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Trump krebst zurück: Pressekonferenz mit Enthüllungen abgesagt

Trump krebst zurück: Pressekonferenz mit angeblichen Enthüllungen abgesagt

18.08.2023, 06:2018.08.2023, 06:20
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Der ehemalige US-Präsident Donald Trump hat seine für Montag angekündigte Pressekonferenz zur Anklage gegen ihn in Georgia abgesagt. Seine Anwälte würden die angeblichen Beweise für Wahlbetrug in dem US-Bundesstaat bei der Präsidentenwahl 2020 lieber vor Gericht verwenden, schrieb Trump am Donnerstagabend (Ortszeit) auf der von ihm mitbegründeten Plattform Truth Social. «Daher ist die Pressekonferenz nicht mehr notwendig!»

FILE - Former President Donald Trump waves as he steps off his plane at Ronald Reagan Washington National Airport, Aug. 3, 2023, in Arlington, Va. A slim majority of Americans approve of the U.S. Just ...
Gibt doch keine Pressekonferenz: Ex-Präsident Donald Trump.Bild: keystone

Offen blieb, ob der Republikaner stattdessen eine andere Veranstaltung plant. Laut dem US-Sender ABC hatten Trumps Anwälte ihm zu einer Absage der Pressekonferenz geraten, um seine juristische Position nicht zu schwächen.

In Georgia war Trump seinerseits kürzlich im Zusammenhang mit versuchtem Wahlbetrug angeklagt worden. Ein Geschworenengremium entschied, dass er sich vor Gericht verantworten soll wegen seiner Versuche, den Ausgang der Präsidentenwahl dort vor knapp drei Jahren zu beeinflussen. Mit ihm sind 18 weitere Personen angeklagt. Als Reaktion darauf hatte Trump die Pressekonferenz angekündigt und erklärt, er wolle dort angeblichen Wahlbetrug in Georgia aufzeigen.

Trump hat seine Niederlage bei der Präsidentenwahl 2020 bis heute nicht eingestanden und verbreitet die Lüge, Wahlbetrug habe ihn damals um den Sieg gegen den Demokraten Joe Biden gebracht. Mangels Beweisen wurden Dutzende Klagen seines Lagers nach der Wahl von Gerichten im ganzen Land abgeschmettert, auch vom obersten US-Gericht.

Laut dem Sender ABC gaben Trumps Anwälte dem 77-Jährigen zu bedenken, dass die von ihm geplante Pressekonferenz seine rechtlichen Probleme nur vergrössern würde. Und davon hat Trump aktuell eine Menge: Der einstige Immobilienmogul ist der erste Ex-Präsident in der US-Geschichte, der sich wegen mutmasslicher Straftaten vor Gericht verantworten muss. Insgesamt gibt es vier Anklagen gegen ihn.

In New York legt die Staatsanwaltschaft Trump die Fälschung von Geschäftsunterlagen zur Last, in Miami geht es um die Affäre um die Aufbewahrung geheimer Regierungsunterlagen. In der US-Hauptstadt Washington ist der Republikaner auf Bundesebene wegen seiner Versuche angeklagt worden, das Ergebnis der Präsidentenwahl zu kippen. Trump versucht den Beginn der Prozesse so weit wie möglich zu verzögern - auch mit Blick auf den Wahlkampf. Er will nach der Präsidentenwahl 2024 für die Republikaner noch einmal ins Weisse Haus.

Am Donnerstag beantragten seine Anwälte in dem Verfahren in Washington einen Prozessbeginn im April 2026. Der Sonderermittler Jack Smith hatte hingegen vorgeschlagen, den Prozess am 2. Januar 2024 beginnen zu lassen. Die zuständige Richterin will darüber voraussichtlich bei einer Anhörung Ende August befinden. «Die Öffentlichkeit hat ein Interesse an Gerechtigkeit und einem fairen Verfahren, nicht an einem vorschnellen Urteil», heisst es im Antrag der Anwälte Trumps.

Seine Juristen monieren, das zu sichtende Material der Regierung umfasse 11.5 Millionen Seiten und der Download der Dokumente sei nach zwei Tagen immer noch nicht abgeschlossen gewesen. Man habe die Regierung dann um die Übersendung von Festplatten gegeben und speise das Material nun ins System ein. Zur Veranschaulichung war dem Antrag eine Grafik beigefügt, die zeigen soll, dass ein Stapel von 11.5 Millionen Seiten höher sei als die Freiheitsstatue und das Washington Monument. (sda/dpa)

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28 Kommentare
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Auster N
18.08.2023 07:21registriert Januar 2022
Was will er denn enthüllen. Sein Spatzenhirn hat die Aufmerksamkeitspanne eines Käsebrötchens. Er hat in vier Jahre Präsidentschaft, wenn es hoch kommt, vielleicht 3 Minuten zugehört, davon die Hälfte verstanden und einen Viertel davon wieder vergessen. Vermutlich weiss er kaum wo der Eingang zum weissen Haus ist, wenn ihm kein Secret Service Mann den Weg weist.
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ELMatador
18.08.2023 08:13registriert Februar 2020
Wenn trump irgend einen Hauch eines Beweises hätte, hätte er alles schon vor 3 Jahren direkt nach der Wahl publiziert.
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Der Micha
18.08.2023 08:06registriert Februar 2021
Trump hat schon zig Verfahren vom Zaun gebrochen wegen angeblichen Wahlbetrug. Alle Richter gaben ihm und sein Anwaltsteam die Chance dieses Material offen zu legen.

Bis heute konnte er keine Beweise vorlegen. Wie oft will er diese Ausrede noch anwenden?

Und das er ein Verfahren auf April 2026 anstrebt ist der größte Witz des Tages.
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