Das Coronavirus hat die Welt im Griff. In vielen Ländern steigen die Fallzahlen weiterhin bedenklich. Aus den USA werden schon rund 1'200'000 Fälle gemeldet.
Damit du den Überblick darüber behältst, wie sich die Situation in der Welt entwickelt, haben wir folgende Grafiken zusammengestellt:
Dänemark und Österreich gehören in Europa zu den ersten Ländern, welche die ersten Schritte zurück in die Normalität machen. Nach Ostern lockerten beide Länder ihre Massnahmen schrittweise.
In Dänemark dauerten die weitreichendsten Massnahmen damit 28 Tage, in Österreich 29 Tage. In der Schweiz waren es bis am 27. April 41 Tage – allerdings verzeichneten wir zum Zeitpunkt des Lockdowns auch schon deutlich mehr Fälle als Dänemark und Österreich.
Die Lockerungen haben sich in den beiden Ländern bisher nicht negativ auf die Kurven ausgewirkt. In Österreich konnte die Zahl der täglichen Neuansteckungen von über 100 nach Ostern auf konstant unter 100 gedrückt werden. Österreich machte am 4. Mai den zweiten Lockerungsschritt (Besuche in Alters- und Pflegeheimen, älteste Schüler wieder in der Schule).
In Dänemark blieben die Neuansteckungen in etwa auf gleichem Niveau wie vor den Lockerungen. Sie bewegen sich meist knapp über 100 neuen Fällen pro Tag.
Schauen wir auf Europa und die Entwicklung der Fallzahlen. Die Schweizer Kurve glich zu Beginn sehr stark jener von Italien. In Italien sind mittlerweile laut Zahlen der WHO 29'684 Menschen an der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben, die Fallzahlen sind deutlich höher als jene in China. Ein solches Szenario konnte in der Schweiz deutlich verhindert werden, die Kurve verläuft viel flacher. Zum Glück flacht sie auch in Italien jetzt langsam ab.
Auch im Gegensatz zu Frankreich haben sich die Zahlen in der Schweiz deutlich langsamer entwickelt. Frankreich ist der Schweiz fünf bis sieben Tage voraus. In unserem Nachbarland im Westen sind bislang 25'769 Personen an Covid-19 verstorben.
In Deutschland dagegen sah es mit rund acht Tagen Verspätung ähnlich aus wie in Italien, was die Anzahl Fälle angeht. Immerhin flachte die Kurve etwas früher ab:
Auch die Sterberate in Deutschland entwickelte sich von Anfang an sehr viel tiefer. Bei 166'091 bestätigten Fällen verzeichnet die Bundesrepublik 7119 Todesfälle, das entspricht einer Todesrate von etwa 4,3 Prozent. Allerdings werden die Todesfälle in Deutschland etwas anders gezählt als in Italien, wo alle Toten, welche den Virus in sich tragen, auch als Corona-Opfer gelten.
Am meisten Fälle in Europa weist Spanien aus. Die Kurve der Ansteckungen ist steiler als jene aus Italien, insgesamt wurden trotz etwa acht Tagen Rückstand schon mehr Fälle verzeichnet und auch die Todesfälle häufen sich stark. Doch auch in Spanien gilt: Langsam flacht die Kurve ab. Dazu kommt, dass die Meldungen an die WHO in den letzten Tagen nach unten korrigiert wurden.
Die WHO meldete am Mittwoch 25'857 Todesfälle. Das sind noch knapp 4000 weniger als in Italien. Die Sterberate steigt auch langsam an und liegt in Spanien bei rund 11,7 Prozent.
In Österreich breitete sich das Coronavirus im Gegensatz dazu wenig aus. In unserer unmittelbaren Umgebung ist Österreich das Land mit der flachsten Kurve:
Aus Österreich wurden der WHO bis am Sonntag 608 Todesfälle gemeldet. Österreich öffnet sich ab dem 14. April schrittweise wieder (siehe oben).
Grossbritannien hatte zu Beginn einen flachen Verlauf, dann zog die Kurve jedoch an. Lange lag sie auf der Entwicklung wie Frankreich, doch die Fallzahlen zogen leider nochmals an, ein Abflachen der Kurve ist noch nicht geschehen. Gestorben sind bisher 30'076 Briten:
Schweden geht bekanntlich einen Sonderweg und hat keine weitgehenden nationalen Massnahmen beschlossen. Die Kurve verläuft ziemlich flach, allerdings zieht sie in den letzten Tagen etwas an und nähert sich den Schweizer Fallzahlen. Gestorben sind in Schweden aber schon 2941 Menschen – deutlich mehr als in der Schweiz.
Die USA ist seit dem 29. März das am stärksten betroffene Land der Welt. Die Kurve ist hier in absoluten Zahlen am steilsten. Im Vergleich fallen die Kurven für Spanien, Italien und Frankreich – ebenfalls sehr stark betroffene Länder – nahezu flach aus:
Die USA haben aber auch mehr Einwohner als alle vier anderen Länder zusammengenommen. Etwas besser sieht es für die USA im Vergleich pro Einwohner aus. Allerdings sind die USA da auf Überholkurs. Für die Schweiz sieht es insgesamt weniger gut aus:
Spanien sieht in dieser Grafik am schlechtesten aus. In der Schweiz flacht die Kurve merklich ab. Was lässt sich aus dieser Kurve interpretieren? Grundsätzlich verbreitet sich das Virus in bevölkerungsreichen Ländern genau gleich wie in bevölkerungsarmen.
Je mehr Einwohner ein Land jedoch hat, desto länger kann sich das Virus weiter verbreiten, weil der Pool an potenziell Infizierten grösser ist. Die Kurve der USA zeigt auch hier steil nach oben und nähert sich spanischen Verhältnissen.
Der Blick auf die Karte zeigt es: Es gibt kaum noch ein Land, das nicht vom Coronavirus betroffen ist. Einzig die hier schwarz eingefärbten Länder haben gemäss der WHO noch keinen Fall gemeldet. Konkret sind dies:
Das muss nicht heissen, dass es auch keine Fälle gab. Die allermeisten der 16 Staaten sind entweder kleine Inseln oder sehr verschlossen (z. B. Nordkorea). Seit dem 4. Mai kam kein neues Land mehr dazu.