Trotz des unendlichen Leids in der Erdbebenregion gibts es immer noch Wunder, die geschehen: Sechs Tage nach dem verheerenden Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet ist ein sieben Monate altes Baby in der Südosttürkei aus den Trümmern gerettet worden. Die Helfer konnten den Jungen in der Provinz Hatay nach 140 Stunden lebend aus den Trümmern bergen, wie der Staatssender TRT berichtete.
Sie hätten das Kind weinen gehört und seien so auf es aufmerksam geworden. Ein 35-Jähriger wurde nach Angaben des Senders in derselben Provinz am Sonntagmorgen nach 149 Stunden unter Trümmern gerettet. Ein fünfjähriges Mädchen wurde nach 150 Stunden lebend hervorgeholt, wie Gesundheitsminister Fahrettin Koca auf Twitter mitteilte.
Enkaz altından 150. saatte kurtarılan minik kız çocuğumuza ilk tıbbi müdahale Hatay Sahra Hastanemizde gerçekleştirildi. Bir çocuk hekimi olarak sürece nezaret ettik. Yavrumuz tedavi için helikopter ambulansla Adana’ya gönderildi. pic.twitter.com/lXFwND9i1G
— Dr. Fahrettin Koca (@drfahrettinkoca) February 12, 2023
Die Zahl der Toten liegt offiziell mittlerweile bei mehr als 28 000 Menschen. Allein in der Türkei lag die Zahl der Todesopfer bei 24 617. Aus Syrien wurden zuletzt 3574 Tote gemeldet.
Zudem verloren viele Menschen ihr Zuhause: Nach Angaben des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan suchten inzwischen mehr als 1.5 Millionen in Zelten, Hotels oder öffentlichen Notunterkünften Schutz. Zudem wurden die Schulferien verlängert, und Universitäten stellen vorerst auf Fernunterricht um - so sollen auch Studentenwohnheime als Unterkunft für Überlebende zur Verfügung gestellt werden.
Der türkische Oppositionsführer Kemal Kilicdaroglu hatte die Schulschliessungen am Samstag kritisiert. Junge Leute hätten in der Corona-Pandemie genug gelitten, schrieb er auf Twitter. (aeg/sda/dpa)