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Der eskalierende Zollstreit sorgt auch in dieser Woche für Chaos an den Märkten. Weltweit spitzt sich die Lage an der Börse zu – auch in der Schweiz.
09.04.2025, 21:3111.04.2025, 11:55
- US-Präsident Donald Trump hat am 2. April ein gewaltiges Zollpaket verkündet. Am 9. April ruderte Washington jedoch zurück und verkündete eine 90-tägige Pause. Ausser gegenüber China.
- Die Zollankündigungen haben dafür gesorgt, dass die Aktienmärkte abstürzten. Die Ankündigung der Zoll-Pause führte jedoch wieder zu einer Erholung der Kurse.
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Im Handelskonflikt zwischen der EU und den USA haben beide Seiten Massnahmen auf Eis gelegt. Doch aus Brüssel kommen bereits Signale, was passieren kann, sollten Verhandlungen scheitern.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen zieht Abgaben für amerikanische Tech-Riesen wie Google und Meta in Betracht. Falls die Verhandlungen im Handelskonflikt mit der US-Regierung von Präsident Donald Trump nicht zufriedenstellend verliefen, gebe es viele mögliche Gegenmassnahmen, sagte sie der «Financial Times». So könnte man zum Beispiel eine Abgabe auf die Werbeeinnahmen digitaler Dienste erheben, sagte sie.
Die EU hatte am Donnerstag angekündigt, geplante Gegenzölle auf US-Produkte vorerst für 90 Tage auszusetzen. Zuvor hatte auch die US-Seite eine Pause von gleicher Dauer angekündigt und von ihr verhängte Sonderabgaben auf Importe aus anderen Ländern teilweise auf Eis gelegt. (awp/sda/dpa)

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Nach dem fulminanten Aufschwung vom Vortag haben die US-Aktienmärkte am Donnerstag wieder den Rückwärtsgang eingelegt. Der Dow Jones Industrial schloss 2,50 Prozent tiefer bei 39'593,66 Punkten. Der marktbreite S&P 500 gab um 3,46 Prozent auf 5268,05 Zähler nach. Für den technologielastigen Nasdaq 100 ging es am Ende nach einem schwankungsanfälligen Handel um 4,19 Prozent auf 18'343,57 Punkte abwärts.
Der weiter schwelende Zollkonflikt der USA mit dem Rest der Welt bleibt das Hauptthema an den Börsen. Die US-Regierung teilte am Donnerstag mit, dass sich die von Präsident Donald Trump auf den Weg gebrachten US-Zölle gegen China auf insgesamt 145 Prozent belaufen – und nicht 125 Prozent, wie das Weisse Haus zuvor mitgeteilt hatte.
Bei den früheren Angaben waren bereits eingeführte Zölle in Höhe von 20 Prozent nicht einberechnet, die Trump wegen Chinas Rolle bei der Herstellung der Droge Fentanyl in den vergangenen Monaten erhoben hatte. Die überraschend etwas tiefer als erwartet ausgefallene Inflation im März fand angesichts der Zollthematik weniger Beachtung.
Tags zuvor hatten die US-Anleger mit spürbarer Erleichterung auf Trumps ausgerufene Zollpause für viele Länder - ausser China - reagiert. Der Dow hatte knapp 8 Prozent gewonnen, der S&P 500 fast 10 Prozent. Der Nasdaq 100 hatte sogar um mehr als 12 Prozent zugelegt. (sda/awp)

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Der Schweizer Pharma-Gigant Novartis plant, 23 Milliarden US-Dollar in den USA zu investieren. Dies bestätigte die Firma gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Damit sollen 10 Standorte erweitert und gebaut werden – darunter auch ein neues Forschungszentrum im kalifornischen San Diego. Insgesamt sollen damit rund 4000 neue Arbeitsplätze in den USA geschaffen werden.
Den Grund für die Entscheidung hat Novartis nicht bekannt gegeben, doch er ist offensichtlich: US-Präsident Trump hat am Dienstag angedroht, Zölle auf pharmazeutische Importe zu erheben. Diese waren von seiner Zollpolitik bislang verschont worden – doch die Investoren fürchten sich trotzdem. So hat die Novartis-Aktie seit dem grossen Zollhammer vor einer Woche um rund 12 Prozent an Wert verloren. (cpf)
US-Präsident Donald Trump hat an einer Kabinettssitzung zugegeben, dass sich seine Zollpolitik negativ auf die amerikanischen Märkte auswirke. Er sprach von einem «schwierigen Übergang», den es immer gebe. Aber: «Es war der grösste Tag in der Geschichte der Märkte.» Damit spielt Trump auf die kurzfristige Erholung der Märkte am Mittwoch an.
Er hatte dann nämlich verkündet, dass seine zahlreichen Zölle für 90 Tage ausgesetzt werden, wenn die betroffenen Länder keine Gegenzölle erheben. Als Reaktion darauf hatte EU-Ratspräsidentin Ursula Von der Leyen verkündet, dass die von der EU ausgesprochenen Gegenzölle ebenfalls für 90 Tage eingefroren würden. Trump gibt sich weiterhin zuversichtlich und ist zufrieden: «Wir versuchen, die Welt dazu zu bringen, uns fair zu behandeln.»

