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USA konfiszieren Schutzmasken für Berlin – ähnliche Vorwürfe aus Frankreich

A woman is wearing a face mask as she walks through the old town in Jena, Germany, Friday, April 3, 2020. Jena becomes first German city to make wearing a face mask mandatory. Starting at the beginnin ...
Eine Frau in Jena schützt sich mit einer Maske vor der Coronavirus-Pandemie.Bild: AP

USA konfiszieren Schutzmasken für Berlin – ähnliche Vorwürfe aus Frankreich

03.04.2020, 17:0003.04.2020, 17:27
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Die Stadt Berlin muss in der Corona-Krise auf eine dringend benötigte Lieferung von 200'000 medizinischen Schutzmasken verzichten. Grund: Die USA haben die Ware in Bangkok konfisziert, wie Innensenator der deutschen Hauptstadt, Andreas Geisel, am Freitag mitteilte.

Die Masken der Klasse FFP-2, die vor Ansteckung mit dem Coronavirus schützen können, waren nach seinen Angaben für die Polizei der Hauptstadt bestimmt. Berlin habe sie bei einem US-Unternehmen bestellt und bezahlt. Nach Recherchen des «Tagesspiegel» wurden sie in China hergestellt, offizielle Angaben dazu lagen nicht vor.

Geisel kritisierte das Vorgehen der USA scharf. «Wir betrachten das als Akt moderner Piraterie», erklärte er. «So geht man mit transatlantischen Partnern nicht um. Auch in globalen Krisenzeiten sollten keine Wildwest-Methoden herrschen.» Die deutsche Bundesregierung müsse bei den USA auf die Einhaltung internationaler Regeln dringen.

Vom Rollfeld weggekauft

Berlin steht mit dem Verlust nicht allein da. Jüngst hatten etwa französische Politiker den USA vorgeworfen, für Frankreich bestimmte Lieferungen von Schutzmasken in China aufzukaufen.

Vertreter von zwei französischen Regionen hatten berichtet, Amerikaner hätten auf dem Rollfeld in China für Frankreich bestimmte Masken gekauft und dabei das Drei- oder Vierfache des Preises bezahlt. Die USA wiesen diese Vorwürfe jedoch zurück.

Zudem hat die US-Administration den amerikanischen Mischkonzern 3M per Gesetz verpflichtet, möglichst viele Atemschutzmasken vom Typ N95, wie sie in Krankenhäusern eingesetzt werden, an die USA zu liefern. Der Konzern produziert auch in China. (sda/dpa)

Auch Deutschland und Frankreich blockierten Masken:

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54 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Eeyore
03.04.2020 17:32registriert Februar 2020
Liebe Nachbarn aus Deutschland und Frankreich da war doch etwas vor ein paar Tagen? Die USA ist nun wohl bei der gleichen Stufe angelangt. Mal schauen vielleicht kehrt ja auch Besinnung ein.
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Lustiger Baum
03.04.2020 17:28registriert April 2019
Jeder ist sich selbst am nächsten.
Geschieht den Ländern zurecht. Haben sie doch genau gleich gehandelt mit der Schweiz.
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Varanasi
03.04.2020 18:20registriert August 2017
Bald wird es wohl auch die Schweiz treffen, Kanada ist auch schon betroffen:

„Nun will der Präsident 3M zwingen, deutlich mehr Masken für den Heimatmarkt herzustellen. 3M werde einen hohen Preis zahlen, schimpfte Trump auf Twitter.
Er teilte mit, dass er das Kriegswirtschaftsgesetz anwenden will, „nachdem wir gesehen haben, was sie mit ihren Masken machen“. Damit kann die Regierung Unternehmen zwingen, für das Land zu produzieren.“

Hoffentlich lernt man daraus, dass man wieder mehr in Europa produziert anstatt in China.
Und auf die USA kann man nicht mehr vertrauen.
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