Bei neuen Angriffen auf die Ukraine hat Russland das Land mit Drohnen, Marschflugkörpern und Raketen angegriffen. Insgesamt seien 10 von 16 Drohnen und 4 Marschflugkörper abgeschossen worden, teilten die Luftstreitkräfte am Freitagmorgen in Kiew mit. Im ganzen Land hatte es zuvor Luftalarm gegeben. Im Raum Schytomyr gab es einen Toten und drei Verletzte nach dem Abschuss einer Rakete, die Trümmer stürzten zu Boden und trafen mehrere Wohnhäuser, teilte die Gebietsverwaltung mit. In der Stadt Uman im zentralukrainischen Gebiet Tscherkassy schlugen laut Behörden zwei Raketen in ein Industrieobjekt und eine Autowaschanlage ein. Acht Menschen seien verletzt worden, zwei von ihnen schwer, hiess es.
In der Region Dnipropetrowsk beschädigten Trümmer abgeschossener Drohnen und Raketen zwei Wohnhäuser, eine Gasleitung und ein Auto, wie der Militärgouverneur des Gebiets, Serhij Lyssak, mitteilte. Es gebe keine Verletzten, sagte er. Russland überzieht die Ukraine immer wieder mit Drohnen- und Raketenangriffen. Auch in der ukrainischen Hauptstadt Kiew gab es am Donnerstagabend und in der Nacht zum Freitag wieder Luftalarm. Über Schäden wurde nichts bekannt.
In der russischen Grenzregion Belgorod, die seit Tagen von ukrainischer Seite beschossen wird, meldeten die Behörden am Freitagmorgen erneut nächtliche Angriffe. Die Flugabwehr habe im Gebiet und in der Stadt Belgorod gearbeitet, sagte Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow, in einer Videobotschaft. In einer Ortschaft seien Wohnhäuser zerstört worden. Er sprach von insgesamt drei Verletzten. Auch die Stadt Schebekino sei erneut beschossen worden, Wohnhäuser seien zerstört. Aber Inspektionen dort seien wegen des Beschusses derzeit nicht möglich, sagte er.
Russland hatte seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine am 24. Februar 2022 begonnen und Tod und Zerstörung über das Land gebracht sowie zahlreiche Gebiete besetzt. Die Ukraine hat eine Grossoffensive mit westlicher Militärhilfe zur Befreiung ihrer Territorien, darunter die schon 2014 von Russland annektierte Schwarzmeer-Halbinsel Krim, in Aussicht gestellt. Das Kampfgeschehen hatte sich in den vergangenen Tagen deutlich intensiviert. Auch russische Grenzregionen wie Belgorod, Kursk und Brjansk klagten über vermehrten Beschuss. Offiziell hat Kiew den Beginn der Grossoffensive aber noch nicht bestätigt. (aeg/sda/dpa)