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Nach der angesprochenen Erholung am Mittwoch hat der US-Leitindex Dow Jones allerdings am Donnerstag bereits wieder mit einem Minus eröffnet. (cpf)
Der Schweizer Aktienmarkt hat am Donnerstag kräftig zugelegt. Er konnte die im frühen Handel erzielten Gewinne aber nicht halten. Grund für die Kursgewinne war die am Vorabend angekündigte Zollpause der USA. Der Leitindex SMI schloss nach einem Tageshoch auf 11'807 Punkten noch um 3,28 Prozent höher auf 11'244,59 Punkten.
Ein Tagesplus von aktuell 3,3 Prozent sehe zwar gut aus, sei aber nach dem massiven Einbruch des SMI nach Ankündigung der US-Zölle in der vergangenen Woche wohl erst ein zaghafter Erholungsversuch, meinte ein Händler. Dass die Gewinne im Tagesverlauf abschmolzen, hatte auch mit einer negativen US-Eröffnung zu tun. Dort verflog die Euphorie vom Vorabend.
Die 90-tägige Pause biete einen gewissen Verhandlungsspielraum, aber der Basistarif von 10 Prozent bleibe in Kraft und darüber hinaus drohe China nun ein massiver Zoll von 125 Prozent, hiess es am Markt. Allein das Basisszenario der Zölle von 10 Prozent könnte das US-Wirtschaftswachstum deutlich reduzieren.
Die unberechenbare US-Zollpolitik dürfte die Märkte zudem wohl weiterhin durcheinanderwirbeln und enorme Unsicherheit bringen, meinte ein Händler. In den vergangenen Wochen sei sehr viel Porzellan zerschlagen worden.
Wie gross die Unsicherheit an den Märkten ist, zeigte sich auch bei den Devisen. So gewann der Schweizer Franken, der in unsicheren Zeiten als «sicherer Hafen» gefragt ist, deutlich an Wert. Für einen Dollar müssen aktuell weniger als 0,83 Franken bezahlt werden – was einem Mehrjahrestief entspricht. Auch der Euro/Franken-Kurs ist auf Talfahrt und ist unter die Marke von 0,93 gerutscht. (awp/sda)
Nach längerer Unsicherheit über den genauen Betrag der US-Zölle auf China herrscht Klarheit: Die USA erheben mittlerweile 145 Prozent Zölle auf chinesische Importe, wie ein Beamter des Weissen Hauses gegenüber CNBC bestätigte. Präsident Trump hatte mit seinem letzten Erlass die Zölle für China von 84 Prozent auf 125 Prozent gehoben – dazu kommen aber noch zusätzliche Strafzölle in der Höhe von 20 Prozent, die wegen angeblicher Fentanyl-Importe erlassen wurden. (cpf)
Nach Verkündung der 90-tägigen Pause im Zollkonflikt setzt die Regierung von US-Präsident Donald Trump nun auf Verhandlungen mit einzelnen Staaten. Es gebe bereits spezifische Angebote von mehr als 15 Ländern, sagte Trumps Direktor des Nationalen Wirtschaftsrates, Kevin Hassett, im Sender Foxnews.
Das bedeute nicht, dass es eine Einigung gebe, aber es bedeute, dass Vertreter verschiedener Länder anriefen und klare Angebote auf den Tisch legten. Trump hatte mehrfach gesagt, dass es keine Lösung von der Stange geben werde, sondern er auf Verhandlungen über massgeschneiderte Ergebnisse setze.
Nach früheren Angaben der Regierung hatten schon Vertreter von über 75 Länder im Weissen Haus angerufen und ihre Bereitschaft zu Gesprächen bekundet. Auf einen Anruf aus China hatte Trump nach eigenen Angaben bis Mittwoch vergeblich gewartet.
Hassett sagte in dem Interview, es sei ein Treffen mit führenden Mitarbeitern geplant und dann wolle man dem Präsidenten eine Liste mit Prioritäten vorlegen, die Trump nach Meinung der Experten setzen sollte. (awp/sda/dpa)
Am Donnerstag ist der US-Leitindex Dow Jones zur Eröffnung um 2,03 Prozentpunkte gesunken. Am Vortag hatte er sich vorerst von seiner mehrtägigen Talfahrt erholt, als US-Präsident Donald Trump angekündigt hatte, seine diversen Strafzölle auszusetzen, doch es scheint, als ob die Investoren weiter verunsichert sind. (cpf)
Ursula von der Leyen hat in einem Post auf X angekündigt, die Zölle auf US-Waren, die die EU als Gegenmassnahme auf Trumps Zollhammer angekündigt hat, für 90 Tage zu pausieren. «Wir wollen Verhandlungen eine Chance geben», schrieb die EU-Kommissionspräsidentin am Donnerstagmittag auf dem Kurznachrichtendienst. Gemäss der EU-Kommissionspräsidentin reagiere die EU damit auf Trumps jüngste Ankündigung, die hohen Zölle – ausser für China – für 90 Tage zu sistieren, um mit den betroffenen Ländern in Verhandlungen zu treten. (hah)

