Immer wieder passiert, es, dass Menschen nach Monaten oder Jahren aus dem Koma erwachen. Das steht dann häufig in den Schlagzeilen – weil es selten ist, vor allem nach vielen Jahren. Denn je länger ein Koma dauert, desto grösser ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Mensch nicht mehr erwacht.
In der Regel dauert ein Koma wenige Tage bis maximal einige Wochen. Mediziner unterscheiden verschiedene Phasen, das Wachkoma und das künstliche Koma sind Sonderformen.
Ein Koma ist keine Erkrankung, sondern ein Zustand: Der betroffene Mensch lebt zwar, ist aber bewusstlos. Es ist so, als ob er schlafen würde: Er reagiert gar nicht oder nur sehr schwach auf äussere Reize wie Schmerz, Licht oder die Stimme eines anderen Menschen.
Experten unterscheiden verschiedene Schweregrade eines Komas.
Komapatienten werden meist intensiv versorgt. Oft müssen sie künstlich beatmet oder ernährt werden. Bei der Therapie wird die Erkrankung behandelt, die das Koma ausgelöst hat. Dazu kommen Massnahmen, die das Gehirn ansprechen in der Hoffnung, seine Sinne zu wecken.
Die Bewusstlosigkeit kann sehr viele verschiedene Ursachen haben. Häufig ist das Gehirn verletzt nach einem schweren Unfall, etwa durch ein Schädel-Hirn-Trauma. Manchmal ist aber auch äusserlich nichts zu sehen, trotzdem ist im Inneren des Schädels ein schwerer Schaden entstanden.
Eine Hirnquetschung kann schwere Symptome hervorrufen, eine Gehirnerschütterung dagegen verläuft meist leichter. Blutungen im Gehirn können ein Koma verursachen, ebenso wie ein zu hoher Blutdruck im Kopf. Umgekehrt kann ein Schlaganfall die Blutzufuhr so verringern, dass Betroffene bewusstlos werden.
Auch eine Gehirn- oder Hirnhautentzündung kann die Funktionen im Kopf so stark beeinträchtigen, dass Menschen ins Koma fallen. Andere Ursachen sind Tumore, Stoffwechsel- oder Hormonstörungen und Vergiftungen durch Drogen oder Medikamente.
Das Wachkoma nennen Ärzte auch «apallisches Syndrom». Etwa 5'000 Menschen leben in Deutschland im Wachkoma. Betroffene wirken wach, denn ihre Augen sind geöffnet. Kommunizieren können sie nicht, und ob sie etwas von ihrer Umwelt wahrnehmen, lässt sich häufig nicht nachweisen.
Manchmal aber gelingt es Patienten, gewisse Punkte in einem Raum zu fixieren. Dies war beispielsweise der Fall bei einer Frau aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, die nach 27 Jahren erwachte: Sie hatte des Öfteren ihren Sohn angesehen. Dass Betroffene wie sie aus dem Wachkoma erwachen, ist möglich, geschieht aber selten.
In diesem Fall versetzen Mediziner einen Patienten absichtlich mithilfe von Narkosemitteln in ein Koma. Sie sind also nicht wirklich im Koma, sondern betäubt. Sinn des künstlichen Komas ist es, schwer kranke oder verletzte Menschen zu schonen und ihnen dabei zu helfen, schneller gesund zu werden. Manchmal erinnern sich Patienten an Dinge, die während des künstlichen Komas passiert sind.
Dieses sehr seltene Syndrom ist eine fast vollständige Lähmung eines Menschen. Patienten können meistens weder das Gesicht noch ihren Körper bewegen. Auch Kauen und Schlucken sind nicht möglich. Betroffene sind bei aber bei vollem Bewusstsein. Manche können lernen, mit den Augen zu kommunizieren.
Bei vielen Patienten, die im Koma liegen, ist das Bewusstsein noch vorhanden, auch wenn sie sich nicht ausdrücken können. So reagieren manche mit stärkerer Atmung oder einem schnelleren Herzschlag, wenn sie berührt werden, insbesondere von geliebten Menschen. Darum sollten sich Pflegende und Angehörige immer so verhalten, als wäre der Komapatient bei vollem Bewusstsein.
Verwendete Quellen: