschäft. Die Übernahme des Unternehmens mit seinen Anlagen im Rhein-Neckar-Gebiet passt für den Schweizer Konzern aber auch zu seinen weiteren Akquisitionen, namentlich der im Februar gekauften FDT Flachdach Technologie, die auf thermoplastische Dächer spezialisiert ist. Man werde nun die Aktivitäten von CSTR unter dem neuen Namen «Holcim Technical Solutions & Products» weiterführen, heisst es.

Mit der Übernahme von CSTR könne Holcim dank einem erweiterten Angebot an Dachsystemen auch eine grössere Rolle bei nachhaltigen Lösungen für energieeffiziente Gebäude spielen. Der Kauf soll zudem die «Strategie 2025 – Beschleunigung des grünen Wachstums» voranbringen. Holcim will in diesem Rahmen das «Solutions&Products»-Geschäft bis 2025 auf 30 Prozent des Umsatzes erhöhen.

Zum Übernahmepreis werden in der Mitteilung keine Angaben gemacht.

Siemens Healthineers wächst wieder etwas

Der Medizintechnikkonzern Siemens Healthineers ist nach einem schwächeren ersten Halbjahr im dritten Geschäftsquartal auf den Wachstumspfad zurückgekehrt.

Der Umsatz stieg in den drei Monaten bis Ende Juni im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 0,3 Prozent auf 5,2 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Mittwoch in Erlangen mitteilte. Auf vergleichbarer Basis, die Wechselkurs- und Portfolioeffekte ausklammert, lag das Plus bei 3,6 Prozent. Getragen wurde die Entwicklung von zweistelligen Wachstumsraten im Geschäft mit der Bildgebung.

Der operative Gewinn ging hingegen weiter zurück. Die Prognose für das Geschäftsjahr 2022/23 bestätigte Healthineers, senkte jedoch die Erwartungen für die Profitabilität des Krebsspezialisten Varian.

Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) sank um drei Prozent auf 740 Millionen Euro und lag unter den Erwartungen der Analysten. Hintergrund sind die anhaltend sinkenden Geschäfte mit Antigen-Schnelltests zur Erkennung von Covid-19 sowie geringere Aufwendungen für erfolgsabhängige Einkommenskomponenten im Vorjahr. Dank einer sinkenden Steuerquote stieg hingegen der Gewinn unter dem Strich um knapp ein Viertel auf 451 Millionen Euro.

DSM-Firmenich mit schwächerem Halbjahresergebnis

Der neu fusionierte Aromen- und Riechstoffkonzern DSM-Firmenich hat ein schwaches erstes Halbjahr 2023 hinter sich. Vor allem das schwächelnde Geschäft mit Vitaminen belastete das Ergebnis.

Der Umsatz sank laut einer Mitteilung vom Mittwoch um 5 Prozent auf 6,15 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis (EBITDA) sackte gar um 21 Prozent auf 929 Millionen ab. Unter dem Strich verdiente das erst per 8. Mai zusammengeschlossene Unternehmen noch 236 Millionen Euro. Das sind 59 Prozent weniger als die pro-forma für das Vorjahr errechneten 574 Millionen.

Wie bereits Ende Juni mitgeteilt, ergreift DSM-Firmenich nun diverse Massnahmen, die Einsparungen von rund 200 Millionen Euro bringen sollen.

Die schwächere Nachfrage nach Vitaminen habe sich insbesondere auf die Sparte «Animal Nutrition & Health» ausgewirkt, heisst es in der heutigen Mitteilung. Das Geschäft mit Parfümherstellern und Kunden aus der Nahrungsmittelindustrie habe derweil «gute» Ergebnisse abgeliefert.

Im gesamten Jahr 2023 rechnet DSM-Firmenich mit einem Rückgang des bereinigten EBITDA auf 1,80 bis 1,90 Milliarden Euro. Im Vorjahr hatten DSM und Firmenich zusammen noch einen Betriebsgewinn von 2,275 Milliarden erwirtschaftet. Alleine das Vitamingeschäft werde 400 Millionen an EBITDA kosten, Währungseffekte weitere 100 Millionen.

Die mittelfristigen Finanzziele sehen ein jährliches organisches Wachstum von 5 bis 7 Prozent sowie eine Betriebsgewinn-Marge von 22 bis 23 Prozent vor. Zum Vergleich: im ersten Semester 2023 lag der Wert bei 15,1 Prozent.

Fresenius schlägt sich besser als gedacht

Die Geschäfte beim lange krisengeschüttelten Fresenius-Konzern haben sich auch im zweiten Quartal weiter erholt.

In seinem Klinikgeschäft konnte Deutschlands grösster Krankenhausbetreiber zulegen, und auch die auf Nachahmerarzneien und klinische Ernährung spezialisierte Tochter Kabi kam weiter voran, wie das Dax-Unternehmen am Mittwoch in Bad Homburg mitteilte.

Beide Geschäftsbereiche hätten die Erlöse stärker gesteigert als vom Management erwartet, hiess es. Der gesamte Konzernumsatz kletterte in den drei Monaten bis Juni im Vergleich zum Vorjahr um drei Prozent auf 10.4 Milliarden Euro.

Dabei kam der Konzern nach eigenen Angaben auch mit seinem Umbau weiter voran. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (bereinigtes Ebit) ging zwar um 5 Prozent auf 956 Millionen Euro zurück, Analysten hatten allerdings weniger erwartet. Auch der Dialyseanbieter Fresenius Medical Care (FMC) kam weitaus besser als gedacht durch das Quartal und ist daher nicht mehr ganz so pessimistisch für das Jahr.

(yam/sda/awp/dpa)

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