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Der Schweizer Aktienmarkt ist im Anschluss an die am Vorabend angekündigte Zollpause der USA mit massiven Gewinnen in die Sitzung gestartet. Mittlerweile ist die anfängliche Euphorie aber einer etwas nüchterneren Betrachtungsweise gewichen, denn das anfänglich Plus des SMI von über 8 Prozent hat sich beinahe halbiert.
Ein Tagesplus von mehr als 4 Prozent ist natürlich noch immer sehr aussergewöhnlich, angesichts der extrem hohen Volatilität seit Ankündigung der «reziproken» Zölle der USA vom vergangenen Mittwoch und des Absturzes des Leitindex um mehr als 13 Prozent innert weniger Tage könnte man dies allerdings beinahe auch als «zaghaften Erholungsversuch» betiteln. (awp/sda)
Der Schweizer Aktienmarkt ist im Anschluss an die am Vorabend angekündigte Zollpause der USA fulminant in die Sitzung vom Donnerstag gestartet. Mit dem aktuellen Plus von rund 7 Prozent macht der SMI allerdings lediglich einen Teil der massiven Kursverluste der vergangenen fünf Börsentage wett.
Für den Moment allerding zeigen sich die Marktteilnehmer erleichtert. Beinahe etwas untergegangen ist nebst der Zollthematik der Abschluss des Koalitionsvertrags in Deutschland, der ebenfalls für einen positiven Unterton sorgt. In Wirtschaftskreisen wird dieser trotz vorhandener Skepsis grundsätzlich begrüsst.
Die Kehrtwende bei den US-Zöllen macht sich auch an den Devisenmärkten bemerkbar. So hat sich der US-Dollar zwar über Nacht auf 0,8514 von 0,8552 Fr. wieder etwas abgeschwächt. Im Vergleich zu den 0,8383 Franken vom Mittwochnachmittag – also bevor US-Präsident Trump seine kurz davor eingeführten Zölle wieder aussetzte – notiert der «Greenback» aber weiterhin klar höher. (awp/sda)
(awp/sda)
Am Schweizer Aktienmarkt zeichnet sich am Donnerstag nach der Kehrtwende bei den US-Zöllen wie an anderen Börsen weltweit ein Kursfeuerwerk ab. Trump setzte am Vorabend die kurz davor in Kraft getretenen «reziproken» Zölle ausser für China wieder aus – zumindest für 90 Tage. Vorerst soll einzig ein universeller Zollsatz in Höhe von 10 Prozent gelten. In der Folge zogen der Dow Jones um knapp 8 Prozent, der S&P 500 um mehr als 9 Prozent und der Nasdaq Composite gar um über 12 an.
Beim Broker IG notiert der SMI derzeit 7,4 Prozent oder gut 800 Punkte höher bei rund 11'660 Punkten. Damit würde in etwa die Hälfte des massiven Absturzes um mehr als 13 Prozent allein über die vergangenen fünf Börsentage wieder wettgemacht. In ähnlichem Mass erholen sich auch der Nikkei In Japan oder der vorbörsliche Dax in Deutschland.
Auch am Devisenmarkt schlägt sich der Kurswechsel der USA nieder. So hat sich der Schweizer Franken bereits am Mittwochabend gegenüber dem US-Dollar und dem Euro wieder abgeschwächt, nachdem er zuvor im Bereich von Allzeit- oder Mehrjahreshochs notiert hatte.
Händler vermuteten bereits am Vortag, dass der Druck auf Trump von Seiten einiger US-Milliardäre, die durch den Kurseinbruch an den Märkten massive Verluste erlitten haben, gestiegen sei. Mit Blick auf den neuesten Kurswechsel hiess es in Marktkreisen aber auch, dass der Schaden durch den Vertrauensverlust in die Verlässlichkeit der Politik dennoch bereits angerichtet sei. (awp/sda)
Nach dem Kurswechsel von US-Präsident Donald Trump in seiner Zollpolitik bleibt die Unsicherheit für Unternehmen laut dem Wirtschaftsdachverband Economiesuisse bestehen. Zölle von zehn Prozent auf Schweizer Exporte seien noch immer hoch, sagte Jan Atteslander, Leiter Aussenwirtschaft beim Dachverband, zum Schweizer Radio und Fernsehen (SRF).
Auch die vorerst gesenkten Zölle seien im Fall der «ungerechtfertigt», sagte Atteslander in der SRF-Sendung «Heute Morgen» vom Donnerstag. Insgesamt sei die Kehrtwende aber eine gute Nachricht für die Schweizer Wirtschaft. Diese war zuvor mit US-Importzöllen von 31 Prozent konfrontiert.
Die Schweizer Firmen würden nun analysieren, welche Auswirkungen die US-Importzölle von zehn Prozent auf sie hätten. Die Unternehmen würden «vor allem nach vorne schauen», sagte der Vertreter von Economiesuisse.
Der Zollsatz von zehn Prozent auf Importe in die USA soll vorerst für 90 Tage gelten. Das verschaffe der Diplomatie Zeit, sagte Atteslander. Vom Bundesrat erwarte der Wirtschaftsdachverband, dass er tue, was er in den letzten Tagen «sehr gut» gemacht habe: Einen kühlen Kopf bewahren, entschlossen handeln und mit den USA im Gespräch bleiben. (sda)

