Mit Marina Abramović kommt ein wahrer Superstar der internationalen Kunstszene in die Schweiz. Die Performance-Künstlerin lotet mit ihren Installationen immer wieder die Grenzen des Konventionellen aus. So machte sie sich etwa einen Namen mit ihrer legendären Performance «The Artist is Present». Sie sass über drei Monate täglich acht Stunden im New Yorker «Museum of Modern Art» an einem Tisch. Das Publikum war eingeladen, ihr in die Augen zu schauen. Die Regel war simpel: Keinerlei physischer oder verbaler Kontakt erlaubt.
Diese Vorschrift brach sie allerdings, als ihr Ex-Partner Ulay unerwartet am Tisch Platz nahm - und sorgte damit für einen der bewegendsten Momente der jüngeren Kunstgeschichte.
Die umfassende Retrospektive wird Werke aus allen Schaffensperioden und unterschiedlichen Gattungen wie Video, Fotografie, Skulptur und Zeichnung zeigen. Speziell für das Kunsthaus Zürich hat Abramović zudem eine neue Arbeit konzipiert: Mit der «Decompression Chamber» regt die Künstlerin das Publikum an, einen Moment innezuhalten und zu «dekomprimieren» – also zu entspannen und in einen anderen Gefühls- oder Seinszustand zu gelangen und so nicht nur sich selbst, sondern auch die Welt neu zu entdecken und wahrzunehmen.
Ölverschmierte Enten, ein T-Shirt mit Blut und Einschussloch oder schwer arbeitende Kinder – mit seinen kontroversen Sujets sorgte Oliviero Toscani in Vergangenheit regelmässig für Furore. Insbesondere wenn man bedenkt, dass er damit unter anderem Werbung für die Kleidermarke Benetton machte.
Mit seinen so umstrittenen wie ikonischen Fotografien machte Toscani brisante gesellschaftspolitische Aussagen. Sein Credo: «Provokation ist etwas Gutes». Die seit September 2024 laufende Ausstellung zeigt das gesamte Werk des Fotografen und wird wegen seines grossen Erfolgs bis im Januar 2025 verlängert.
Schluss mit Festivals, nächtelangem Barhopping und Limmat-, Aare- oder Rhy-Böötle – jetzt ist Zeit für kuschlige Filmabende mit den besten Klassikern aus der Kindheit. Ein «Comfort Movie», der nicht fehlen darf: Herr der Ringe. Für jene, die nicht nur vom Sofa aus, sondern in Echt in Tolkiens Mittelerde eintauchen möchten, bietet sich ein Ausflug nach Graubünden an.
Dort nämlich – in Jenins unweit von Landquart – befindet sich das Greisinger Museum, eine Nachbildung von Tolkiens Fantasiewelt «Mittelerde». Durch die Tür der Hobbithöhle gelangt man in die unterirdischen Räume, die die angeblich weltweit grösste Sammlung von Kunst, Literatur und Gegenständen zum Thema Mittelerde beherbergen.
Das Museum hat keine Öffnungszeiten und kann nur im Rahmen einer Führung besucht werden.
Für diejenigen, die sich für effektiv Geschehenes interessieren, könnte sich ein Ausflug ins liechtensteinische Vaduz lohnen. Dort nimmt das Landesmuseum Besuchende mit auf eine Zeitreise durch die Etappen, die in der Einführung des Frauenstimmrechts vor 40 Jahren mündeten.
Als letztes Land in Europa gewährte unser Nachbarland Frauen das Recht, politisch mitzubestimmen. Doch damit war es nicht getan: Auch danach gibt es noch Luft nach oben. Die Ausstellung bietet die Möglichkeit, darüber zu reflektieren, wo Liechtenstein heute bezüglich der Gleichstellung steht.
Das satte Blau von Himmel und Meer dürfte in nächster Zeit schwer auffindbar sein - zumindest hierzulande. Wer die Farbe in Form von Kunstgemälden bestaunen möchte, kann dafür nach Basel reisen. In dessen Nähe zeigt das Museum Fondation Beyeler zwischen Ende September bis Januar 2025 eine Retrospektive von Henri Matisse, der für seine lebendigen Farben und Formen bekannt ist.
Nicht nur seine Werke sind ausgestellt, auch ein eigens für die Ausstellung konzipierter Multimedia-Raum nimmt Besucherinnen und Besucher mit auf Matisses Reisen und gibt Einblicke in den Entstehungsprozess seiner Kunstwerke. Und sollte die Kunst weniger überzeugen als erwartet, lohnt sich ein Ausflug schon nur wegen der Aussicht auf den schönen Garten des Museums.