Leben
People

Sex and the City: Zwei Frauen beschuldigen «Mr. Big» der Vergewaltigung

«Sex and the City»-Star: Zwei Frauen beschuldigen «Mr. Big» der Vergewaltigung

Durch die Fortsetzung von «Sex and the City» liest man seinen Namen gerade vermehrt. Nun erheben zwei Frauen schwerwiegende Vorwürfe gegen «Mr. Big»-Darsteller Chris Noth.
17.12.2021, 07:0517.12.2021, 07:16
Mehr «Leben»
Ein Artikel von
t-online

Mit ihrem Nachfolger «And Just Like That ...» erlebt die Kultserie « Sex and the City » gerade ein Revival. Neben vielen bekannten Gesichtern kehrte auch Chris Noth als «Mr. Big» auf die Bildschirme zurück. Nun machen zwei Frauen öffentlich, dass Noth sie vergewaltigt haben soll.

Chris Noth, left, and Sarah Jessica Parker attend the premiere of HBO's "And Just Like That" at the Museum of Modern Art on Wednesday, Dec. 8, 2021, in New York. (Photo by Evan Agostini ...
Chris Noth und Sarah Jessica Parker am 8. Dezember an der Premiere von «And Just Like That ...». Bild: keystone

Eine heute 40-jährige und eine heute 31-jährige Frau seien durch die Werbung und die Berichte über «And Just Like That ...» schmerzlich an die Vorfälle erinnert worden, die sie jahrelang verdrängt hatten, und hätten sich deshalb unabhängig voneinander an das Branchenblatt «The Hollywood Reporter» gewandt. Das Magazin berichtet nun pseudonymisiert über die Anschuldigungen der Frauen, die Zoe und Lily genannt werden.

Zoe berichtet von einem mutmasslichen Vorfall in Los Angeles im Jahr 2004. Sie habe damals als Praktikantin in einer Firma gearbeitet, die mit Prominenten zu tun gehabt habe – auch mit dem heute 67-jährigen Noth. «Er ging an meinem Schreibtisch vorbei und flirtete mit mir. Irgendwie hat er meine Nummer aus dem Telefonbuch bekommen und hat auf meinem Arbeitstelefon Nachrichten hinterlassen», berichtet die Frau. Die Nachrichten seien «etwas anzüglich» gewesen.

«Ich schrie: ‹Stopp!›»

Einmal habe sie Noth zusammen mit einer Freundin in einem Appartement in West Hollywood besucht, wo sie am Pool gelegen hätten. Die Freundin sei draussen auf der Terrasse geblieben, als Zoe Noth nach drinnen gefolgt sei, um ihm ein Buch zurückzugeben. Er habe sie geküsst und sie habe zunächst erwidert, weil sie den Gedanken an einen Kuss mit «Mr. Big» lustig gefunden habe. Dann aber habe sie gehen wollen.

Noth jedoch habe ihr die Shorts und das Bikiniunterteil ausgezogen und begonnen, sie zu vergewaltigen. «Es war sehr schmerzhaft und ich schrie: ‹Stopp!›», berichtet sie. «Aber er tat es nicht. Ich sagte: 'Kannst du wenigstens ein Kondom nehmen?' und er lachte mich aus.»

Ihre Freundin erzählt nun, dass Zoe danach wie ausgewechselt war. Sie seien gemeinsam ins Krankenhaus gefahren: «Ich musste genäht werden. Zwei Polizeibeamte kamen. Ich wollte nicht sagen, wer es war», so Zoe. Sie habe im Anschluss viel über den Vorfall gesprochen, die Erinnerung aber schliesslich begraben – bis eben Noths Gesicht wieder überall zu sehen war.