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Donald Trump setzt die angekündigten Zölle vorerst aus.
Trotz weiterer Zölle gegen China öffneten die Märkte in der Volksrepublik und der chinesischen Sonderverwaltungsregion Hongkong positiv. Der CSI-300-Index, der die wichtigsten chinesischen Festlandaktien abbildet, lag zu Beginn bei 3749,13 Punkten und stieg damit 1,7 Prozent im Vergleich zum Vortagsschluss. In Hongkong öffnete der Hang-Seng-Index bei 20'810,43 Punkten und damit einem Plus von 2,7 Prozent. An der Börse in Seoul kletterte der Leitindex KOSPI um mehr als 5 Prozent.
In Taiwan reagierten die Anleger noch deutlich positiver. Der Leitindex des Inselstaates sprang zur Eröffnung um 9,2 Prozent hoch. Taiwan, das sich einer ständigen Bedrohung durch China ausgesetzt sieht, das die Inselrepublik zu seinem Gebiet zählt und sie sich einverleiben will, sagte Washington seine Bereitschaft zu, über die Reduzierung aller Zölle zu verhandeln und mehr Waren aus den USA zu importieren. Die USA sind Taiwans wichtigster Verbündeter im Konflikt mit China. (sda/dpa)
Die Aktienbörse in Tokio hat angesichts der überraschend von US-Präsident Donald Trump verkündeten Zollpause zur Aufholjagd angesetzt. Nach der kräftigen Kurserholung an der Wall Street schoss auch der 225 Werte umfassende Nikkei-Index in Tokio steil nach oben.
Rund zweieinhalb Stunden nach Handelsbeginn notierte das Börsenbarometer einen satten Aufschlag von 2698,44 Punkten oder 8,51 Prozent und notierte beim Zwischenstand von 34'412,47 Punkten.
Trump hatte zuvor nach heftigen Turbulenzen an den Börsen und Finanzmärkten seinen Kurs geändert und gerade erst in Kraft getretene Zusatzzölle für 90 Tage ausgesetzt. Für die meisten Länder soll aber weiter ein allgemeiner Importzoll von zehn Prozent gelten. Die Zölle für Waren aus Japans Nachbarland China erhöhte Trump unterdessen weiter auf nun 125 Prozent. (sda/dpa)

