International
Wissen

Privatfirma fliegt heute zum Mond – hier kannst du live dabei sein

Start geglückt! Privatfirma fliegt zum Mond – hier kannst du live dabei sein

Über 50 Jahre nach der letzten Apollo-Mission will ein Privatunternehmen die USA wieder zurück auf den Mond bringen. Warum das riskant werden könnte.
08.01.2024, 07:5008.01.2024, 08:31
Laura Helbig / t-online
Mehr «International»
Ein Artikel von
t-online

Heute Montag ist es so weit. Zum ersten Mal seit über 50 Jahren – seit der letzten Apollo-Mission im Jahr 1972 – ist wieder ein amerikanisches Raumschiff in Richtung Mond gestartet. Allerdings wird diese Mission nicht von der Nasa, der amerikanischen Luft- und Raumfahrtbehörde, durchgeführt.

Hier kannst du den Livestream mitverfolgen:

Bei «Peregrine Mission One» handelt es sich um einen kommerziellen Flug des privaten US-amerikanischen Raumfahrtunternehmens Astrobotic Technology. Das Landemodul «Peregrine» (englisch für «Wanderfalke») hob am Montagmorgen gegen 8.18 Uhr unserer Zeit mithilfe einer «Vulcan»-Rakete des Unternehmens United Launch Alliance von Cape Canaveral in Florida ab.

Nach einer Umrundung der Erde soll sich das Gefährt zunächst in die Umlaufbahn des Mondes begeben, bevor es am 23. Februar zur Landung auf der Oberfläche des Erdtrabanten ansetzen will. Doch die Voraussetzungen für die Mission sind nicht gerade ideal.

Mission könnte riskant werden

Zum einen ist es bisher keinem privaten Unternehmen je gelungen, ein Raumfahrzeug sanft auf der Oberfläche des Mondes oder eines anderen Himmelskörpers landen zu lassen. Zum anderen ist die Rakete vom Typ «Vulcan» bisher noch nie geflogen – auch wenn die Vorgänger-Raketen von United Launch Alliance bisher einwandfrei funktionierten.

epa11062826 The United Launch Alliance Vulcan Centaur rocket, part of the Astrobotic Peregrine Mission One, is docked at the Space Launch Complex 41 at Kennedy Space Center on Merritt Island, Florida, ...
Die Rakete vom Typ «Vulcan» ist bisher noch nie geflogen.Bild: keystone

Der CEO von Astrobotic, John Thornton, sieht der Mission mit gemischten Gefühlen entgegen. «Es ist spannend und aufregend, aber ich habe auch ein bisschen Angst, weil viel auf dem Spiel steht», zitiert ihn der «Guardian».

Peregrine ist die erste Mission, die im Rahmen der CLPS-Initiative (Commercial Lunar Payload Services) der Nasa fliegt. Dabei handelt es sich um ein neues Programm, bei dem die Raumfahrtbehörde private Unternehmen für die Lieferung wissenschaftlicher Ausrüstung zum Mond bezahlt.

Neben einigem Equipment der Nasa befindet sich an Bord ein kleiner Rover der Carnegie Mellon University in Pittsburgh, Pennsylvania (USA). Er soll der erste US-Roboter auf dem Mond werden.

Peregrine hat Asche vom «Star Trek»-Erfinder an Bord

Allerdings hat Peregrine auch noch andere interessante Fracht an Bord: Eine Kopie von Wikipedia, eine mit einem Bitcoin aufgeladene Münze und sogar «Mondkisten» von DHL, die etwa Bücher, Fotografien und Gestein vom Mount Everest enthalten.

26/12/2023 Ilustración de Peregrine Mission 1 POLITICA INVESTIGACIOIN Y TECNOLOGÍA NASA, %G Aton_861499 *** 26 12 2023 Peregrine Mission Illustration 1 POLICY RESEARCH AND TECHNOLOGY NASA, G Aton 8614 ...
Eine Darstellung des «Peregrine»-Mondlanders auf dem Boden des Erdtrabanten: Am 8. Januar soll die Mission starten.Bild: www.imago-images.de

Und noch eine Besonderheit soll zum Mond befördert werden – nämlich die Asche von verstorbenen Menschen, unter anderem Gene Roddenberry, dem Erfinder von Star Trek. Möglich machen das die Weltraumbestattungsunternehmen Elysium Space und Celestis.

Peregrine soll aber nicht nur diese Fracht ins All bringen, sondern auf dem Mond auch Untersuchungen anstellen. Dazu soll ein uralter Lavastrom namens Sinus Viscositatis angesteuert werden. Mithilfe von diversen Instrumenten sollen etwa Strahlungswerte, das Magnetfeld und die Gasschicht des Mondes gemessen werden, um die Risiken künftiger bemannter Mission zu erforschen und zu minimieren. Zudem soll untersucht werden, inwiefern der Mond nützliche Ressourcen bieten kann.

Im Rahmen der CLPS-Initiative soll bereits Mitte Februar ein weiteres Raumgefährt des texanischen Unternehmens Intuitive Machines starten. Da es einen direkteren Weg zum Mond nimmt als Peregrine, könnte es sogar noch vorher landen.

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Virale Videos zeigen verzweifelte Schneesportler auf Talabfahrt im Zillertal
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
16 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
16
    «No Kings»: Millionen US-Amerikaner protestieren im ganzen Land
    Bei der bisher grössten Protestwelle gegen die Politik von Präsident Donald Trump sind Menschen quer durch die USA auf die Strasse gegangen.

    Die Veranstalter sprachen von mehr als fünf Millionen Teilnehmern in über 2100 Städten am Tag von Trumps Militärparade in Washington. Die Demonstrationen liefen am Samstag unter dem Motto «No Kings» (Keine Könige).

    Zur Story