Wer den Titel «hässlichstes Tier der Welt» trägt, hat auch den Titel «Fisch des Jahres» verdient.
Der Blobfisch, allseits auch bekannt als Psychrolutes marcidus, ist vom Mountains to Sea Conservation Trust zum «Fisch des Jahres» in Neuseeland gekürt worden – trotz intensivem Lobbying von Greenpeace, Forest & Bird und anderen Umweltorganisationen für den zweitplatzierten Granatbarsch.
Der Blobfisch gewann die Abstimmung mit insgesamt 1286 Stimmen und holte damit rund 300 Stimmen mehr als der Granatbarsch. Insgesamt wurden über 5500 Stimmen abgegeben, Trump würde hier vermutlich also von einem Erdrutschsieg reden.
Den Blobfisch findet man vor allem vor den Küsten Australiens und Neuseelands. Er lebt in einer Tiefe von 600 bis 1200 Metern. Forscherinnen und Forscher gehen davon aus, dass der Fisch bis zu 130 Jahre alt werden kann.
Vor allem die einzigartige Anatomie zeichnet den Fisch aus. Blobfische haben keine Schwimmblase oder Muskeln und Schuppen, zudem besitzen sie kein vollständiges Skelett. Ihr Körper besteht aus klebrigem Gewebe, das eine geringere Dichte als Wasser aufweist.
In den Tiefen des Meeres haben Blobfische eine «normale» Form, wenn sie aber an die Oberfläche gezogen werden, «führt die plötzliche Dekompression dazu, dass der Fisch völlig entstellt ist», wie Konrad Kurta vom Mountains to Sea Conservation Trust erklärt.
Darum ähneln sie, wenn sie an die Oberfläche kommen, «einem gescheiterten medizinischen Experiment», so Kurta.
Die Wahl zum «Fisch des Jahres» wird seit 2020 durchgeführt und dient dazu, auf gefährdete Spezies und deren Schutz aufmerksam zu machen. Wie der Mountains to Sea Conservation Trust in einer Mitteilung schreibt, sind von den zehn nominierten Fischen neun als gefährdet eingestuft. Dazu gehört auch der Blobfisch.
«Mehr als zehntausend Neuseeländer haben die Website besucht, um mehr über Süsswasser- und Meeresfische zu erfahren, die in unseren Gewässern zu Hause sind», sagt Co-Direktor des Mountains to Sea Conservation Trust, Kim Jones.