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Als Bundeskanzler möchte Friedrich Merz möglichst rasch zu US-Präsident Donald Trump nach Washington reisen. «Wir werden uns bald sehen», kündigte der CDU-Vorsitzende im ARD-«Brennpunkt» an, schränkte allerdings ein: «Es gibt noch keinen Termin.» Vor einer solchen Reise sei zudem noch eine Abstimmung innerhalb der EU notwendig – etwa zu den Fragen von Zöllen. «Ich möchte in Washington nicht allein für Deutschland sprechen, ich möchte im Namen auch der anderen europäischen Staaten etwas sagen», sagte Merz. «Für mich hat die Priorität Europa.» (sda)

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Kaum waren sie in kraft, setzte er sie schon wieder aus: Donald Trump hat 75 Ländern im Zollstreit eine Gnadenfrist von 90 Tagen gewährt. Nur China trifft es härter als zuvor, der Tarif wurde auf 125 Prozent erhöht. Für die anderen Länder gilt ein universeller Tarif von 10 Prozent. Grund für den Entscheid sei die Nervosität der Menschen gewesen, erklärt Trump am Mittwoch im Weissen Haus. Die Leute seien «ein bisschen ängstlich» geworden. Der US-Präsident stellt sein Handeln nicht gerade unter den Scheffel: «Man sagt, es war der grösste Tag der Finanzgeschichte.» (vro)

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Die Zollpause dürfte sich am Donnerstag auch positiv auf den Aktienhandel in der Schweiz auswirken. Nachbörslich legt der Swiss Market Index (SMI) gemäss den Berechnungen von IG um rund 7 Prozent zu. Am Mittwoch hatte er wegen des Zollstreits gut 4 Prozent verloren.
Im Gegenzug gibt der Franken, der im Tagesverlauf wegen seiner Eigenschaft als «sicherer Hafen in unsicheren Zeiten» markant an Wert gewonnen hatte, nun deutlich nach. Der USD/CHF-Kurs ist entsprechend hochgeschnellt auf 0,8553, nachdem das Tagestief bei unter 0,84 lag. Der EUR/CHF-Kurs stieg ebenfalls deutlich auf 0,9373, nachdem er im Tageslauf beinahe ein neues Allzeittief erreicht hatte.
Der Bitcoin ist derweil über 81'000 US-Dollar geklettert. Vor den Äusserungen Trumps hatte er noch deutlich weniger als 78'000 Dollar gekostet. (vro/sda)
Donald Trump gibt im Zollstreit mit China nicht klein bei. Auf Einfuhren aus China hat er nun einen Zoll von 125 Prozent verhängt. Gleichzeitig soll es für einige Länder eine 90-tägige Zollpause geben. Das verkündete er auf der Plattform Truth Social. «Aufgrund fehlenden Respekts, den China gegenüber den Weltmärkten zeigt, erhöhe ich den Zolltarif der USA für China per sofort auf 125 Prozent», teilt er dort mit. Für 75 andere Länder soll es eine Verschnaufpause von 90 Tagen geben. Dies, um eine Lösung im Handelsstreit zu finden. Für diese Länder gelte ab sofort ein Gegenseitigkeitstarif von 10 Prozent. Es handle sich um Länder, die keine Gegenmassnahmen auf seine Zollankündigungen ergriffen hätten. Auch die Schweiz dürfte dazu zählen.
Die Ankündigung, gleichzeitig die Zölle für andere Länder für 90 Tage auszusetzen, sorgte an den Börsen für eine sofortige Reaktion. So stieg etwa der S&P-500-Index um acht Prozent, der NASDAQ-Index um neun Prozent.

Bild: AP
Der Schweizer Aktienmarkt hat am Mittwoch den Absturz beschleunigt, nachdem der Handelskrieg zwischen China und den USA voll ausgebrochen war. Der Gesamtmarkt SMI gab bis Handelsschluss um 4,15 Prozent nach. Zeitweise hatte der SMI gar über 650 Punkte verloren und war knapp unter die Marke von 10'700 Zählern gefallen. Das war der grösste Einbruch seit dem 12. März 2020, als die Corona-Pandemie in der Schweiz ausbrach. Damals rasselte der Leitindex um 9,6 Prozent in die Tiefe. Seit Trump die Welt mit seiner Zollkeule am so genannten «Liberation Day» am 2. April schockte, hat der SMI 14,2 Prozent eingebüsst. (awp/sda)
(dab/kek/sda)
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