Bereits Anfang des Jahres kündigte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj an, man werde alles tun, «um die russische Aggression in diesem Jahr zum Scheitern zu bringen». Bei einem Besuch in Kiew soll William J. Burns, Direktor des US-Geheimdienstes CIA, nun erfahren haben, wie das gelingen soll. Das berichtet die «Washington Post» unter Berufung auf mehrere US-Beamte, die anonym bleiben wollten.
Zwar hätten ukrainische Beamte demnach zugegeben, dass die aktuelle Gegenoffensive nicht so schnell wie geplant verlaufe – gleichzeitig schilderten sie jedoch einen Plan, wie Kiew den Kreml zu einem Waffenstillstand und möglichen Verhandlungen zwingen wolle.
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«Russland wird nur verhandeln, wenn es sich bedroht fühlt», sagte ein hochrangiger ukrainischer Beamter laut dem Bericht der «Washington Post». Demnach hätten drei ukrainische Beamte bei Burns Besuch im Juni angegeben, bis zum Herbst beträchtliches Territorium zurückerobern zu wollen und anschliessend Artillerie- und Raketensysteme an die Grenze zur Krim bringen zu wollen. Die ukrainische Halbinsel war im Jahr 2014 von Russland völkerrechtswidrig annektiert worden und ist seitdem russisch besetzt.
Ausserdem wolle man weiter in die von Russland besetzte Ostukraine vordringen. Sollte dies gelungen sein, wolle man zum ersten Mal seit dem Scheitern der Gespräche im März letzten Jahres Verhandlungen mit Moskau aufnehmen. Mit der Zustimmung, die Krim nicht gewaltsam einzunehmen, würde Kiew dann verlangen, dass Russland alle Sicherheitsgarantien akzeptiert, die die Ukraine vom Westen erhalten kann, sagten ukrainische Beamte der «Washington Post».
Laut dem US-Medium sehen Experten die Ziele der Ukraine zwar als ehrgeizig, aber durchaus realistisch an. «Es ist möglich, dass sie die Landbrücke zur Krim abschneiden können, indem sie entweder das Gelände beschlagnahmen oder es in die Reichweite von HIMARS und anderer Artillerie bringen, aber vieles hängt vom Ausmass der Zermürbung ab», sagte etwa Rob Lee, Militäranalyst beim US-amerikanischen «Foreign Policy Research Institute», der «Washington Post».
Sollte es der ukrainischen Armee gelingen, der russischen Seite genügend Verluste zuzufügen und möglichen Munitionsnachschub oder Verstärkung einzuschränken, könne sie in der Lage sein, «Moskaus Verteidigung genug zu schwächen, um einen Durchbruch zu erzielen», so Lee.
Die Gegenoffensive der Ukraine kommt nach Darstellung des US-Militärs langsamer als vorhergesagt voran. Allerdings mache sie stetige Fortschritte, sagt Generalstabschef Mark Milley im National Press Club am Freitag. Das langsame Tempo sei für ihn nicht überraschend, da der Vorstoss «durch sehr schwierige Minenfelder und so weiter» erfolge.
Selenskyj verkündete am Samstag unterdessen, man habe «in alle Richtungen» Fortschritte erzielen können. Unabhängig überprüfen lassen sich diese Angaben nicht. (t-online/mam)
Leider versagt die Schweiz bei der Prüfung zum Thema Völkerrecht auf gabzer Linie.
Dies wird negative Auswirkungen für unser Land haben. Da nützt das Pseudo-Patriotischr-Getue rein gar Nichts.
Die Schweiz wird isolierter sein als zuvor.
Vielen Dank SVDP!