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Zweiter Verleumdungsprozess: Trump weist Vorwürfe erneut zurück

In this courtroom sketch, Thursday, Jan. 25, 2024, Donald Trump, lower left, watches his attorney Alina Habba, standing center, question witness Carol Martin, far right, in Federal Court in New York.  ...
Die Gerichtszeichnung zeigt eine Zeugenbefragung im zweiten Verleumdungsprozess von E. Jean Carroll gegen Donald Trump, 25. Januar 2024.Bild: keystone

Zweiter Verleumdungsprozess: Trump weist Vorwürfe erneut zurück

25.01.2024, 21:0525.01.2024, 21:05
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Der frühere US-Präsident Donald Trump hat sich im zweiten Verleumdungsprozess der US-Autorin E. Jean Carroll gegen ihn selbst zu Wort gemeldet. Er habe die Autorin nie verletzen wollen, sagte Trump übereinstimmenden Medienberichten zufolge, als er am Donnerstag vor Gericht in Manhattan rund fünf Minuten lang von Anwälten beider Seiten befragt wurde.

«Ich wollte nur mich selbst, meine Familie und ehrlich gesagt auch die Präsidentschaft verteidigen.» Zudem betonte Trump, der von seiner Anwältin Alina Habba als Zeuge der Verteidigung aufgerufen worden war, erneut, dass er Carrolls Anschuldigungen zurückweise.

Zuvor hatten beide Seiten noch einmal ihre Standpunkte dargelegt und Zeuginnen befragt. Trumps Anwälte hatten zudem erneut eine Einstellung des Verfahrens gefordert, die Richter Lewis Kaplan aber ablehnte. Wegen mehrerer Krankheitsfälle war der Prozess Montag, Dienstag und Mittwoch jeweils vertagt worden. Bereits am Freitag könnte das Verfahren Richter Kaplan zufolge abgeschlossen und der Jury übergeben werden.

Bereits der zweite Prozess von Carroll gegen Trump

Es handelt sich um den zweiten Prozess der 80-jährigen Carroll gegen Trump. Zum Abschluss des ersten Verfahrens hatte es im Mai eine New Yorker Geschworenenjury als erwiesen angesehen, dass Trump Carroll 1996 in einem New Yorker Nobelkaufhaus angegriffen, sexuell missbraucht und später verleumdet hatte. Die Geschworenen hatten der Schriftstellerin daraufhin eine Entschädigung in Höhe von fünf Millionen Dollar zugesprochen.

Weil sie nachfolgende Kommentare von Trump ebenfalls als verleumderisch ansah, klagte Carroll anschliessend erneut. Bereits vor Beginn des zweiten Prozesses gab Richter Kaplan ihr recht und entschied, dass weitere Kommentare Trumps verleumderisch gewesen seien. Damit muss die Jury nun lediglich noch über die Höhe der Entschädigung entscheiden, die der Ex-Präsident der Frau bezahlen muss. Carroll verlangt mehr als zehn Millionen Dollar.

Gerichtsprozess als Wahlkampfbühne

Trump war im zweiten Prozess – anders als im ersten, wo er komplett abwesend geblieben war – bereits mehrfach persönlich erschienen und durch zahlreiche kommentierende Meinungsäusserungen störend aufgefallen, weswegen ihm der Richter schon mit Ausschluss gedroht hatte.

Der 77-Jährige gilt bei den im November anstehenden Präsidentschaftswahlen als aussichtsreichster Bewerber der Republikaner. Er muss sich allerdings derzeit auch in zahlreichen verschiedenen Fällen mit Gerichten auseinandersetzen. Die Gerichtstermine nutzt Trump häufig als eine Art Wahlkampfauftritt.

(hah/sda/dpa)

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14 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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up4you
25.01.2024 22:17registriert März 2023
Warum ist Trump nach wie vor auf freiem Fuss. Täglich beleidigt er, auf tiefstem, beleidigendem Niveau Politiker, Richter, Staatsanwälte und Personen welche gegen Trump klagen. Jede andere Person wäre schon länger in Untersuchungshaft wegen Verschleierung und Einschüchterung von Zeugen oder noch besser bereits rechtskräftig Verurteilt und hinter Gitter. Wie will USA gegenüber allen anderen westlichen, demokratischen Ländern noch Glaubwürdigkeit ausstrahlen...?
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ChriLu14
25.01.2024 22:14registriert Mai 2022
Hammer ! Ein verurteilter Nötiger und Missbraucher darf zur Präsidentenwahl antretem . Wie war das noch mal mit "shithole countries" ?
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