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Anna Sorokin gibt erstes Interview nach Entlassung: Das will sie nun tun

Hochstaplerin Anna Sorokin gibt ihr erstes Interview – und entschuldigt sich (fast)

10.10.2022, 10:4510.10.2022, 15:58
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Fast fünf Jahre sass Anna Sorokin in den USA im Knast. Mehrere Jahre lang gab sich die gebürtige Russin mit deutscher Vergangenheit in New York als reiche Erbin aus. Sie nannte sich Anna Delvey und erschlich sich Geld für ihren teuren Lebensstil.

Im Oktober 2017 kam sie schliesslich in Untersuchungshaft, 2019 wurde sie verurteilt und 2021 kam sie in Abschiebehaft. In der Zwischenzeit hatte sie einen Deal mit Netflix geschlossen und mit «Inventing Anna» weltweite Berühmtheit erlangt. Jetzt wurde Anna Sorokin auf Bewährung aus der Haft entlassen und gab in der «New York Times» ihr erstes Interview.

Sie sei in erster Linie froh, dass es mit der Entlassung geklappt habe. «So viele Einwanderungsanwälte haben mir gesagt, dass ich eher auf den Mars abgeschoben werde, als dass ich in New York rauskomme», so die 31-Jährige. Sie habe für ihren Verbleib gekämpft und ihr Ziel schliesslich erreicht.

«So viele Leute können es kaum erwarten, dass ich etwas Verrücktes oder Illegales tue und wieder ins Gefängnis komme.»
Anna Sorokin in der «New York Times»

Obwohl das Gericht ihr nicht glaube, besteht sie darauf, dass sie sich im Gefängnis verändert habe: «Ich bedauere die Art und Weise, wie sich die Dinge entwickelt haben», sagt die Hochstaplerin – «fast» eine Entschuldigung, kommentiert die «New York Times».

FILE - Anna Sorokin sits at the defense table during jury deliberations in her trial at New York State Supreme Court, on April 25, 2019, in New York. Sorokin, whose exploits posing as a German heiress ...
Sorokin bei ihrer Verurteilung im April 2019.Bild: keystone

«Schaffe eine Menge Arbeitsplätze»

Und was tut die Hochstaplerin nach ihrer Entlassung? Sie arbeite an verschiedenen «Projekten». Sie will einen Podcast starten, ein Buch schreiben und sich für Justizreformen in den USA einsetzen. Was sie sicher nicht will: «So viele Leute können es kaum erwarten, dass ich etwas Verrücktes oder Illegales tue und wieder ins Gefängnis komme. Diese Genugtuung möchte ich ihnen nicht geben.»

Sorokins Abschiebungsprozess könnte sich noch eine Weile hinziehen, deshalb werde sie nun eine Zeitlang in New York bleiben. Wie lange sie auf einen gesicherten Aufenthaltsstatus warten muss, weiss sie nicht. Sie meint aber: «Mein Einwanderungsverfahren beginnt gerade erst. Ich schaffe eine Menge Arbeitsplätze für Anwälte. Also sind alle glücklich.» (leo)

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11 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Bene883
10.10.2022 11:20registriert Juli 2014
USA Style, mach etwas möglichst illegales, schau dass die Medien aufspringen und werde Steinreich damit. Viel kaputter geht ein (Justiz)system nicht.
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sansibar
10.10.2022 12:34registriert März 2014
Null Sympathie für diese Frau. Und null Glauben, dass ihr irgendwas leid tut oder sie sich verändert habe.
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