«Ich habe geweint, als es passierte»

So ging es eigenen Aussagen zufolge auch Lily, die den Schauspieler 2015 in einer New Yorker Bar kennengelernt habe. «Er hat mich angemacht, ganz klar. Ich fühlte mich geschmeichelt. Ich wusste, dass er verheiratet war, wofür ich mich schäme, es zuzugeben», berichtet sie. Noth habe sie zu einem Date in einen Club eingeladen. Nach einigen Getränken seien die beiden zu Noth nach Hause gegangen.

Lily erklärt, dass es für sie rückblickend «demütigend» sei, zuzugeben, dass sie keine weiteren Annährungsversuche erwartet habe. «Ich dachte: ‹Wir werden Whiskey trinken und über seine Schauspielkarriere reden.› Das klingt so dumm.» Doch dann habe er immer wieder versucht, sie zu küssen: «Und das nächste, was ich weiss, ist, dass er seine Hose heruntergezogen hat und vor mir stand.» Er habe schliesslich Sex mit ihr gehabt. «Ich habe geweint, als es passierte», so Lily. Sie habe sich schrecklich und verletzt gefühlt. Nach einigen Nachrichten danach hätten sie sich nie wieder gesehen.

Chris Noth: «Ich habe diese Frauen nicht angegriffen»

Chris Noth erklärte auf Anfrage von «The Hollywood Reporter» in einem Statement: «Die Anschuldigungen gegen mich, die von Personen erhoben werden, die ich vor Jahren oder sogar Jahrzehnten getroffen habe, sind kategorisch falsch. Diese Geschichten könnten von vor 30 Jahren oder vor 30 Tagen stammen – nein heisst immer nein – das ist eine Grenze, die ich nicht überschritten habe.»

Die Begegnungen seien einvernehmlich gewesen. «Es ist schwierig, den Zeitpunkt des Erscheinens dieser Geschichten nicht zu hinterfragen. Ich weiss nicht genau, warum sie jetzt auftauchen, aber eines weiss ich: Ich habe diese Frauen nicht angegriffen.» ((mbo,t-online ))

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
WOW - Dinge, die wir alle tun, aber nicht darüber sprechen
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
36 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Hunter Stockton
17.12.2021 07:44registriert September 2015
Ich finds immer schwierig, dass solche Dinge von den Medien verbreitet werden noch bevor irgendeine Ermittlung stattgefunden hat. Die ganze Welt mutmasst nun, vielleicht werden seine Kinder nun in der Schule gehänselt, die Frauen verlieren den Job etc. Es gibt einfach zu wenige Fakten und zu viel Raum für Spekulationen.
1069
Melden
Zum Kommentar
avatar
Pümpernüssler
17.12.2021 08:18registriert Juli 2018
Die 2 Opfer wendeten sich an die Medien aber nicht an die Polizei? Oder steht das einfach nicht im Text?
7911
Melden
Zum Kommentar
avatar
diamox
17.12.2021 08:07registriert Juli 2019
...und schon wieder. Wer weiss ob's stimmt, vielleicht? vielleicht ein bisschen? vielleicht eher weniger, vielleicht doch? reine Frage der Perspektive und der persönlichen Empfindung. Nach so langer Zeit kommt noch zusätzlich die Verwischung von Wahrnehmung und Erinnerung dazu. Solche Männer haben jedenfalls eins gemeinsam: Solche Anschuldigungen, egal ob wahr oder unwahr, bleiben für den Rest des Lebens an einem Kleben. All diese Männer haben einfach verloren.
8121
Melden
Zum Kommentar
36
    Perfekt für den Sommer! 13 crazy Cabrios, die aktuell im Angebot wären
    Preislich von erschwinglich bis absurd, stilmässig aber ausschliesslich grossartig: eine kuratierte Auswahl an sommertauglichen Oldtimern, die aktuell zum Verkauf stehen.

    Genug vom automobilen Einheitsbrei? Wie wär's mit einem Gefährt mit etwas Individualität? Eins – weil ja Sommer ist – mit offenem Verdeck, etwa? Mal etwas Wind in den Haaren spüren!

    Zur Story