In der Nacht auf heute versammelte sich Musikszene für die Grammy-Verleihung. Zum 64. Mal wurde in Las Vegas der wohl wichtigste Musikpreis der USA verliehen. In 86 verschiedenen Kategorien wie beispielsweise «Bestes RnB-Album» oder «Song des Jahres» wählt eine Jury bestehend aus etwa 13'000 Mitgliedern der amerikanischen «Recording Academy» die Besten aus.
Wer für Gesprächsstoff gesorgt – und wer ordentlich abgeräumt hat:
Zu den grossen Gewinnerinnen des Abends gehört Olivia Rodrigo – mit nur 19 Jahren konnte sie gleich drei Auszeichnungen mit nach Hause nehmen. Ebenfalls abräumen konnte das Musikduo Silk Sonic, bestehend aus Bruno Mars und Anderson Paak. Die beiden staubte zwei Grammys ab. Alle übertreffen konnte aber Jon Batiste: Der US-Amerikaner gewann fünf Grammys.
Der Moderator Trevor Noah eröffnete die Preisverleihung gleich mit einem Seitenhieb an Will Smith: «Wir werden Musik hören, wir werden tanzen, wir werden singen, wir werden die Namen von Menschen aus unseren Mündern lassen und wir werden Auszeichnungen vergeben.»
Auch der Komiker Nate Bargatze spielte auf vergangene Oscar-Nacht an, als er mitsamt Helm die Bühne betrat. Der Schlagzeuger und Produzent Questlove konnte sich einen Witz nicht verkneifen und sagte bei seiner Ansprache, er vertraue darauf, dass die Leute 500 Fuss von ihm entfernt bleiben würden.
People are saying there are calls for Will Smith to hand back his Oscar and boom, Louis C.K who is is a “registered sexual predator, who masturbated in front of a female comedian(s) and who says the N-Word” just won a Grammy 😒.
— 𝘼. 𝙄. 𝙈. 👨🏽🚀 𓃵 (@AimThaMachine_) April 4, 2022
Hmmmmm, interesting... https://t.co/CYeDy7LjZa
Als Überraschung wurde der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski per Videocall zugeschaltet. In seiner Ansprache erzählte er vom Krieg in seinem Land und davon, wie wichtig es sei, nicht zu schweigen. Er rief dazu auf, die Ukraine in jeder möglichen Form zu unterstützen. Bereits an den Oscars wurde die Forderung laut, man solle den Präsidenten der Ukraine zuschalten in die Preisverleihung – daraus wurde jedoch nichts.
Ukrainian President Volodymyr Zelenskiy made a surprise video appearance at the music industry's star-studded Grammy Awards celebration in Las Vegas and appealed to viewers to support his country ‘in any way you can’ https://t.co/hwQYnEpLGx #GRAMMYs pic.twitter.com/dKTBCkfEB8
— Reuters (@Reuters) April 4, 2022
Der Komiker Louis C.K. war 2017 in den Schlagzeilen, weil er Frauen sexuell missbraucht haben soll. C.K soll im Jahr 2002 vor sich vor fünf Frauen entblösst und masturbiert haben. Am 2017 der Komiker er gegenüber der Huffington Post ein, dass die Anschuldigungen gegen ihn den Tatsachen entsprächen, entschuldigte sich bei den Opfern und gab seinen Rückzug aus der Öffentlichkeit bekannt.
Trotzdem sexuellem Fehlverhalten hatte C.K die diesjährige Auszeichnung für das beste Comedy-Album. Der CEO der Recording Academy meint dazu: «Wir wollen nicht einschränken, wer sich mit seinem Produkt bewerben darf für einen Grammy. Wir schauen weder die Geschichte einer Person an, noch prüfen wir ihr Strafregister. Wenn die Kriterien für eine Einsendung erfüllt sind, darf man mitmachen.»
Für viel Gelächter sorgte die Musikerin Doja Cat mit ihrem Auftritt. Sie hat zusammen mit Sängerin SZA mit dem Song «Kiss me more» den Preis für «Best Pop Duo Performance» gewonnen. Doch als Avril Lavigne die Siegerinnen bekannt gibt, ist Doja Cat gerade noch auf der Toilette verhindert.
.@DojaCat’s reaction to winning her 1st ever Grammy pic.twitter.com/Y7yKPNNmr9
— The Kittens Room (@TheKittensRoom) April 4, 2022
SZA läuft an Krücken auf die Bühne, Lady Gaga hilft ihr noch, nicht über die Schleppe ihres Kleides zu stolpern. Dann erscheint auch Doja Cat auf der Bühne und sagt, dass sie noch nie so schnell auf dem WC war – und bedankte sich anschliessend unter Tränen für die Auszeichnung.
Beste: Leave the Door Open von Silk Sonic
I Still Have Faith in You von ABBA
Freedom von Jon BatisteI
Get a Kick Out of You von Tony Bennett & Lady Gaga
Peaches von Justin Bieber featuring Daniel Caesar & GiveonRight on Time von Brandi Carlile
Kiss Me More von Doja Cat featuring SZA
Happier Than Ever von Billie Eilish
Montero (Call Me by Your Name) von Lil Nas X
Drivers License von Olivia Rodrigo
Bestes: We Are von Jon Batiste
Love for Sale von Tony Bennett & Lady Gaga
Justice (Triple Chucks Deluxe) von Justin Bieber
Planet Her (Deluxe) von Doja Cat
Happier Than Ever von Billie Eilish
Back of My Mind von H.E.R.Montero von Lil Nas X
Sour von Olivia Rodrigo
Evermore von Taylor Swift
Donda von Kanye West
Bester: Leave the Door Open von Silk Sonic
Bad Habits von Ed Sheeran
A Beautiful Noise von Alicia Keys & Brandi Carlile
Drivers License von Olivia Rodrigo
Fight for You von H.E.R.
Happier Than Ever von Billie Eilish
Kiss Me More von Doja Cat featuring SZA
Montero (Call Me by Your Name) von Lil Nas X
Peaches von Justin Bieber featuring Daniel Caesar & GiveonRight on Time von Brandi Carlile
Beste: Olivia Rodrigo
Arooj Aftab
Jimmie Allen
Baby Keem
Finneas
Glass Animals
Japanese Breakfast
The Kid Laroi
Arlo Parks
Saweetie
Beste: Drivers License von Olivia Rodrigo
Anyone von Justin Bieber
Right on Time von Brandi Carlile
Happier Than Ever von Billie Eilish
Positions von Ariana Grande
Beste: Making a Fire von den Foo Fighters
Shot in the Dark von AC/DC
Know You Better (Live from Capitol Studio A) von den Black Pumas
Nothing Compares 2 U von Chris Cornell
Ohms von den Deftones
Die Foo Fighters waren nicht anwesend an der Preisverleihung. Sie hatten sich bereits im Vorfeld abgemeldet, als ihr Schlagzeuger Taylor Hawkins letzte Woche tot in seinem Hotelzimmer aufgefunden worden war. Die Band räumte jedoch gleich 3 Preise ab, in den Kategorien «Bester Rocksong», «Beste Rock-Liveperformance» und «Bestes Rockalbum».
Beste: Leave the Door Open von Silk Sonic
Beste: Pick Up Your Feelings von Jazmine Sullivan
Lost You von Snoh Aalegra
Peaches von Justin Bieber featuring Daniel Caesar & GiveonDamage von H.E.R.